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Mitteilung von MSCI Bitterer Zeugnistag für ESG-Fonds – 31.000 bald ohne Bestnote

Fonds, die sich ökologisch und sozial verantwortliches Investieren (ESG) auf die Fahnen geschrieben haben, steuern auf ein Erdbeben zu.

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Fonds, die sich ökologisch und sozial verantwortliches Investieren (ESG) sowie die Förderung guter Unternehmensführung auf die Fahnen geschrieben haben, steuern laut Bloomberg auf ein Erdbeben zu. Bei rund 31.000 von ihnen dürften in Kürze die Benotungen gesenkt werden, wie der auf den Bereich spezialisierte Ratinganbieter MSCI ESG Research mitgeteilt hat.

Die Entscheidung sei eine Reaktion auf Kundenbedenken über eine Aufwärtsbewegung der Bewertungen im gesamten Fondsuniversum. Dieses ESG-Problem werde nun angegangen, so die Tochter des Indexanbieters MSCI Inc. In der Zukunft werden nur rund 0,2 % aller Fonds ein AAA-Rating haben. Derzeit verfügen laut MSCI-Schätzung noch rund 20% über die ESG-Bestnote.

Im nächsten Monaten tritt zur Erstellung von ESG-Bewertungen eine neue Bewertungsmethode in Kraft. Die Emittenten börsennotierter Fonds, die auf Swaps basieren, erhalten sechs Monate Zeit, Daten zu ihren zugrunde liegenden Indexbestandteilen vorzulegen. Sie sind die künftige Basis der Benotungen, und nicht mehr Sicherheiten.

Anbieter von ESG-Ratings stehen in der Kritik, weil sie bei der Vergabe ihrer Noten unterschiedliche Ansätze verwenden, die noch nicht angemessen reguliert sind. Die Europäische Kommission hat letzte Woche angekündigt, noch im ersten Halbjahr neue Regeln für die Branche einführen zu wollen. Großbritannien hat gerade Konsultationen darüber eingeleitet, inwieweit die Vergabe von ESG-Noten durch klare Standards geregelt werden muss.

MSCI erklärte, die nun angekündigten Änderungen stünden nicht im Zusammenhang mit den regulatorischen Entwicklungen in der EU oder anderswo. Stattdessen fußten die Änderungen in der Methodik auf Konsultationen mit Kunden sowie Rückmeldungen vom Markt. Die Schwelle, Top-Ratings von AA oder AAA zu erhalten, sollte dabei “strenger und anspruchsvoller” werden.

FMW/Bloomberg



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