Europa

Deutsche Inflation im Juni: Detaildaten zeigen wichtige Preise über 2%

Wie die unten gezeigte Grafik schön illustriert, steigen die Preise für Alkohol und Tabak um 2,8%, Nahrungsmittel um 2,6% und...

FMW-Redaktion

Es ist immer wieder merkwürdig. Im Alltag sagt man ja manchmal gerne, dass die Preise viel stärker steigen als offiziell verkündet. Und dann in der offiziellen Statistik sieht man wie beispielsweise heute verkündet, dass die Inflation in Deutschland im Juni nur um 1,6% gegenüber Juni 2016 gestiegen ist. 2% ist das Inflationsziel der EZB für die Eurozone.

Ohne Berücksichtigung der Energiepreise insgesamt lag die Inflationsrate im Juni 2017 bei +1,8%. Wie die unten gezeigte Grafik schön illustriert, steigen die Preise für Alkohol und Tabak um 2,8%, Nahrungsmittel um 2,6% und Freizeit um 2,5%. Hingegen ziehen Bereiche wie Nachrichtenübermittlung, Möbel und „Sonstige Dienstleistungen“ die Gesamtzahl deutlich nach unten. Mal ehrlich, was ist im Alltag wichtiger, Nahrungsmittel oder Möbel?

Daher dürfte auch die Empfindung im Alltag kommen, dass die Preise deutlicher steigen, als offiziell von Statistikern verkündet. Unterhaltungselektronik wurde um 2,6% billiger, was den Schnitt natürlich auch nach unten zieht. Aber wie oft kauft man sich elektronische Geräte, und wie oft Nahrungsmittel?!? „Dienstleistungen sozialer Einrichtungen“ zogen den Schnitt mit -7,0% besonders stark nach unten. Hier die Veröffentlichung vom Statistischen Bundesamt auszugsweise im Originalwortlaut:

Die Preise für Nahrungsmittel erhöhten sich von Juni 2016 bis Juni 2017 um 2,8 %. Der Preisanstieg für Nahrungsmittel im Vorjahresvergleich hat sich im Juni 2017 damit weiter verstärkt (Mai 2017: + 2,4 %; April 2017: + 1,8 %). Teurer als ein Jahr zuvor waren im Juni 2017 vor allem Speisefette und Speiseöle (+ 25,9 %), insbesondere kostete Butter (+ 59,5 %) erheblich mehr. Auch für Molkereiprodukte (+ 13,2 %) mussten die Verbraucher durchweg deutlich mehr bezahlen. Weitere Preiserhöhungen gab es unter anderem bei Fisch und Fischwaren (+ 3,4 %) sowie Fleisch und Fleischwaren (+ 1,8 %), hingegen gingen insbesondere die Preise für Gemüse zurück (− 3,2 %). Ohne Berücksichtigung der Preise für Energie und Nahrungsmittel lag die Inflationsrate im Juni 2017 bei + 1,6 %.

Die Preise für Waren insgesamt erhöhten sich von Juni 2016 bis Juni 2017 um 1,5 %. Neben den Nahrungsmitteln (+ 2,8 %) verteuerten sich im Vergleich zum Vorjahr beispielsweise Zeitungen und Zeitschriften (+ 4,6 %), Tabakwaren (+ 4,2 %) sowie pharmazeutische Erzeugnisse (+ 3,0 %) deutlich. Billiger wurden unter anderem Geräte der Unterhaltungselektronik (− 2,6 %).

Die Preise für Dienstleistungen insgesamt stiegen im Juni 2017 gegenüber dem Vorjahresmonat um 1,7 % und damit etwas stärker als die Preise für Waren. Entscheidend für die Preiserhöhung der Dienstleistungen waren die Nettokaltmieten (+ 1,8 % gegenüber Juni 2016), da private Haushalte einen großen Teil ihrer Konsumausgaben dafür aufwenden. Pauschalreisen (+ 5,6 %) sowie Wartung und Reparatur von Fahrzeugen (+ 3,3 %) verteuerten sich zum Beispiel noch stärker. Einige Dienstleistungen waren hingegen auch günstiger, insbesondere Dienstleistungen sozialer Einrichtungen (− 7,0 %) in Folge der Umsetzung des Pflegestärkungsgesetzes II im Januar 2017. Hier verringerten sich vor allem in der ambulanten Pflege für gesetzlich Versicherte die zu zahlenden Eigenanteile bei Inanspruchnahme einzelner Pflegeleistungen.



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2 Kommentare

  1. Die Hyperinflation auf Jahressicht naht.
    Alles Fake..wie die Arbeitslosenzahlen so auch die Inflationzahlen!
    Aber der Michel saugt die Draghi Aussagen auf,wie die vergossene Milch…auf dt.Strassen..
    Wenn die Inflation bei 50% stehen wuerde,dann spricht die Welt von 3%…Lachhaft das ganze.
    Schaut in eure Geldboersen,da ist die INFLATION!

  2. Die Infalationsangaben sind aus meiner Spruch schon recht lange geschönt. Aber man kann der Bevölkerung ja nicht sagen das der tolle Euro gegenüber Sachwerten doch immer stärker an Wert verliert.

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