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Dax-Stimmung: Das konnte ja nicht gut gehen!

Die Börse ist bekanntlich ja kein Wunschkonzert, und wenn die Stimmung allzu gut ist, folgt meist ein nicht unerheblicher Kater. So gestern, als der Dax wie aus dem Nichts plötzlich stark unter Druck kam. Wenn alle schon drin sind, fehlen die Käufer und es gibt nur noch Verkäufer..

FMW-Redaktion

Die Börse ist bekanntlich ja kein Wunschkonzert, und wenn die Stimmung allzu gut ist, folgt meist ein nicht unerheblicher Kater. So gestern, als der Dax wie aus dem Nichts plötzlich stark unter Druck kam und deutlich stärker fiel als die US-Indizes, aber auch deutlich schwächer war als andere europäische Aktienmärkte. Vor allem als die Unterstützung bei 13100 Punkten fiel, brachen die Dämme. Heute immerhin zeigt der deutsche Leitindex eine Gegenreaktion.

Wer also sich interessiert für die für die Bullen gestern eher unerfreuliche Entwicklung des Dax, der sollte einen Blick werfen auf die Stimmung der Dax-Investoren, und die war schlicht ein wenig zu gut, einfach zu viel Party-Laune, der dann das Kopfweh folgte.

Das gilt besonders für die Privatanleger, die geradezu vor Optimismus strotzen! So sind gemäß der Umfrage der Deutschen Börse satte 61% im Lager der Bullen (+5% zur Vorwoche und der höchste Stand seit gut einem Jahr). Der weitere Zuwachs des Bullen-Lagers speist sich dabei komplett aus Überläufern aus dem Bären-Lager, das eben diese 5% verliert auf nun nur noch 21% der Befragten. Neutral sind unverändert 18%.

Etwas anders ist das Bild bei den Profis. Hier ist mit 54% zwar nach wie vor die absolute Mehrheit bullisch eingestellt, doch gab es hier einen Rückgang von -3% zur Vorwoche. Diese 3% wechselten direkt ins Camp der Bären, die nun mit 25% genau ein Viertel der Befragten stellen – nach wie vor ist das ein sehr niedriger Wert! 21% der Befragten sind neutral, unverändert zur Vorwoche.

Joachim Goldberg kommentiert die Daten so:

„Die heutige Erhebung zeigt, zum einen absolut, aber auch relativ im Sechsmonats- und Einjahresvergleich einen recht hohen Optimismus. Zum anderen vermitteln die vergleichsweise geringfügigen Gewinnmitnahmen aus diesen Positionen – man hätte durchaus mehr erwarten können -, dass die Einstandspreise dieser Engagements noch nicht erreicht sind. Denn gerade nach dem Rücksetzer des Börsenbarometers am vergangenen Mittwoch auf rund 12.850 Zähler wäre der eine oder andere bullishe Akteur durchaus froh gewesen, diese unliebsame Episode schnellstmöglich zu vergessen und sich dieser mittlerweile schal gewordenen Engagements sobald wie möglich, aber dennoch ohne Verluste, zu entledigen.

Damit wird deutlich, dass weitere Kurssteigerungen beim DAX zwar möglich, aber durch drohende Abgaben aus vorgenannten bullishen Engagements (vermutlich spätestens bei ca. 13.300 Zählern) behindert werden. Um die Optimisten jedoch tatsächlich zum Aufgeben zu bewegen, müsste an der Unterseite erheblich mehr passieren, als wir bislang an Kursrückgängen gesehen haben. Letztlich mag dies dem DAX ein wenig helfen, aber die belastenden Faktoren sind am Ende durch den immer noch hohen Optimismus nicht viel weniger geworden, so dass für den DAX keine Entwarnung gegeben werden kann.“

Dazu Goldberg auch im Video:


Überpopulation an Bullen, es folgte dann ein kleines Massaker..
Statue von Arturo Di Modica nahe der Wall Street in New York City
Foto von Andreas Horstmann/Wikipedia (CC BY-SA 3.0)



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