Leerverkauf – Shortselling

Der Leerverkauf (auf Englisch Shortselling) bedeutet, dass Anleger auf fallende Kurse wetten. Mit „leer“ wird gezeigt, dass die Anleger zum Beispiel Aktien verkaufen, die sie gar nicht besitzen. Dies geht über das Instrument der Aktienleihe. Wollen Anleger beispielsweise auf fallende Aktienkurse wetten, können sie abseits von Derivaten auch den Leerverkauf nutzen. Dafür wenden sie sich an Broker (dem Verleiher), von denen sie sich Aktien leihen, für ein paar Tage, Wochen oder Monate. Für diese Aktienleihe zahlen sie eine Leihgebühr.

Letztlich muss der Leiher dem Verleiher später die geliehenen Aktien zurückgeben. Nun verkauft der Spekulant die geliehen Aktien an der Börse (der Leerverkauf oder das Shotselling). Er hofft auf einen fallenden Aktienkurs. Wird die Aktie beispielsweise bei 50 Euro leerverkauft, erhält der Anleger die 50 Euro. Sinkt die Aktie auf 40 Euro, kauft der Anleger sie zurück. Abzüglich einer kleinen Leihgebühr für den Verleiher hat der Shortseller dann 10 Euro Gewinn gemacht. Steigt die Aktie über 50 Euro und der Shortie muss die Aktie darüber zurückkaufen, macht er Verlust.

Der Leerverkauf wird in der Regel nur von Profi-Investoren getätigt, die auf fallende Kurse bei ganz spezifischen Aktien oder andere Assets wetten wollen. Oft kann man bei großvolumigen Leerverkäufen den Abwärtstrend einer Aktie noch verstärken. Nach hinten los gehen können Leerverkäufe vor allem in einem Short Squeeze, wenn die Aktie sehr schnell wider Erwarten ansteigt.