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Kaufpreis 11,7 Milliarden Euro Chemiekonzern Covestro verkauft nach Abu Dhabi

Der deutsche Chemiekonzern Covestro wird verkauft nach Abu Dhabi für 11,7 Milliarden Euro. Hier dazu aktuelle Details.

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Covestro Logo. Foto: Alex Kraus/Bloomberg

Nach langem Ringen ist der Deal jetzt beschlossene Sache. Die staatliche Ölgesellschaft von Abu Dhabi, die Abu Dhabi National Oil Corp (besser bekannt als Adnoc) hat einen Vertrag über den Kauf des Chemieunternehmens Covestro für etwa 11,7 Milliarden Euro abgeschlossen, was die größte Übernahme eines europäischen Unternehmens durch ein Unternehmen aus dem Nahen Osten sein dürfte. Covestro verkündet aktuell, dass man das Übernahmeangebot unterstützt.

Adnoc und Covestro gaben bekannt, dass das deutsche Unternehmen im Rahmen der Transaktion mit 62 Euro pro Aktie bewertet wird, die Transaktion jedoch davon abhängt, dass der Ölproduzent aus Abu Dhabi im Rahmen seines Übernahmeangebots mindestens 50 % plus eine Aktie erhält. Zögert die Börse aktuell noch mit der völligen Überzeugung, dass der Deal klappen wird? Aktuell sehen wir nämlich einen Kurs von 57,86 Euro.

Adnoc hatte seine Due-Diligence-Prüfung Ende August weitgehend abgeschlossen, wie damals aus informierten Kreisen verlautete. Der Preis entspricht einem Aufschlag von etwa 11 % auf den Schlusskurs vom Montag sowie einem Aufschlag von 54 % auf den Schlusskurs von Covestro am 19. Juni 2023, dem letzten vollen Handelstag, bevor Bloomberg News den ersten Ansatz von Adnoc enthüllte.

Der Vorstandsvorsitzende von Adnoc, Sultan Al Jaber, hat in den letzten Monaten weltweit nach Geschäften gesucht und sich an Gasprojekten in den USA und Mosambik beteiligt. Chemikalien spielen bei diesem Vorstoß eine große Rolle, da das Unternehmen davon ausgeht, dass die Nachfrage nach Produkten, die zur Herstellung von Gütern wie Kunststoffen verwendet werden, in den kommenden Jahrzehnten weiter steigen wird, während die Energiewende die Nachfrage nach Öl wahrscheinlich verlangsamen wird.

Mehr als ein Jahr nach Beginn der Gespräche steht ein Deal kurz bevor, wobei Adnoc bereits mehrmals von seinem ersten Vorschlag von 55 Euro pro Aktie abgewichen ist, wie Bloomberg News berichtet.

Die Aussagen von beiden Seiten im Wortlaut:

Dr. Markus Steilemann, Vorstandsvorsitzender von Covestro, sagte: „Wir sind davon überzeugt, dass unsere heute getroffene Vereinbarung mit ADNOC International im besten Interesse von Covestro, unseren Mitarbeitenden, unseren Aktionären und allen weiteren Stakeholdern ist. Die Unterstützung von ADNOC International sichert uns ein noch stärkeres Fundament für nachhaltiges Wachstum in hochattraktiven Branchen und wir können einen noch größeren Beitrag für die grüne Transformation leisten. Wir sehen in ADNOC International einen finanzstarken und langfristig ausgerichteten Partner, mit dem wir unsere erfolgreiche „Sustainable Future“ Strategie unter jeglichen Marktbedingungen weiter vorantreiben können. Unsere komplementären Wachstumsstrategien sowie unser gemeinsames Engagement für fortschrittliche Technologien, Innovation und Nachhaltigkeit sind wichtige Eckpfeiler unserer Partnerschaft.“

Seine Exzellenz Dr. Sultan Ahmed Al Jaber, ADNOC Managing Director und Group CEO, sagte: „Als weltweit führender Industrie-Pionier im Chemiesektor hat Covestro einzigartige Expertise im Bereich Hightech-Spezialchemikalien und -materialien, und setzt dabei auf modernste Technologien wie künstliche Intelligenz. Diese strategische Partnerschaft ist eine ideale Verbindung. Sie passt nahtlos in ADNOCs nachhaltige Wachstumsstrategie mit dem Ziel, zukunftssicher aufgestellt zu sein, sowie zu unserer Vision, eines der weltweit fünf größten Chemieunternehmen zu werden. Dies ist ein entscheidender Schritt für beide Unternehmen: Die Transaktion entspricht sowohl unserem disziplinierten Ansatz, in strategische Vermögenswerte zu investieren, die langfristig im Wert steigen und neue Wachstumschancen eröffnen – als auch unserer Bestrebung, ADNOCs Portfolio zu diversifizieren. Unsere gemeinsamen Strategien versetzen uns in die herausragende Lage, die wachsende globale Nachfrage nach Energie und chemischen Produkten zu decken und gleichzeitig den Übergang zur Kreislaufwirtschaft zu beschleunigen.“

FMW/Bloomberg



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