Immobilien

Aussagen von Interhyp Bauzinsen nähern sich wieder der 4-Prozent-Marke

Bauzinsen lagen Anfang 2022 bei 1,0 %, jetzt nehmen sie mit 3,85 wieder Anlauf auf die 4 %-Marke. Hier dazu aktuelle Aussagen von Interhyp.

Hausbau

Die Bauzinsen in Deutschland standen Anfang 2022 exakt bei 1,00 %. Sie nahmen die Zinswende der EZB, die ab Juli 2022 startete, schon ein halbes Jahr vorweg, weil diese absehbar war. Die Bauzinsen stiegen dann im Verlauf des letzten Jahres steil an bis auf 4,04 % Ende 2022. Nachdem sie zuletzt wieder leicht auf 3,63 % zurückkamen, nehmen sie mit aktuell 3,85 % einen neuen Anlauf in Richtung 4 %. Genau dies sagt die Interhyp AG in ihrer aktuellen Mitteilung mit der Headline „Bauzinsen nähern sich nach Zwischentief wieder 4-Prozent-Marke“.

Entwicklung von Bauzinsen mit 10 Jahren Sollzinsbindung seit 5 Jahren Quelle: Interhyp AG

Aktuell 3,85 % für Bauzinsen – weiterhin Schwankungen erwartet

Aktuell 3,85 % Bauzinsen für 10 Jahre Sollzinsbindung – das bedeutet laut Interhyp: Mit einer Monatsrate von 1.000 Euro lässt sich damit ein Kredit über rund 207.000 Euro bedienen. Im März und im weiteren Jahresverlauf müssen sich Kreditwillige laut Interhyp-Einschätzung auf schwankende Zinsen in einem Korridor zwischen 3 und 4 Prozent einstellen. Auch die befragten Experten rechnen mit Bauzinsen zwischen 3,5 und 4 Prozent.

„Seit Monaten beobachten wir stark schwankende Bauzinsen. Das wird unserer Einschätzung nach auch in den kommenden Monaten so bleiben. Die nach wie vor hohe Inflation zwingt die Notenbanken weiterhin zu einer restriktiven Geldpolitik. Das wiederum treibt die Renditen für Staatsanleihen und damit die Zinsen für Baufinanzierungen in die Höhe. Die Hoffnungen auf ein baldiges Ende der straffen Zinspolitik der amerikanischen Notenbank Fed und der EZB könnten sich als verfrüht erweisen“, so Interhyp in seinem Statement.

Entschlossene Notenbanken treiben Zinsen

Die Fed hatte ihr Zins-Tempo zuletzt gedrosselt und den Leitzins im Februar lediglich um 0,25 Prozentpunkte angehoben. Ein Ende der Erhöhungen ist laut Interhyp nicht in Sicht. Die EZB, die bei der Straffung der Geldpolitik ohnehin hinterherhinkt, könnte die Zinsen Mitte März derweil abermals um weitere 0,5 Prozentpunkte auf dann 3,5 Prozent nach oben schrauben. „Die Rhetorik der Notenbanker lässt angesichts der Inflationsdaten keine Zweifel an der Entschlossenheit aufkommen. Die Inflation lässt sich nicht so schnell vertreiben wie erwartet, und wird Immobilienkaufende im Jahr 2023 weiter beschäftigen“. Die nach wie vor angespannte Stimmung schlägt laut Interhyp auf den Markt durch. Die Rendite für zehnjährige Bundesanleihen, die neben den Leitzinsen als wichtiger Richtungsweiser für Bauzinsen gelten, steigt aktuell mit 2,69 Prozent auf den höchsten Stand seit 2011.

Gleichzeitig hat sich der Markt in den vergangenen Monaten von einem Verkäufer- hin zu einem Käufermarkt gewandelt. Immobilieninteressentinnen und -interessenten haben heute häufig mehr Angebot als in der Vergangenheit und auch mehr Zeit, sich verschiedene Objekte in Ruhe anzusehen. Das bietet neue Spielräume: „Wir empfehlen unseren Kundinnen und Kunden unbedingt, den Preis zu verhandeln. Ein Argument gegenüber den Verkäuferinnen oder Verkäufern kann zum Beispiel das gestiegene Niveau bei Bauzinsen sein, was eine deutlich höhere monatliche Rate bedeutet. Auch anstehende Sanierungen können als Argument für einen Preisnachlass herangezogen werden“, so Interhyp.

Der folgende Chart zeigt die große Trendumkehr am Immobilienmarkt. Wir sehen seit 2020 den Verlauf der Immobilienpreise in Deutschland in blau (Europace Hauspreisindex), dazu im Vergleich in orange den EZB-Leitzins, der seit Sommer 2022 von 0 % auf 3 % gestiegen ist. Steigende EZB-Zinsen und Renditen für Bundesanleihen ziehen auch die Bauzinsen hoch.

Immobilienpreise im Vergleich zum EZB-Leitzins Chart: TradingView



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