China-Zuwendung: Russland-Devisenhandel zu 99,6 % in Yuan

Wenn China ein Ende des Ukraine-Kriegs fordern würde, und diese Forderung mit entsprechenden wirtschaftlichen Drohungen untermauern würde, wäre dies das Kriegsende? Schwer zu sagen. Zwar schafft es Russland vor allem über zentralasiatische Länder westliche Technologien – mit sicherlich massiven Preisaufschlägen – einzukaufen. Aber der Zugang zu wichtigen Produkten am Weltmarkt wurde dennoch massiv erschwert.

China ist in den letzten zwei Jahren sozusagen der große Ersatz-Lieferant für Russland geworden. Wie enorm diese Fokussierung auf China als Lieferant sein muss, lässt die folgende Zahl erahnen: Der Anteil des chinesischen Yuan am russischen Devisenmarkt hat aktuell 99,6 % erreicht, nachdem Sanktionen die Moskauer Börse gezwungen haben, den Handel mit US-Dollar und Euro einzustellen.

Während der Yuan im Mai nur 53,6 % des russischen Devisenhandelsvolumens ausmachte, zwangen die jüngsten von den USA Mitte Juni verhängten Sanktionen die Moskauer Börse, den Handel mit Dollar und Euro einzustellen. Ohne diese Währungen schrumpfte das durchschnittliche tägliche Volumen des Devisenhandels in der zweiten Junihälfte um fast ein Drittel auf 282 Milliarden Rubel, wie laut Bloomberg aus dem Finanzrisikobericht der Bank von Russland vom Juni hervorgeht.

Der US-Dollar und der Euro werden nach wie vor auf dem Freiverkehrsmarkt gehandelt, wo der Umsatz im Juni leicht auf 13 Billionen Rubel zurückging, während der Anteil des Yuan um 0,8 Prozentpunkte auf 40 % stieg. Die Verkäufe der großen Exporteure blieben hoch und beliefen sich im vergangenen Monat auf 14,6 Milliarden Dollar.

FMW/Bloomberg