Was passiert wirklich im Reich der Mitte
Die schwachen Konjunkturdaten nähren die Zweifel am Geschäftsmodell im Reich der Mitte. Ein gigantischer Bausektor, der 50% zum BIP beisteuert (Spanien hatte vor Platzen der Blase 30%) ist nur einer der augenfälligen Fehlallokationen von Kapital in China.
In schöner Regelmäßigkeit steigen die Geldmarktsätze stark an, wenn die Zentralbank sich verweigert – insbesondere seit die Fed angekündigt hat, ihre Anleihekäufe zu reduzieren. Ohne die Liquidität der Zentralbank kippen die offiziellen Banken, mit ihr bläht sich der Schattenbankensektor weiter auf. Die extrem Kredit-gehebelte Wirtschaft Chinas ist daher auf gute Konjunkturnachrichten angewiesen – eine Steilvorlage für die Regierung, die offiziellen Zahlen besser aussehen zu lassen, als sie tatsächlich sind.
Bill Gross, nach dem Abgang von El Erian alleiniger Chef von PIMCO, bezeichnet China in einem Interview von CNBC daher als „mystery meat“. Niemand wisse wirklich genau, wie es um die Wirtschaft des Landes tatsächlich bestellt ist.
In ähnliche Richtung zielt auch Marc Faber, der in einem Interview (ebenfalls bei CNBC) konstatiert, dass die Märkte den Abschwung in China und den Schwellenländern insgesamt derzeit noch unterschätzen.
Kommentare lesen und schreiben, hier klicken