Führende Wirtschaftsforschungsinstitute (ifo, IfW, IWH und RWI) haben aktuell ihre Prognose (Gemeinschaftsdiagnose) für den Anstieg der Wirtschaftsleistung (Bruttoinlandsprodukt oder BIP) für 2023 auf +0,3 Prozent angehoben. Im Herbst 2022 hatten sie noch mit einem Rückgang um 0,4 Prozent gerechnet. „Der konjunkturelle Rückschlag im Winterhalbjahr 2022/2023 dürfte glimpflicher ausgefallen sein als im Herbst befürchtet. Maßgeblich ist ein geringerer Kaufkraftentzug infolge deutlich rückläufiger Energiepreise“, so sagt es ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser zur Begründung. Dennoch werde die Inflationsrate nur langsam zurückgehen von 6,9 Prozent im vergangenen Jahr auf 6,0 Prozent in diesem Jahr.
Staatliche Entlastungsmaßnahmen und absehbar hohe Lohnsteigerungen stärken die Binnennachfrage und halten den heimischen Preisauftrieb hoch. Erst im kommenden Jahr lässt auch von dieser Seite der Inflationsdruck nach, und die Inflationsrate bildet sich spürbar auf 2,4 Prozent zurück. Das BIP dürfte dann mit plus 1,5 Prozent wieder kräftiger zulegen, so die Gemeinschaftsdiagnose.
Gute Nachrichten gibt es für den Arbeitsmarkt: Die Zahl der Erwerbstätigen dürfte laut den Wirtschaftsforschern weiter zunehmen, von 45,6 Millionen im Jahr 2022 auf 45,9 Millionen im Jahr 2023 und 46,0 Millionen im Jahr 2024. Die Zahl der Arbeitslosen soll in diesem Jahr vorübergehend von 2,42 auf 2,48 Millionen steigen, da die ukrainischen Flüchtlinge nicht sofort auf dem Arbeitsmarkt Fuß fassen. Im kommenden Jahr dürfte die Arbeitslosigkeit dann allerdings wieder sinken auf dann 2,41 Millionen Personen.
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Ich bin mich mit dem früheren Berliner Wirtschaftssenator Harald Wolf von der Linkspartei dahingehend einig, daß zu einer Volkswirtschaft sowohl der Binnenmarkt, als auch der Export gehört. Und in Sachen letzteres unterstütze ich die aktuelle Ölfördermenge-Politik der Öl-Allianz OPEC+, auch im Zusammenhang mit dem aktuellen Export von Smartphones aus Vietnam, im Zusammenhang mit der Weltwirtschaft.