Allgemein

Wachstum lässt nach China: Das 5%-Wachstumsziel wackelt – UBS senkt Prognose

China: Das 5%-Wachstumsziel wackelt - UBS senkt Prognose
China-Wachstum. Grafik: BillionPhotos-Freepik.com

Angesichts einer schwächelnden Wirtschaft in China scheint das jährliche Wachstumsziel aus Sicht von Ökonomen zunehmend unerreichbar zu sein. Die Wirtschafts-Misere im Reich der Mitte hält nach wie vor an. Daten zeigen, dass sich das Wachstum zuletzt wieder verlangsamt hat, was vor allem an der Zurückhaltung der Verbraucher und der andauernden Krise am Immobilienmarkt liegt.

Die anhaltende Abschwächung der Konsumausgaben und der Verzicht der Regierung von Präsident Xi Jinping auf größere Stimulierungsmaßnahmen, haben dazu geführt, dass sich nun auch die UBS-Ökonomen den jüngsten Prognosesenkungen angeschlossen haben, wie Bloomberg aktuell berichtet.

China: Wachstum lässt nach

Vor dem Hintergrund der durch die Immobilienkrise und die restriktive Fiskalpolitik gebremsten Wirtschaftsdynamik rechnet die Schweizer Bank nun mit einem Wachstum des chinesischen Bruttoinlandsprodukts von 4,6% in diesem Jahr — gegenüber einer früheren Prognose von 4,9%. Für 2025 geht die UBS von einem Wachstum von 4% aus, zuvor waren es 4,6%.

Die Herabstufung, die nach schwachen Ergebnismeldungen mehrerer führender chinesischer Konsumgüterunternehmen in diesem Monat erfolgte, spiegelt den sich abzeichnenden Konsens unter den größten Banken der Welt wider, dass das Land sein Wachstumsziel von rund 5% im Jahr 2024 möglicherweise nicht erreichen wird. Die Aktien von Chinas beliebtesten E-Commerce-Unternehmen Pinduoduo (in Europa bekannt als Temu) mussten am Dienstag einen herben Rückschlag hinnehmen, nachdem PDD einen düsteren Ausblick gegeben hatte. Damit sendete der Online-Gigant ein weiteres Warnsignal über den Zustand der chinesischen Wirtschaft.

Nichtsdestotrotz hält das 24-köpfige Politbüro der Kommunistischen Partei  daran fest, die diesjährigen „wirtschaftlichen und sozialen Entwicklungsziele“ zu erreichen, zu denen auch das BIP-Ziel gehört.

Doch der Abschwung auf dem Immobilienmarkt belastet die Binnennachfrage und das Vertrauen in China schwer. Die anhaltende Wirtschaftsschwäche wirkt sich nun auch auf die Stimmung der Bürger aus. Zuletzt nahmen Proteste zu, da sich die Bürger mehr staatliche Unterstützung erhoffen.

China hat sein jährliches Wachstumsziel zuletzt im Jahr 2022 verfehlt, als Covid-Lockdowns und abrupte Politik-Änderungen dieses Ziel unerreichbar machten.

China verfehlt sein Wachstumsziel, da die Wirtschaft schwächelt

Ökonomen senken Wachstumsprognosen

„Wir gehen davon aus, dass die schwächeren Immobilienaktivitäten die Gesamtwirtschaft stärker belasten werden als bisher erwartet, auch durch den Konsum der privaten Haushalte“, schrieben die UBS-Ökonomen um Wang Tao in einer Mitteilung vom Mittwoch.

Viele Analysten haben ihre Prognosen für Chinas 17 Billionen Dollar schwere Wirtschaft gesenkt, nachdem sie sich von April bis Juni auf das schwächste Tempo seit fünf Quartalen verlangsamt hatte. Zu den anderen Banken, die skeptisch sind, ob Peking sein Wachstumsziel erreicht, gehören JPMorgan, die ebenfalls einen Anstieg von 4,6% vorhersagen, und Nomura Holdings, deren Prognose mit 4,5% sogar noch niedriger ist.

Sie gehören zu den 51 der 74 von Bloomberg erfassten Analysten, die davon ausgehen, dass die Wachstumsrate in diesem Jahr unter 5% liegen könnte.

Obwohl China seit Ende 2022 Schritte unternommen hat, um den Immobilienmarkt zu beleben — unter anderem durch geringere Anzahlungsanforderungen, niedrigere Hypothekenzinsen und weniger Beschränkungen für den Erwerb von Wohneigentum — wurden die Maßnahmen laut UBS nur langsam umgesetzt und hatten nur begrenzte Auswirkungen.

Immobilienmarkt: Krise in China hält an - Rettungsfonds ungenutzt
Chinas Rettungsfonds bleiben weitgehend ungenutzt

Auch die Hausverkäufe in China wollen einfach nicht anziehen. Solange es der Regierung nicht gelingt den Immobilienmarkt zu beleben, dürfte es für das Land schwer werden, das Wachstum anzukurbeln.

China: Wachstum lässt nach wegen anhaltender Immobilienkrise
Chinas Hausverkäufe schwächeln weiter

FMW/Bloomberg



Kommentare lesen und schreiben, hier klicken

Lesen Sie auch

Hinterlassen Sie eine Antwort

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert




ACHTUNG: Wenn Sie den Kommentar abschicken stimmen Sie der Speicherung Ihrer Daten zur Verwendung der Kommentarfunktion zu.
Weitere Information finden Sie in unserer Zur Datenschutzerklärung

Meist gelesen 7 Tage