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China-Staatsfonds pushen – Rekordsummen fließen in Aktienmarkt

Der Aktienmarkt in China erholt sich diese Woche deutlich von vorigen Abstürzen. Dahinter stecken offenbar Staatsfonds.

China-Flagge
Foto: Ali_Production-Freepik.com

Der Aktienmarkt in China war seit Wochen und Monaten kräftig dabei abzustürzen. Aber in dieser Woche vollzog sich eine Kehrtwende, die Kurse steigen wieder. Sehen wir dafür zunächst auf den folgenden TradingView Chart. Wir sehen wir seit Jahresbeginn: Die Leitindizes für den chinesischen Aktienmarkt CSI 300 und CSI 1000 vielen seit Jahresanfang um 7,7 % und um 28 %. Bis jetzt hat sich dieses Minus wieder verringert auf -1,2 % und -14,9 %, weil ab Montag eine Erholung eingesetzt hat. Und offenbar hat der chinesische Staat – wie lange erwartet – massiv eingegriffen.

China-Staatsfonds pumpen laut BoA Rekordsummen in Aktienmarkt

Laut den Strategen der Bank of America (BoA) verzeichneten Fonds, die den aufgewühlten chinesischen Aktienmarkt verfolgen, jüngst die größten wöchentlichen Zuflüsse aller Zeiten. In der Woche bis zum 7. Februar flossen rekordverdächtige 19,8 Milliarden Dollar in Fonds, die sich auf den chinesischen Aktienmarkt konzentrieren. Das ist ein Ansturm, der wahrscheinlich von staatlich unterstützten Anlegern getrieben wurde, schrieb ein BofA-Team unter der Leitung von Michael Hartnett laut Bloomberg in einer heutigen Mitteilung. Dies machte fast den gesamten Betrag von 20,8 Milliarden Dollar aus – ein Allzeithoch – der in Aktien der Schwellenländer floss, so die Strategen unter Berufung auf Daten von EPFR Global.

In der vergangenen Woche erholten sich chinesische Onshore-Aktien deutlich, da die Anleger auf energischere Maßnahmen der Regierung zur Eindämmung der anhaltenden Aktienkrise setzten. Der CSI 300 Index verzeichnete seine beste Woche seit 2022 und konnte sich von seinem jüngsten Fünfjahrestief erholen. Die dieswöchige Erholung und die Mittelzuflüsse in Fonds stimmen zeitlich recht gut überein.

Grafik zeigt Entwicklung der Aktienmärkte in China seit Jahresanfang

Im Gegensatz dazu waren die Zuwächse im MSCI China Index – der stärker auf in Hongkong und den USA notierte chinesische Unternehmen ausgerichtet ist – eher lauwarm. Nach Ansicht von Anlegern ist diese Divergenz zum Teil auf staatliche Käufe von Onshore-Aktien zurückzuführen, was sich in einem sprunghaften Anstieg des Volumens einiger börsengehandelter Produkte zeigt, die Blue-Chip-Indizes abbilden. Anfang dieser Woche versprach der Staatsfonds Central Huijin Investment beispielsweise, mehr A-Aktien zu kaufen.

Die Strategen von Goldman Sachs schätzen, dass sich die staatlichen Käufe chinesischer Onshore-Aktien im vergangenen Monat auf 70 Mrd. Yuan (9,7 Milliarden Dollar) beliefen. Die Erholung am chinesischen Aktienmarkt zeigte heute Anzeichen einer Abschwächung, und der MSCI China Index gab vor den Feiertagen zum chinesischen Neujahrsfest einen dritten Tag lang nach. Der Hang Seng Index fiel in einer verkürzten Sitzung um 1 %. Die Märkte auf dem chinesischen Festland blieben am Freitag geschlossen und werden auch in der kommenden Woche geschlossen bleiben.

FMW/Bloomberg



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