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HBO-Dokumentation lüftet das Geheimnis Bitcoin-Erfinder Satoshi Nakamoto entlarvt – oder doch nicht?

Bitcoin-Erfinder Satoshi Nakamoto entlarvt - oder doch nicht?
Fans posieren für ein Foto mit der Statue von Satoshi Nakamoto. Foto: Attila Kisbenedek/AFP/Getty Images

Es wurde groß angekündigt: In der Nacht auf Mittwoch wollte HBO das lang gehütete Geheimnis lüften, wer der Erfinder der ursprünglichen Kryptowährung Bitcoin ist. Dafür wurde ein aufwendiger Dokumentarfilm unter der Regie von Cullen Hoback gedreht, der als eine weltumspannende Untersuchung beschrieben wurde, deren Ziel die Lösung eines der größten Rätsel des Internets ist. Der Dokumentarfilmer behauptet, die wahre Identität des Bitcoin-Erfinders Satoshi Nakamoto aufgedeckt zu haben. Doch der unter Verdacht stehende Softwareentwickler Peter Todd dementierte sofort.

Bitcoin: Satoshi Nakamoto entlarvt?

Wer Bitcoin kennt, weiß wahrscheinlich auch, dass der Pionier unter den Kryptowährungen von einem Erfinder mit dem Pseudonym Satoshi Nakamoto ins Leben gerufen wurde. Wer sich dahinter jedoch verbirgt, ist noch immer ein Rätsel. Eine neue HBO-Dokumentation über die Ursprünge von Bitcoin legt nun nahe, dass der wahre Erfinder wahrscheinlich der kanadische Softwareentwickler Peter Todd ist, berichtet Bloomberg.

Der Dokumentarfilm “Money Electric: The Bitcoin Mystery“, der diese letzte Nacht erschienen ist, zeigt Interviews mit Menschen, die seit den Anfängen mit Bitcoin zu tun haben. Blockstream-CEO Adam Back, den manche seit Jahren als Erfinder der Kryptowährung vermuten, kommt dabei ebenso zu Wort wie Bitcoin-Investor Roger Ver, Bitcoin-Evangelist Samson Mow und Peter Todd, den manche ebenfalls schon seit Jahren als möglichen Satoshi Nakamoto sehen.

Der Regisseur des 100-minütigen Films, Cullen Hoback, will anhand von Indizienbeweisen wie Beiträge aus einem alten Krypto-Forum Todd als Satoshi Nakamoto identifiziert haben. Damit konfrontiert, tut es Todd im Film als “lächerlich” ab. Wie auch einige der anderen Personen sagt Todd in einer Szene: “Ich bin Satoshi Nakamoto”, belächelt dies aber. In einem Tweet auf der Nachrichtenplattform X dementierte er nach der Veröffentlichung der Dokumentation, dass er der Erfinder von Bitcoin ist.

Wer Satoshi Nakamoto ist, ist seit der Einführung von Bitcoin im Januar 2009 Gegenstand von Spekulationen, wobei die Vermutungen auch dahin gehen, dass es eine Gruppe ist. Mittlerweile sind Kryptos in der breiten Öffentlichkeit angekommen und börsengehandelte ETFs halten die größte Kryptowährung im Wert von Milliarden Dollar. Die Nakamoto-Frage derweil ist immer noch nicht geklärt.

Bitcoin: Ist Peter Todd Satoshi Nakamoto, der Erfinder der Kryptowährung?
Bitcoin – Wer ist Satoshi Nakamoto?

Alles nur Mutmaßungen

Im Jahr 2014 behauptete Newsweek, die Kryptowährung sei vom Physiker Dorian Nakamoto erfunden worden, was dieser jedoch bestritt. Im Jahr 2015 hieß es in der New York Times, der Informatiker Nick Szabo sei Nakamoto. Schließlich behauptete der Australier Craig Wright, der Erfinder von Bitcoin zu sein. Ein Gericht in London urteilte jedoch, er sei es nicht.

Todd ist auf der Entwicklerplattform GitHub als Berater für angewandte Kryptografie aufgeführt. Als sein Standort wird Toronto geführt. Ein LinkedIn-Profil einer Person mit gleichem Namen führt ihn als “Chief Nay Sayer“ beim Bitcoin-Sicherheitsanbieter Coinkite, als Chefwissenschaftler beim anonymisierenden Wallet-Dienst Dark Wallet und als Chefwissenschaftler bei Mastercoin auf. Laut dem LinkedIn-Profil schloss er 2011 sein Studium an der kanadischen OCAD University mit einem Bachelor of Arts in Integrated Media ab.

Das Whitepaper, in dem die technische Grundlage für Bitcoin erklärt wird, wurde 2008 veröffentlicht. Ein Jahr später ging das Bitcoin-Netzwerk online. Auch wenn man seit 2011 nichts mehr von Satoshi Nakamoto gehört hat, sind er oder sie weiterhin von Bedeutung.

Satoshi Nakamotos Wallets enthalten etwa 1 Million Bitcoin – beim aktuellen Preisniveau im Wert von rund 62,4 Milliarden Dollar (56,9 Milliarden Euro). Transaktionen des Bitcoin-Erfinders könnten den Preis zum Absturz bringen. Doch die Coins des Erfinders haben sich seit vielen Jahren nicht mehr bewegt.

Seine Identität könnte auch einen erheblichen Einfluss auf die Bereitschaft von Regierungen und Unternehmen haben, die größte Kryptowährung der Welt auch weiterhin zu nutzen.

FMW/Bloomberg



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2 Kommentare

  1. Ein unbekanntes Wesen wird als unbekannt gehandelt, das unbekannte Gerüchte hervorruft.
    Den unbekannten unser Dank. Es hat manchen geholfen bekannt zu werden. Den Anfang sei Dank wer mitgemacht hat und sein Wallet über die Zeit gerettet. Immerhin seit 2012, 12 Jahre sein Wallet gepflegt, ein Leistung unbekannter Weise.

  2. CIA – wenn ich wetten müßte. Da paßt alles, bis hin, dass es dann wohl ziemlich aus dem Ruder gelaufen wäre.

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