Devisen

Starke US-Daten + Aussicht auf UK-Zinswende Britisches Pfund: Doppelter Gegenwind!

Das britische Pfund steht unter doppeltem Gegenwind. Sehr starke US-Daten und eine mögliche Zinswende der Bank of England belasten.

Pfund-Geldschein

Das britische Pfund erlebt aktuell einen doppelten Gegenwind. Long US-Dollar oder Long Euro, aber bitte Short im britischen Pfund? Derzeit gäbe es gute Gründe auf eine weiter fallende britische Währung zu setzen als Devisenhänder (dies ist natürlich keine Handelsempfehlung). Schauen wir auf die zwei Themenblöcke, die für Pfund-Schwäche sprechen.

Pfund-Schwäche – Bank of England vor Zinssenkungen?

Wir haben heute Vormittag berichtet: Nicht nur, dass der Geldmarkt schon seit Tagen signalisiert, dass die Bank of England (BOE) die erste westliche Zentralbank sein könnte, die in diesem Jahr nach Zinsanhebungen auf Zinssenkungen umschwenkt. Heute sagt nun ein ehemaliger Experte der Bank of England, der für Inflationsprojektionen zuständig war, dass die BOE gezwungen sein wird schnell die Zinsen zu senken. Denn die Lage am britischen Häusermarkt sei sehr schlecht. Und es dauere, bis sich Zinsänderungen auswirken. Also lieber schon in Kürze die Zinsen senken, um dem weiteren Kollaps am Häusermarkt entgegenzuwirken? Die EZB hat erst letzte Woche bei ihrer Zinsanhebung signalisiert, dass sie weiterhin kräftig anheben wird. Wenn also dieses Szenario eintritt, und die BOE die erste Zentralbank mit Zinssenkungen ist, schwächt dies das britische Pfund, weil Anlagen in UK weniger attraktiv werden in Relation zu anderen Währungsräumen.

Extrem starke US-Jobdaten

Punkt 2: Man vergesse nicht die extrem starken US-Arbeitsmarktdaten vom letzten Freitag. Mit 517.000 neuen Jobs im Januar (185.000 erwartet) hat der Markt nun die Erwartung, dass die Federal Reserve die US-Zinsen doch noch länger und stärker anheben wird. Dies hat seit Freitag für eine spürbare Dollar-Aufwertung gesorgt, was sich bereits in einem sinkenden britischen Pfund gegen den US-Dollar dargestellt hat. Auch Gold, Euro, Öl… so ziemlich alles was gegen den US-Dollar gehandelt wird, hat seit Freitag Nachmittag gelitten. Diese Nachricht der starken US-Jobdaten wirkt weiter kräftig nach.

Pfund fällt spürbar seit letztem Freitag – Ausblick

Eine Aufwertung des US-Dollar bei einem möglichen Szenario einer Zinssenkung in Großbritannien wirkt gleich doppelt schwächend auf das britische Pfund. Weiter fallende Kurse sind denkbar. Im TradingView Chart sehen wir, dass Pfund gegen US-Dollar seit letztem Freitag bereits spürbar verloren hat von 1,2250 auf aktuell 1,2001. Im TradingView Chart sehen wir seit September Pfund gegen Dollar (blaue) und gegen Euro (orange). In den letzten Tagen setzte Schwäche ein. Diese Bewegung könnte sich verstärken, wenn sich nun die Anzeichen mehren, dass die Bank of England als erste westliche Zentralbank in 2023 auf Zinssenkungen umschwenkt.

Pfund gegen US-Dollar und Euro seit September 2022



Kommentare lesen und schreiben, hier klicken

Lesen Sie auch

Hinterlassen Sie eine Antwort

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert




ACHTUNG: Wenn Sie den Kommentar abschicken stimmen Sie der Speicherung Ihrer Daten zur Verwendung der Kommentarfunktion zu.
Weitere Information finden Sie in unserer Zur Datenschutzerklärung

Meist gelesen 7 Tage