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Brasilien: Das Desaster in Zahlen – Fahrzeugverkäufe fallen 33%

FMW-Redaktion

Der Abschwung in Brasilien beschleunigt sich offenkundig: so fielen im September die Verkäufe von Autos, Lastwagen und Bussen im Vergleich zum Vorjahresmonat um 32,5% – also fast um ein Drittel. Damit hat sich der Crash der Wirtschaft Brasiliens im September allem Anschein nach noch einmal beschleunigt: im Durchschnitt sind die Verkäufe nun in den ersten neuen Monaten des Jahres nämlich „nur“ um 22,66% gefallen, wie aus Daten des brasilianischen Autoverbandes Fenabrave hervorgeht. Insgesamt wurden in 2015 bislang nur 1,95 Millionen Fahrzeuge verkauft.

Der Käufer-Streik resultiert aus dem starken Abschwung der Wirtschaftstätigkeit – ist aber auch eine Folge der stark anziehenden Inflation, die die Fahrzeuge immer unerschwinglicher macht für die meisten Brasilianer.

Die offizielle (!) Inflationsrate des Landes liegt bei 9,57% – doch dürfte die reale Inflation etwa im Bereich von 14% liegen. Da die Löhne mit der stetig steigenden Inflation nicht mithalten, erleiden Millionen von Brasilianern kontinuierlich Wohlstandsverluste.

In dieser Situation bleibt den Autobauern im Land – Volkswagen zählt neben Ford, Genral Motors und Fiat Chrysler zu den Platzhirschen – keine andere Möglichkeit, angesicht der rapide sinkenden Verkäufe Mitarbeiter zu entlassen, womit sich die Lage am Arbeitsmarkt weiter verschlechtert.



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1 Kommentar

  1. Willkommen in der ökonomischen Abwärtsspirale, bei der sich Institutionen und Arbeiter nur noch gegenseitig selbst schaden können – immerhin verlässt der Kapitän (CEO, CIO, CFO, COO …) zuletzt das Schiff, aber sinken wird es dennoch. Die einzige Möglichkeit wäre eine landesweit organisierte Lohnanhebung des abgeglittenen Bevölkerungsanteils – ja, die Reichen müssten mal etwas zurücktreten -, um den Todeskreislauf in die Totalvernichtung zu entgehen. Das wird allerdings dummerweise in BWL nicht gelehrt. Lieber nimmt man die Totalzerstörung der eigenen Währung in Kauf, um danach auf dem Reißbrett wieder von vorn zu beginnen – mit einem total zerstörten, verstörten und enteigneten Volk. Gratulation, setzen: 6.
    Unternehmen haben mehr gesamtheitlich ökonomische Verantwortung, als sie sich selbst zugestehen, gerade dann, wenn sie gemeinschaftlich koordiniert handeln (ungeachtet ob abgesprochen und nur bewusst/unbewusst fremdorientiert).

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