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Dax nach dem Crash: Unglaublich – Stimmung immer noch optimistisch!

Nachdem der Dax in weniger als vier Wochen von seinem Allzeithoch um 40% abgestürzt ist, könnte man meinen, dass die Stimmung der Investoren absolut im Keller sei. Aber mitnichten! Wie die aktuelle Umfrage der Deutschen Börse zeigt, sind bei den Profi-Investoren trotz des historischen Crash die Bullen mit 41% das stärkste Lager (wenngleich es in der Vorwoche sogar noch 9% mehr waren!).

Aus unserere Sicht bedeutet das: da sitzen viele institutionelle Investoren noch auf Positionen, die nun ziemlich tief unter Wasser sind! Und bislang wurden diese Verluste eben noch nicht realisiert, sodass nach wie vor der Hoffnungs-Modus aktiviert ist. Solange aber der Hoffnungs-Modus dominiert, ist wohl keine echte Wende für den Dax zu erwarten – denn diese Wende kommt meist erst, wenn die Stimmung so tief im Keller ist, dass sie nicht mehr weiter fallen kann! Derzeit sind nur 30% der Profi-Investoren bärisch – angesichst der Lage ein erstaunlich geringer Wert..

Auch die Privatinvestoren sind überwiegend optimistisch: 48% (!) der Befragten erwarten steigende Kurse (+2% zur Vorwoche), 36% sind im Lager der Bären (unverändert zur Vorwoche). Auch das wohl eher kein Indiz dafür, dass wir das Tief im Dax bereits gesehen haben..

Joachim Goldberg, der „Sentiment-Papst“, sieht das etwas anders:

„Immerhin haben allem Anschein nach die mittelfristig orientierten, institutionellen Investoren, die von uns wöchentlich befragt werden, auf den massiven Kursverfall des DAX reagiert. Denn unser Börse Frankfurt Sentiment-Index ist gegenüber der Vorwoche um 12 Punkte auf einen neuen Stand von +11 Punkte gefallen. Dieser Stimmungsrückgang macht deutlich, dass sich ein Teil der Investoren während der vergangenen Tage offenbar von seinen bullishen Engagements getrennt und damit zumindest zu einer Teilkapitulation beigetragen hat. Von diesen ehemaligen Optimisten hat sich übrigens ein Drittel direkt auf die Bärenseite geschlagen, vermutlich im Zuge der teils nicht unbeträchtlichen Zwischenerholungen seit vergangenem Mittwoch. Interessant in diesem Zusammenhang: Bei dem bearish gestimmten Teil der Akteure gab es trotz des massiven Kurseinbruchs praktisch keine Gewinnmitnahmen oder Auflösung von Absicherungen.“

 

Und Goldberg zu den weiteren Aussichten:

„Insgesamt hat sich der Druck auf den DAX damit etwas verringert. Auch was die Engagements der heimischen institutionellen Akteure angeht, notieren wir zwar immer noch Optimismus und dazugehörende entsprechende Schieflagen. Aber ein Börse Sentiment-Index von +11 Punkte ist in der relativen Betrachtung auf Sicht von drei Monaten unter dem Strich sogar nur noch als „neutral“ zu interpretieren. Und selbst auf Sicht von sechs Monaten ist der Optimismus nur noch relativ gering. Damit ist der DAX zwar längst noch nicht aus dem Schneider, aber der ganz große Druck ist zumindest aus heimischer Sicht mittlerweile wohl aus dem Kessel entwichen.“

Sehen Sie dazu hier auch die Einschätzungen von Goldberg im Video..



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4 Kommentare

  1. Stupid German Money, mehr kann man dazu nicht sagen. Es ist immer das gleiche.

  2. alles geht den bach runter, aber die stimmung ist immer noch gut?

  3. Nicht alle der Investoren, auch unter den privaten, sind Anfänger. In den letzten 20 Jahren ist dies nun der dritte Absturz. Jedesmal stand das Ende der Welt bevor: 911, Irakkrieg, Finanzkrise und nun Corona: Keiner wird mehr einkaufen gehen. Wir werden nie mehr verreisen. Wir werden ab heute nur noch online sozial unterwegs sein. Die Welt ist nicht mehr die gleiche, die sie vorher war. Alle Unternehmen werden pleite gehen. Wir ziehen demnächst mit Ochsenkarren durch die Städte.

    Und danach ging die Welt irgendwie doch weiter. Der wesentliche Unterschied war, dass die Zentralbanken die Saat für eine noch größßere Blase gelegt hatten, so dass die Aktienmärkte jedesmal wieder durch die Decke schossen.

    Der wesentliche Unterschied der gegenwärtige Krise zu den anderen ist der, dass das Ende absehbar ist und dass die Politik aus der Vergangenheit gelernt hat. D.h. man wird mit allen Mitteln die Masseninsolvenzen vermeiden.

    Auch wenn vielleicht die gegenwärtige Kurse noch keine wirkliche Kaufgelegenheit sind, weil die Panik sich erst noch durchfressen muss und der folgende Bärenmarkt eine Weile dauern wird, so sehen die Investoren die sich mittelfristig anbahnende seltene Kaufgelegenheit und das nährt den Optimismus. Ich könnte mir vorstellen, dass selbst diese Optimisten noch nicht kaufen, sondern etwas abwarten. Dann aber werden sie zugreifen. Ob diese Vermutung stimmt werden wir an der Vehemenz der in Kürze startenden Bärenmarktrally sehen.

  4. Diese Umfragen kann man vergessen, alle die Geldverwalter sind doch immer bullisch, der Commerzbank
    Typ war doch gegen aussen auch nicht bärisch als er seine SuperShorts gepostet hat.
    Diese altgedienten Ratschläge , man soll in der Baisse zukaufen kommen doch von diesen Typen , die ihre Kunden in den MARGIN-Call treiben.Das erinnert mich an die letzte Krise wo eine grosse Firma mit den Kundengeldern voll in die Baisse rasselte, während die Manager mit Kredit der Firma schöne Shortgewinne machten. DAS SYSTEM IST SO KRANK, DASS ES NUR NOCH DURCH EINE KRANKHEIT GESTOPPT WERDEN KANN. CORONA lässt grüssen.

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