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Experte sieht aktuell Erholungssignal Auftragseingänge der Industrie sinken 20 % in zwei Jahren

Die Auftragseingänge der deutschen Industrie fallen seit zwei Jahren um 20 %, auch aktuell sinken sie. Jetzt sieht ein Experte eine Erholung.

Industrieanlagen
Foto: Manine99-Freepik.com

Die Auftragseingänge der deutschen Industrie (Verarbeitendes Gewerbe) befinden sich seit Anfang 2022 im Absturz. Der Gesamtindex fällt seitdem von 104 auf 83,6 Indexpunkte bis April 2024, ein Rückgang um 19,6 %. Die Auftragseingänge sind im April im Vergleich zum Vorjahresmonat um 1,6 % gesunken, und im kurzfristigen Monatsvergleich um 0,2 %. Dies zeigen heutige Daten vom Statistischen Bundesamt. Im Dreimonatsvergleich lagen die Auftragseingänge von Februar 2024 bis April 2024 um 5,4 % niedriger als in den drei Monaten zuvor, was laut Aussage der Statistiker hauptsächlich auf einen Großauftrag im Dezember 2023 zurückzuführen ist. Ohne die Berücksichtigung der Großaufträge waren die Auftragseingänge im April 2024 um 2,9 % höher als im März 2024 und im Zeitraum von Februar 2024 bis April 2024 um 1,4 % niedriger als in den drei Monaten zuvor. In der Grafik sehen wir die langfristige Entwicklung seit dem Jahr 2016, wo man seit zwei Jahren den Abwärtstrend erkennen kann.

Grafik zeigt Entwicklung der Auftragseingänge der Industrie seit dem Jahr 2016

Auftragseingänge sinken weiter – Blick auf Details

Wegen deutlich weniger Großaufträgen als im Vormonat sanken die Auftragseingänge der Industrie im April 2024 in vier Branchen des Verarbeitenden Gewerbes. Dies zeigt sich besonders beim „Sonstigen Fahrzeugbau“ (Flugzeuge, Schiffe, Züge) um saison- und kalenderbereinigt 15,4 % gegenüber März 2024. Auch die Rückgänge bei der Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen (-5,1 %), bei der Herstellung von elektrischer Ausrüstung (-4,1 %) und im Maschinenbau (-1,5 %) sind laut den Statistikern auf ausgebliebene Großaufträge zurückzuführen. Positiv auf das Gesamtergebnis wirkte sich hingegen der Zuwachs in der Automobilindustrie (+4,1 %) aus.

Bei den Investitionsgütern (+0,5 %) und den Konsumgütern (+0,7 %) stiegen die Auftragseingänge im April 2024 gegenüber dem Vormonat. Im Bereich der Vorleistungsgüter ergab sich dagegen ein Rückgang um 1,7 %. Die Auslandsaufträge sanken um 0,1 %. Dabei fielen die Aufträge aus der Eurozone um 1,4 %. Die Aufträge von außerhalb der Eurozone stiegen hingegen um 0,6 %. Die Inlandsaufträge nahmen um 0,3 % ab.

Experte seit hoffnungsfrohe Zeichen für Konjunkturwende

Der Chefvolkswirt der Commerzbank, Dr. Jörg Krämer, bespricht aktuell vor allem den Faktor der Großaufträge, die ein Bild leicht verzerren können. Ohne diese Großaufträge sehe man bereits einen spürbaren Anstieg der Auftragseingänge in der Industrie, was er als positives Zeichen für die Konjunktur im laufenden Jahr wertet.



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1 Kommentar

  1. Mal weiter so. Dann reichen die „Erneuerbaren“ in ein paar Jahren wirklich aus, um Deutschland mit Strom zu versorgen.

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

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