Devisen

Chinas Yuan: stark überbewertet

Erstmals seit Monaten kam der chinesische Yuan heute Nacht gegenüber dem Dollar stärker unter Druck. Und das könnte sich in näherer Zulunft fortsetzen, denn der Yuan ist nach wie vor innerhalb einer definierten Handelsspanne an den US-Dollar gekoppelt. Wertet der Dollar weiter auf, erhöht das für Chinas Regierung den Druck, die eigene Währung abzuwerten um die Exportindustrie des Landes nicht zu gefährden.

Chinas Notenbank hat sieben Mal so viel Liquidität ins Bankenssystm gepumpt wie die Fed durch QE1 bis QE3 im gleichen Zeitraum in den Anleihemarkt. Gleichzeitig sind allein im 3.Quartal die Währungsreserven Chinas um 105 Milliarden US-Dollar gefallen, während die Auslandsverschuldung Chinas zwischen 2008 und 2014 von 517 Milliarden US-Dollar auf 917 Milliarden Dollar angewachssen ist. Ausländisches Kapital aber hat durch die Abkühlung der chinesischen Konjunktur das Land bereits grossflächig verlassen.

Wenn die Fed nun ernst macht und dem System so Liquidität entzieht, dürfte sich dieser Prozess beschleunigen: seit Beginn des QE durch die Fed sind ca. 1 Billionen US-Dollar nach China geflosse. Dieses „Hot Money“ ist in der Regel stark gehebelt angelegt worden, dementsprechend wäre ein Liquiditätsentzug durch die Fed für diese Investoren besonders problematisch.

Das gilt insbesondere auch für chinesische Unternehmen, die sich off-shore in Dollar verschuldet haben, weil die Aufnahme neuer Schulden so deutlich günstiger ist als am heimischen Markt. Steigt der Dollar, steigt auch die Verschuldung der Unternehmen. China, das wird in Peking mit Sorge gesehen, hängt am Tropf der Fed!



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