Gold

Goldpreis: Ändern sich die Faktoren? Aktuelle Expertenaussagen

Vor allem die Zentralbanken sind entscheidend für den Goldpreis? Aktuell könnte sich das wieder ändern. Hier dazu heutige Expertenaussagen.

Goldbarren
Foto: Zenartix-Freepik.com

Seit Wochen hat sich bei vielen Beobachtern des Goldmarktes die Erkenntnis durchgesetzt: Die starke Nachfrage von asiatischen Zentralbanken hat den Goldpreis seit Monaten hochgepusht, deswegen funktionierte die negative Korrelation von Gold zu Anleiherenditen nicht mehr. Siehe folgender XAUUSD Chart: Seit Jahresanfang stieg der Goldpreis von 2.054 auf 2.325 Dollar (blaue Linie). Die zehnjährige US-Anleiherenditen hätte entsprechend monatelang fallen müssen, aber unterm Strich steigt sie seit Jahresanfang von 3,95 % auf 4,32 %. Jetzt aber könnten sich die Anleger wieder anderen Faktoren zuwenden als ausschließlich der Nachfrage durch Zentralbanken, so zeigen es aktuelle Expertenaussagen.

Chart vergleicht Jahresentwicklung von Goldpreis mit Anleiherenditen

Goldpreis: Blick auf andere Faktoren

Für den Goldpreis gewinnen die Investmentnachfrage und deshalb auch die Zinserwartungen wieder an Bedeutung. Da ein enger US-Arbeitsmarkt gegen schnelle Zinssenkungen spricht, dürfte der Goldpreis auf der Stelle treten, so sagen es heute die Rohstoffexperten der Commerzbank (CoBa). Eine starke asiatische Goldnachfrage war in den ersten Monaten des Jahres ein wichtiger Grund für den Anstieg im Goldpreis, so sagen es auch die CoBa-Experten. Die schwachen chinesischen Goldimporte im Mai hätten aber angedeutet, dass diese nachlässt. Umso mehr dürften die US-Zinserwartungen wieder in den Fokus rücken. Nach der heutigen Veröffentlichung der PCE-Daten würden diese wohl von den Stimmungsindikatoren und dem US-Arbeitsmarktbericht Ende der nächsten Woche abhängen. Der Beschäftigungsaufbau dürfte zwar nach Einschätzung der CoBa-Volkswirte nicht mehr so hoch sein wie im Vormonat, aber der Markt bleibe eng. Bei der CoBa denkt man deshalb, dass Hoffnungen auf schnelle Zinssenkungen eher einen Dämpfer bekommen, was die Erholung im Goldpreis ausbremsen dürfte.

Geringere Goldimporte Chinas auch aus Hongkong

China hat laut den Experten der CoBa im Mai deutlich weniger Gold aus Hongkong importiert. Laut Angaben der Statistikbehörde von Hongkong verringerten sich die Netto-Exporte nach China um 23% gegenüber dem Vormonat auf 26,7 Tonnen. Das entsprach dem niedrigsten Niveau seit 10 Monaten. In der Vorwoche hatte bereits die Schweizer Zollbehörde einen Rückgang der Gold-Lieferungen nach China und Hongkong berichtet, so dass die Zahlen aus Hongkong keine große Überraschung mehr darstellten. Beides deutet laut CoBa auf eine Abkühlung der Goldnachfrage in China hin. Dies könne auch mit dem Wegfall der Goldkäufe der chinesischen Zentralbank zusammenhängen. Diese hatte im Mai erstmals seit 16 Monaten kein Gold mehr gekauft. Dadurch dürfte wiederum mehr Gold aus der heimischen Produktion für die private Goldnachfrage zur Verfügung gestanden haben, was den Importbedarf verringert haben dürfte.

Die nachlassende Importdynamik zeigt sich auch im Vorjahresvergleich. Nach fünf Monaten lagen die Netto-Importe aus Hongkong nahezu auf dem Niveau im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Im ersten Quartal lagen sie noch 28% darüber. Ein ähnlicher Trend lässt sich laut den CoBa-Experten auch bei den Goldimporten Chinas aus der Schweiz beobachten. Im ersten Quartal lag hier das Plus gegenüber dem Vorjahr noch bei 35%. Nach fünf Monaten ist dieses auf gut 10% geschrumpft. Damit fehle dem Goldpreis derzeit ein wesentlicher Stützpfeiler, was ihn laut den Experten wiederum abhängiger von der Investmentnachfrage macht. Diese hängt wiederum stark an den Zinserwartungen. Deren Bedeutung für die Entwicklung im Goldpreis könnte daher wieder zunehmen, nachdem in diesem Jahr zeitweise ein Abkoppeln zu beobachten war.



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21 Kommentare

  1. Ach, diese Experten. Was die so alles erzählen im Casino des Capitals.
    Eine einzige taktische A-Bombe der Russen. Ein grosser Zunami, oder ein Attentat wie damald die beiden Türme, und alles steht wieder kopfüber. Wer Gold hält, physisch, der hat einen Gegenwert. Alles andere ist nur Papier.

    1. Es gibt tatsächlich Leute, die kaufen Gold, weil sie Atomkriege fürchten.
      Dass dann das Gold mit ihnen mitschmilzt, vergessen sie 😂.

      1. Es wird sich verflüssigen, in tiefe Gesteinsschichten eindringen, so dass es Jahrtausende später erneut geschürft werden kann ;-)
        Auch die Zettel, auf denen steht wem es gehörte, werden sich in Luft auflösen.

    2. Die gleichen Experten predigen sicher auch, für Gold gibt es weder Zinsen noch Dividenden und es eignet sich deswegen nicht als Anlage. Die Rendite nach Steuern schlägt im Schnitt so gut wie alle Aktienindizes – und man brauch nicht mal Experten dafür.

      1. „…Die Rendite nach Steuern schlägt im Schnitt so gut wie alle Aktienindizes…“

        Diese Behauptung wurde mehrfach widerlegt.

      2. Hallo HansImGlück
        wenn man physisches Gold verleiht, gibt es bis zu 3 % Zinsen.
        Der Dax und seine Dividenden werden gefeiert.
        Wer 2000. 100 Tsd. in den DAX gesteckt hat, hat nach Steuern heute etwa 200 Tsd. Wer 100 Tsd. in physisches Gold gesteckt hat, hat heute über 800 Tsd.

        Viele Grüße aus Andalusien Helmut

        1. Aktien können auch verliehen werden. Gold natürlich auch. Da geben sie halt einen Zettel jemanden der für andere auf einen Zettel schreibt, dass ihm das Gold auf ihrem Zettel für eine Weile gehört.
          Vorsicht, wenn der Schuldner pleite geht oder der Vermittler unseriös ist, dann ist das ganze schöne Gold futsch und sie bekommen keinen Zettel mehr zurück auf dem steht, dass sie irgendwo Gold besitzen. Dann hätten sie lieber einen Tesla und eine PV-Anlage gekauft, was sie dann auch jeden Tag anfassen können. Das ist für manche Leute sehr wichtig!

          Deswegen, meine Devise, ein wenig Gold zur Beimischung, aber dann in greifbarer Nähe.

      3. „Mir selbst ist nicht ganz schlüssig gewesen, wie das mit den Zinsen funktioniert“, sagte ein Anleger vor Gericht. Der frühere Unternehmer verließ sich nach dem Verkauf seines Betriebes bei einer ersten Anlage von 1,5 Millionen Euro auf den Rat seines Schwiegersohnes. Der habe ihm versichert, dass alles ganz normal laufe. Selbst habe er sich nie versichert, dass der Gegenwert auch tatsächlich in Gold da gewesen sei. Er habe geglaubt, dass PIM insolvenzsicher sei. Im September 2019 habe er angefangen, sich Gedanken zu machen. „Vom Gefühl her ist es irgendwie komisch geworden“, sagte er vor der 9. Strafkammer. Da habe er auch daran gedacht, die Goldanlage aufzulösen. „Da war ich zu spät dran.“ Da sei die Staatsanwaltschaft gekommen und die Konten eingefroren worden

        https://www.wiwo.de/finanzen/geldanlage/gold-als-sichere-anlage-betrugsprozess-um-goldhaendler-pim-verlaengert/27950964.html

  2. Lieber Metall als Papier

    @ Alf, Zustimmung ,es gibt mindestens einen Experte der glaubhafte Gründe für weiter steigende Goldpreise benennt.
    Videos von Dimitri Speck anhören und sofort gesamtes Vermögen in Gold anlegen.

    1. @Lieber Metall als Papier

      „…und sofort gesamtes Vermögen in Gold anlegen…“

      Ich wäre vorsichtig mit derartigen Empfehlungen. Am Ende macht Sie noch einer für seine Verluste verantwortlich.

    2. „… und sofort gesamtes Vermögen in Gold anlegen.

      Korrekt muss es heißen: In Zettel anlegen auf denen steht, dass irgendwo Gold gelagert ist. Wer trägt schon immer sein ganzes Gold mit sich rum oder hat es zuhause unter der Matratze liegen?

  3. Lieber verseuchtes Gold als verbranntes Papier

    @ Columbo, es gibt auch Leute die andere wegen Wiederholungen kritisieren und selber doppelt soviel Wiederholungen bringen obwohl sie beim Gold seit Jahren falsch liegen.Der anerkannte Profi Lars Erichsen sieht den Rohstoff- Zyklus auf jeden Fall erst am Anfang und schliesst 5000Dollar beim Gold nicht aus.
    Die Argumente mehren sich immer mehr, die Gläubiger des Westens trauen dem Dollar und den Anleihen immer weniger. Enteignungsangst und Wertverminderung von Anleihen machen die sicherste Anlage der Welt seit Jahrhunderten noch sicherer.

  4. Richtig @Permanix, das Gold in den weit vom eigenen Wohnort entfernten Tresoren ist letztendlich auch nur Papier.
    Meistens in sogenannten Sammellagern, wo man nicht einmal weiß, welche Barren einem gehören.
    In der großen Krise der paranoiden Goldbugs ist es dort nicht besonders sicher🥴.

  5. Etwa 100 Atombomben, die nördlich von Las Vegas oberirdisch gezündet wurden, waren eine Touristen- Attraktionen. Sie wurden angekündigt und es konnten die weit entfernten Atom-Blitze bestaunt werden.
    Eine taktische Atomwaffe hat nur einen Bruchteil der Sprengkraft der damaligen Atombomben.
    Aber für eine Großstadt reicht es.
    Wer als Deutscher sein physisches Gold in Deutschland lagert, wird noch ganz andere Probleme damit bekommen.

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

    1. Wer als deutscher Spanienemigrant sein physisches Gold in der Schweiz lagert, wird in der großen Krise ebenfalls Probleme bekommen.
      Das Gold, das auf dem Zettel steht, kann über Nacht blockiert oder eingezogen werden.
      Grund: Öffentliches Interesse. Wäre nicht das erste Mal.

      1. Ja Columbo, dann schreiben Sie doch einmal, wann die Schweiz das Gold von anderen Staatsangehörigen „das erste Mal“ eingezogen hat.
        Nur einfach hier Geschichten erfinden zählt nicht.
        Das kann der Wirtschaftsminister besser.
        Wenn ich Aktien und Anleihen hätte, die den Behörden bekannt sind, würde ich mir eher Gedanken machen.
        Selbst Adolf ist es nicht gelungen an das Gold der Deutschen in der Schweiz zu kommen.
        Viele Grüße aus Andalusien Helmut

        1. Typisch Goldbugs, sie glauben ihr Asset sei das einzig hundertprozentig sichere, alle anderen riskant.
          Auf dem Goldauge blind, könnte man sagen.
          Dabei muß man gar nicht besonders intelligent sein, um zu verstehen, was Streuung ist und dass man damit immer noch am besten fährt.
          Aber was soll‘s, sind halt eine richtige Sekte, die Goldjünger. Da hilft weder Verstand noch Vernunft.

  6. Das Trio das niemand braucht

    @ Columbo, immer dämlicher, die Schweiz ist einer der letzten Rechtsstaaten, auch Russengelder nur wegen russischer Staatsangehörigkeit werden nicht enteignet. Ihre Goldphobie ist weit fortgeschritten und ihre bei andern kritisierte Wiederholungen sind sehr ärgerlich. Ist es erfüllend wenn sie 90 % ihres Restlebens mit dummen Goldsprüchen in Anspruch nehmen? Dazu haben sie jeweils Leute die von Krisen und schlechten Zeiten sprachen immer kritisiert. Sie und die Windfahne und der Horst sind wirklich ein geistreiches Trio.

  7. @Das Trio daneben: Das ist nicht dämlich, sondern Realpolitik. Vermögende mit russischer Staatsangehörigkeit werden nicht aktiv enteignet, aber ihr Vermögen ist aber deaktiviert. Irgendwann landet es in der Ukraine, direkt oder indirekt. Die Schweiz ist letztlich auf die EU und die USA angewiesen und wird im Geheimen stets kooperieren. Das heißt, sie akzeptiert den Rechtsraum in Europa und USA und ordnet sich dem unter, wenn es um nicht-schweizerische Staatsangehörige geht. Nur Schweizer sind besonders geschützt. Das einzige was die Schweiz attraktiv macht, ist die traditionelle Verschwiegenheit und ein gewisser Phlegmatismus in Sachen Vermögen ausländischer Bürger.

  8. Wilhelm Tell ist kein Vasall

    @ Capa, wenn sie Rechtsstaat mit Phlegmatismus gleichsetzen passen sie gut zu gewissen Politikern. Die Schweiz erfüllt in Sachen Geldwäsche die höchsten Normen und unsere Spitzenpolitiker sind nicht in Wirecard-Affären verwickelt. Zudem profitiert die EU mehr von der Schweiz als umgekehrt. ( Handelsbilanz )
    Die Restwelt ( Bricks) ist für die Schweiz ebenso wichtig und die Schweiz muss sich nicht der EU unterwerfen.
    Gerade werden mit China wieder neue Handelsverträge ausgehandelt.

  9. Was ist denn mit dem Gold in den Schließfächer der CS passiert?
    Wurde das auch enteignet?

    CS-Aktionäre enteignet, UBS-Aktionäre von Bund ihrer Rechte beraubt – INSIDE-JUSTIZ

    Mir ist Sondervermögen in Gold, das in einem Land gelagert ist wo ich nicht wohne, und dessen Staatsangehörigkeit ich nicht habe, lieber als Papierwerte.
    Auch beim Goldverbot 1933 in den USA war es erlaubt Gold im Ausland zu besitzen.

    https://inside-justiz.ch/cs-aktionaere-enteignet-ubs-aktionaere-von-bund-ihrer-rechte-beraubt/

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