Der Goldpreis schrammt in der Nacht auf Freitag nur knapp an seinem jüngst markierten Rekordhoch vorbei. Das Edelmetall stieg bis auf 2.417 US-Dollar, als die Meldung über den Angriff von Israel auf den Iran über den Newsticker lief. Genau vor einer Woche hatte Gold ein neues Rekordhoch bei 2.431 USD erreicht, da die Märkte eine Eskalation im Nahen Osten fürchteten.
Am frühen Freitagmorgen kletterte der Goldpreis in die Nähe seines Rekordhochs, da die Sorgen über einen größeren regionalen Konflikt im Nahen Osten die globalen Märkte kurzzeitig in Aufruhr versetzten. Ersten Meldungen zufolge handelte es sich aber um einen „begrenzten“ Angriff von Israel auf den Iran, weshalb Gold dann wieder nachgab und aktuell bei rund 2.382 USD notiert.
Goldpreis steigt nach Israel-Angriff
Wie Bloomberg berichtet, stieg der Goldpreis zunächst um bis zu 1,6 %, nachdem US-Medien mitgeteilt hatten, dass Israel Ziele im Iran angegriffen hatte, während andere Metalle ebenfalls zulegten, bevor sie ihre Gewinne wieder abbauten.
Der Goldpreis hat seit Mitte Februar in einer kräftigen Rally immer neue Rekorde erreicht, angetrieben von der Aussicht auf Zinssenkungen in den USA, anhaltenden Käufen durch die Zentralbanken und einer starken Verbrauchernachfrage, insbesondere in China. Die zunehmenden geopolitischen Risiken haben dem Edelmetall ebenfalls Auftrieb gegeben, das am Morgen erneut die Marke von 2.400 USD je Unze überwand.
„Technisch gesehen befindet sich der Goldpreis an einem wichtigen Widerstand“ bei 2.400 USD pro Unze, sagte Kelvin Wong, Senior Analyst bei Oanda Asia Pacific. „Das erklärt auch das schnelle Auf und Ab an dieser Marke zu diesem Zeitpunkt“.
Nahost-Konflikt stützt Gold
Die Händler haben sich auf eine israelische Antwort auf den beispiellosen Raketen- und Drohnenangriff des Iran am vergangenen Wochenende eingestellt, wobei die Rhetorik zwischen den beiden Ländern eskalierte, als Teheran vor einem Angriff auf seine Atomanlagen warnte.
Wie die halbamtliche iranische Nachrichtenagentur Fars berichtete, war am Freitag in der iranischen Hauptstadt Isfahan eine Explosion zu hören, und die Sorge vor einem israelischen Vergeltungsschlag wuchs. Die iranische Nachrichtenagentur Mehr meldete indessen, dass der Flugverkehr in Isfahan und den iranischen Städten Teheran und Schiraz sowie auf den Flughäfen an den westlichen Grenzen des Landes ausgesetzt wurde.
Gegenwind für den Goldpreis kommt derzeit von der Geldpolitik der US-Notenbank Fed. Die jüngsten US-Konjunkturdaten und Aussagen einiger Fed-Mitglieder in dieser Woche haben die Befürchtung genährt, dass die Fed vor einer Zinssenkung noch einen weiten Weg vor sich hat. Eine Ansicht, die von einer Reihe von Notenbanker der Federal Reserve geteilt wird. Die Kapitalmarktzinsen setzten infolgedessen ihren Aufwärtsdrang fort. Höhere Kreditkosten sind in der Regel negativ für das Edelmetall, da es keine Zinsen abwirft.
Spot-Gold lag um 08:30 Uhr um 0,2 % höher bei 2.382,45 USD je Unze, während Kupfer 0,1 % niedriger notierte. Der Bloomberg Dollar Spot Index stieg um 0,2 %. Silber, Palladium und Platin zeigten sich wenig verändert.
FMW/Bloomberg
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