BTC fällt auf Zweimonatstief Bitcoin sackt erneut ab: Mt. Gox-Unsicherheit und andere Probleme

Während die US-Aktienmärkte von Rekord zu Rekord klettern, sackt die größte Kryptowährung erneut ab. Der Bitcoin ist in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag wieder unter die Marke von 60.000 USD gefallen. Eigentlich gibt es eine Korrelation zwischen dem Tech-Index Nasdaq 100 und Bitcoin. Doch während der Nasdaq zuletzt seine Rekordjagd ausbaute, setzte der digitale Vermögenswert seine Korrektur fort. Anhaltende Gewinnmitnahmen, die Verkäufe im Zusammenhang mit Mt. Gox und das Biden-Drama belasten derzeit die bekannteste Kryptowährung der Welt. Auch das Bitcoin-Halving von April wirkt noch nach.

Bitcoin fällt unter 60.000 USD

Ein dritter Tagesrückgang in Folge bei Bitcoin brachte den digitalen Vermögenswert in die Nähe von Niveaus, die zuletzt im Februar gesehen wurden, inmitten von Herausforderungen wie dem politischen Drama in den USA und dem Potenzial für Veräußerungen durch die Gläubiger der gescheiterten Börse Mt. Gox.

Die größte Kryptowährung fiel am Donnerstag um bis zu 2,7 %, bevor sie einen Teil des Rückgangs ausgleichen konnte. Am Donnerstagmorgen notiert sie nach wie vor über 1 % niedriger bei 58.820 USD. Altcoins wie Ether, Solana und der Meme-Coin Dogecoin gaben ebenfalls nach.

Anleger auf der ganzen Welt spielen Szenarien für den Fall durch, dass der 81-jährige Präsident Joe Biden den Aufforderungen nachgibt, seine Kandidatur für die US-Wiederwahl aufzugeben. Eine Möglichkeit ist, dass ein stärkerer demokratischer Kandidat auftaucht, um dem Republikaner Donald Trump das Leben schwer zu machen, dessen Agenda die Krypto-Industrie begünstigt.

Mt. Gox-Coins gehen an Gläuber zurück

Die Verwalter von Mt. Gox geben unterdessen mehr als 137.000 Bitcoin schrittweise an die Gläubiger zurück. Die Händler sind unsicher, wie viel von den 8 Milliarden Dollar letztendlich verkauft wird, und wägen das Risiko der Veräußerung von beschlagnahmten Bitcoin durch die US-amerikanische und die deutsche Regierung ab.

„Die Wahrscheinlichkeit, dass Biden durch einen stärkeren demokratischen Kandidaten ersetzt wird, der möglicherweise nicht kryptofreundlich ist, ist ebenfalls ein Faktor“, sagte Richard Galvin, Mitbegründer des Hedgefonds Digital Asset Capital Management. „Ein größerer Grund für die kurzfristige Bitcoin-Schwäche ist jedoch der Überhang von Mt. Gox und die Verkäufe der Regierung.“

Kämpfende Miner und schlechte Stimmung

„Bitcoin hat weiterhin mit dem Verkaufsdruck der Miner zu kämpfen“, schrieb Noelle Acheson, Autorin des Newsletters Crypto Is Macro Now.

Die Betreiber der stromhungrigen Computer, die der Bitcoin-Blockchain zugrunde liegen, leiden weiterhin unter den finanziellen Folgen des sogenannten Halving vom April, weil sich die Blockbelohnungen deutlich verringert haben. Eine Reaktion dieser Bitcoin-Schürfer besteht darin, einen Teil ihrer BTC-Bestände zu verkaufen.

Es scheint fast so, als würde am Kryptomarkt eine pessimistische Stimmung aufkommen. Doch die Stimmung kann bei Kryptowährungen schnell umschlagen, zum Beispiel wenn schwächere US-Wirtschaftsdaten Wetten auf eine lockerere Geldpolitik der Federal Reserve anregen. Eine anstehende Genehmigung für börsengehandelte Ehter-Spot-ETFs, der zweitgrößten Kryptowährung, könnten die Stimmung ebenfalls heben.

Die Interpretation der politischen Entwicklungen in den USA könnte sich ebenfalls ändern. Matt Hougan, Chief Investment Officer von Bitwise Asset Management, argumentierte, dass ein möglicher Wechsel an der Spitze der Demokraten „wahrscheinlich zu einer Verbesserung der Situation für Kryptowährungen führen wird.“ Er sagte, dass sich die Haltung Washingtons gegenüber digitalen Vermögenswerten im vergangenen Jahr insgesamt verbessert hat.

Spekulanten durchforsten jetzt die Bitcoin-Charts, um zu sehen, ob die genau beobachteten technischen Niveaus halten oder nachgeben. Die Kryptowährung hat gerade unter einer wichtigen gleitenden Durchschnittslinie geschlossen. Ein nachhaltiger Durchbruch würde auf weitere Verluste hindeuten, wenn man sich an der Geschichte orientiert, wie die von Bloomberg zusammengestellten Daten zeigen.

FMW/Bloomberg