Bitcoin

Bitcoin crasht: die Flut hebt alle Boote, die Ebbe zeigt, wer nackt badet

Der Preis für Bitcoin ist vorhin in wenigen Minuten um -30% abgestürzt. Der Kurs der Kryptowährung sackte im Tief auf 5618 Dollar ab und erreichte damit den tiefsten Stand seit Mai 2019. Die Bewegung vollzog sich in wenigen Minuten (hier dazu der Chart von Bitcoin).

Eine klar benennbare Ursache dafür gibt es wohl nicht – es handelt sich vermutlich um den derzeit laufenden Enthebelungsprozeß. Investoren, die Bitcoin, aber auch andere Assets halten, müssen um Margin Calls etwa für ihre Aktienpositionen zuvorzukommen, Positionen schließen.

Wir erleben derzeit eine Liquiditätskrise: die Finanzkonditionen haben sich in kurzer Zeit dramatisch verschlechtert (aktuell so schlecht wie seit der Finanzkrise nicht mehr). Ergo: das Geld sitzt nicht mehr locker, Kredite werden weniger vergeben, Bonitäten spielen nach Jahren der Sorglosigkeit wieder eine Rolle. In diesem Sinne könnte man fast sagen: das Coronavirus zwingt die Finanzmärkte, sich mit der ökonomischen Realität zu konfrontieren.

Warren Buffett hat einst den Satz gesagt: „erst wenn die Flut verschwindet, sieht man, wer nackt gebadet hat“ („only when the tide goes out do you discover who’s been swimming naked“).

Und jetzt ist Ebbe – die Exzesse der vergangenen Jahre mit einer durch die Notenbanken ausgelösten Liquiditäts-Party erfahren derzeit eine Bereinigung. Nach dem Rausch folgt das Kopfweh, auch und nicht zuletzt bei Bitcoin.

Man wird nun alles versuchen (Politik und Notenbanken), um das Rad weiter am Laufen zu halten. Vielleicht muß Draghis legendärer Satz aus dem Jahr 2012 („Within our mandate, the ECB is ready to do whatever it takes to preserve the euro. And believe me, it will be enough“) sich nun irgendwie wiederholen. Die Finanzmärkte brauchen jetzt einen „game changer“, etwas, das die negative Dynamik beendet.

Ob Christine Lagarde dazu heute in der EZB-Pressekonferenz in der Lage ist? Vermögenswerte wie Bitcoin galten als eine Art sicherer Hafen gegen eine Krise des Finanzsystems. Nun aber zeigt sich, dass die Preise für Bitcoin nicht weniger fallen als die von klassischen Aktien oder anderen Risiko-assets. Kein so gutes Zeichen..



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2 Kommentare

  1. Also alles was recht ist, Cryptokonstrukte als Vermögenswerte zu bezeichnen, ist schon mutig – pures Spekulationsvehikel wie nebenbei bemerkt praktisch alle Biotechnologiefirmen in den USA – alle auf der Suche nach dem Dummen, der Seifenblasen kauft – alle haben sie in ihren Geschäftsmodellen die Suche nach der onkologischen Wundertüte, die von den staatlichen oder anderen Gesundheitssystemen nicht finanziert werden können – Gewinne macht praktisch keiner und die gehören in die gleiche Kategorie wir Fracker und eben Cryptokonstrukte. Fehlt nur noch die Forderungen nach der Haftung der Allgemeinheit für entgangene Cryptomininggewinne.

  2. „ermögenswerte wie Bitcoin galten als eine Art sicherer Hafen gegen eine Krise des Finanzsystems. Nun aber zeigt sich, dass die Preise für Bitcoin nicht weniger fallen als die von klassischen Aktien oder anderen Risiko-assets. Kein so gutes Zeichen..“

    Bitcoin war nie ein „Vermögenswert“ sondern ein reines Spekulationobjekt. Im Gensatz zu Edelmetallen, welche als Sachwert dem Finanzsystem entzogen sind, so ist der innere Wert des Bitcoin 0.

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