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Finger weg von dieser Aktie? Commerzbank: Bund will Aktien abstoßen – nur wie viele?

Der Bund will damit beginnen seinen Anteil an der Commerzbank reduzieren. Nur in welchem Umfang, ist unklar. Erstmal Finger weg von der Aktie?

Commerzbank-Filiale
Commerzbank-Filiale. Foto: Krisztian Bocsi/Bloomberg

Die Bundesregierung will die jüngste Aktienrally nutzen, um mit dem Ausstieg aus der Staatsbeteiligung an der Commerzbank zu beginnen. Die Beteiligung entstand bei der Rettung der Bank vor über einem Jahrzehnt. Die deutsche Finanzagentur, die den Anteil von rund 16,5% verwaltet, gab das Vorhaben laut Bloomberg gestern Abend nach Börsenschluss bekannt. In welchem Umgang Aktien abgestoßen werden sollen und wann, wurde nicht mitgeteilt. Die Beteiligung des Bundes hat derzeit einen Wert von rund 2,5 Milliarden Euro.

Wie andere europäische Banken, so profitiert auch die Commerzbank vom Ertragsschub, der aus den Zinserhöhungen der Europäischen Zentralbank seit 2022 resultierte. Der Aktienkurs ist in diesem Jahr um rund 20% gestiegen. Im Mai hatte er den höchsten Stand seit mehr als einem Jahrzehnt erreicht.

“Die wirtschaftliche Situation der Bank hat sich seit 2021 stetig verbessert”, erklärte die Geschäftsführerin der Finanzagentur des Bundes, Eva Grunwald. “Auf diese erfreuliche Entwicklung reagiert der Bund folgerichtig mit der Verringerung seines Anteils an der Commerzbank und dem Beginn des Ausstiegs.“ Informierten Kreisen zufolge beabsichtigt der Bund erst einmal nicht, seinen gesamten Anteil an der Commerzbank abzustoßen.

FMW: Aber wie viel verkauft wird, und in welchem Zeitraum, das ist unklar. Auf jeden Fall bedeutet dies Verkaufsdruck für die Aktie, wenn im Orderbuch demnächst öfters deutlich mehr Angebotsvolumina auftaucht. Also erst einmal Finger weg von der Aktie? Hinzu kommt ja noch als negativer Faktor für europäische Banken, dass die EZB im Juni ihre Zinswende eingeleitet hat, und schon nächste Woche werden die Zinsen wohl erneut gesenkt. Mit jeder Zinssenkung schrumpfen die Zinsmargen der Banken, was auch an den Zinsüberschüssen der Commerzbank nagen dürfte.

Chart vergleicht prozentuale Entwicklung der Commerzbank-Aktie im Vergleich zum Dax seit dem Jahr 2019 Chart zeigt Entwicklung der letzten fünf Jahre: Die Commerzbank-Aktie stieg um 166 %, der Dax um 56 %.

FMW/Bloomberg



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2 Kommentare

  1. Moin, moin,

    laufen die Verkäufe des Staates über das Orderbuch oder wird das als Blocktrade außerhalb der Börse verkauft und somit nicht sichtbar für Dritte?

    Ferner wird die EZB peu a peu den digitalen Euro einführen. Daraus ergibt sich keine Notwendigkeit mehr für Geschäftsbanken. Was sollte man also mit einer Bankaktie?

  2. Dr. Sebastian Schaarschmidt

    Letzte fünf Jahre…?

    Die Coba kommt von 476 Euro, aufgestellt am Mittwoch, dem 22. März 2000,vormittags gegen 11.00 Uhr im Frankfurter Handel…

    Es gab nämlich im Jahre 2013 einen 10 : 1 Resplit…

    Inklusive der zahlreichen Kapitalerhöhungen liegt der Höchstkurs aus dem März des Jahres 2000 somit bei exakt 263 ,75 Euro…( Einrechnung der Bezugsrechte aus Kapitalerhöhungen)…

    Der durchschnittliche Einstiegskurs beim Bund liegt aber bei rund 26 Euro…

    Die Coba ist ein Kapitalvernichter per exellence..

    Die DBK ist besser, klar, aber gegen ihre amerikanische Konkurrenz…st…sie ab, wie wir in Sachsen sagen würden…

    Wie es besser geht zeigen ihre beiden Pendants im amerikanischen Leitindex der USA, dem Dow Jones, J.P.Morgan und Goldman Sachs…

    Einfach mal die Performance der der beiden Seiten miteinander vergleichen, Deutschland und USA, DBK und CBK auf der Einen und J.P Morgen und Goldman Sachs auf der anderen Seite…

    Die Unterschiede zwischen den beiden Lagern sind gigantisch…

    Nehmen Sie sich ruhig einen Chart von 95 bis heute vor…

    Die Coba gehört in die Hall of Shame…genau wie die DBK…

    Ich sage nur Finger weg, wenn’s wirklich mal kracht an der Börse finden sich die beiden Werte im einstelligen Bereich wieder…

    Goldman Sachs und J.P.Morgan haben sich wenigstens Speck für den Crash angefressen…Dort kann der langfristige Investor wenigstens im Crash verbilligen, bei den Deutschen würde ich das nicht machen…

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