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Buy the Dip-Anleger im Kaufrausch – Rekordzuflüsse in Tech-Aktien

Buy the Dip-Anleger im Kaufrausch - Rekordzuflüsse in Tech-Aktien
Händler an der New York Stock Exchange. Foto: Michael Nagle/Bloomberg

Die globalen Investoren sind noch immer darauf konditioniert, dass sie bei jedem Kurseinbruch stets die Strategie „Buy the Dip“ verfolgen. Auch diesmal nutzten die Dip-Käufer den Ausverkauf an den US-Aktienmärkten, um günstiger in die großen Technologie-Aktien einzusteigen. Wie in den Monaten zuvor sind die Big Tech-Werte das Objekt der Begierde. Dabei investieren sie Rekordgelder in einen von Tech-Unternehmen dominierten Megacap-Fonds, wie Bloomberg aktuell berichtet. Die Sorgen vor einem Abschwung der US-Konjunktur haben wieder nachgelassen, sodass die Big Tech-Aktien und der S&P 500 wieder deutlich zulegen.

Rekordzuflüsse in Big Tech-Fonds

Die Anleger investieren wieder Millionen in Megacaps, während die hochfliegenden Tech-Aktien ihre Erholungsrallye fortsetzen und die Turbulenzen an den Aktienmärkten der letzten Woche abschütteln. Die Lieblings-Aktie der Tech-Anleger Nvidia legte in nur vier Handelstagen um 17% zu und gewann dabei rund 420 Milliarden USD an Marktwert.

Händler investierten am Montag netto 210 Millionen Dollar in den Invesco S&P 500 Top 50 ETF (Ticker XLG), das war der größte Tageszufluss in der fast 20-jährigen Geschichte des Fonds, wie von Bloomberg zusammengestellte Daten zeigen. Der Rekordzufluss – und der vierte in Folge – ließ das Vermögen des ETF um 4 % auf 5,3 Milliarden Dollar ansteigen, wobei fast die Hälfte davon allein in den letzten 12 Monaten angezogen wurde.

Der Ansturm auf den XLG, der die 50 größten Unternehmen des S&P 500-Index abbildet, unterstreicht das unerschütterliche Vertrauen der Anleger in Large-Cap-Wachstumswerte – vor allem aus dem Technologiesektor -, die den Aktienmarkt zu im Laufe des Jahres auf mehrere Rekordhöhen getrieben haben.

Zu den größten Beständen des Fonds gehören natürlich die Big Tech-Werte Apple, Meta Platforms, Nvidia, Alphabet, Amazon.com und Microsoft – die Anführer der sogenannten „Magnificent Seven“, die in diesem Jahr für den Großteil der Marktgewinne an den Aktienmärkten gesorgt haben. Ein Index, der allein ihre Performance abbildet, ist in diesem Jahr um mehr als 30 % gestiegen.

„XLG ist ein beliebtes Vehikel für Anleger, die ein Engagement in Mega-Caps mit der einfachen Handelbarkeit und Liquidität eines ETFs suchen“, sagte Nick Kalivas, Leiter der Faktor- und Kernaktien-ETF-Strategie bei Invesco. „Wir sind nicht überrascht, dass das Interesse an diesem Instrument für die Allokation von Mega-Cap-Aktien gestiegen ist.“

Buy the Dip im S&P 500: Anleger setzen wieder auf Big Tech-Aktien
Rekordzufluss | Händler investieren 210 Millionen Dollar in den XLG – der größte Tages-Zufluss jemals

Big Tech-Aktien: Buy the Dip

Die meiste Zeit dieses Jahres haben Tech-Aktien die Hausse angeführt, die durch die Begeisterung für künstliche Intelligenz angetrieben wurde. Bedenken hinsichtlich der überzogenen Bewertungen und der Frage, wann sich KI-Investitionen endlich auszahlen werden – haben den KI-Trade ins Straucheln gebracht. Hinzu kamen auch noch die Rezessionssorgen in den USA, die Befürchtungen geweckt haben, dass die US-Notenbank mit der Senkung der Leitzinsen zu lange gewartet hat. Beschleunigt hatte sich der jüngste Ausverkauf schließlich durch das Platzen des Carry-Trades. Die Sorgen haben in dieser Woche aber nachgelassen, sodass die Big Tech-Aktien und der S&P 500 wieder deutliche zulegen.

„Tech hat immer noch viel zu bieten, vor allem in Bezug auf die Qualität“, sagte Cayla Seder, Makro-Multi-Asset-Strategin bei State Street. „Die Technologiebranche ist eine der besten im gesamten Aktienbereich, sei es aus der Perspektive der Margen, des Cashflows und der Eigenkapitalrendite. Daher ist die Strategie „Buy the Dip“ in Qualitätsbereichen des Aktienmarktes in einer Zeit wirtschaftlicher Unsicherheit sehr sinnvoll.“

FMW/Bloomberg



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1 Kommentar

  1. Buy the Dip kann eine gute Strategie sein. Insbesondere die letzten Jahre sind ein gutes Beispiel dafür, das diese Kunst des Kaufens oft zu Gewinnen geführt hat. Wenn man diese Selbstverständlichkeit für die Zukunft einfach fortschreibt wirkt das sehr nachvollziehbar. Allerdings besteht auch hier das Risiko, das nach solchen Ausverkausszenarien der kurzfristige Gewinn auch wieder verlockend für den schnellen Abverkauf sein kann. Dann hilft oft nur noch der Trost, sich mit der Langfristigkeit der Anlage zu besänftigen. Ob das wiederum Ziel der ursprünglichen Idee war, sei Mal dahingestellt. Es ist bei der Buy the Dip Strategie wie eigentlich in allen Anlageentscheidungen oft die Frage des richtigen Zeitpunkt’s für Ein und Ausstieg. Dort spätestens sollte sich jeder selbst ehrlich machen, ob das allein der Stein der Weisen ist.

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