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Aktuelle Meldung ifo-Index für September stürzt weiter ab – Industrie auf 4-Jahrestief

Deutschland-Flagge und Münzen
Grafik: vitalii_petrushenko-Freepik.com

Der ifo-Index (ifo-Geschäftsklimaindex) ist der mit Abstand am meisten beachtete deutsche Konjunkturindikator, der auch im Ausland starke Beachtung findet. Vor wenigen Augenblicken wurde der Index für den Monat September veröffentlicht. Daten und Aussagen zeigen auf breiter Front eine deutliche Verschlechterung der Konjunktur!

Der hauptsächlich beachtete ifo-Index für das Geschäftsklima liegt bei 85,4 Punkten nach 86,6 Punkten im Vormonat. Für heute wurden 86,1 Punkte erwartet. Es ist der vierte monatliche Rückgang in Folge.

Der Index für die Geschäftserwartungen liegt bei 86,3 Punkten nach 86,8 Punkten im Vormonat. Für heute wurden 86,3 Punkte erwartet.

Der Index für die aktuelle Lageeinschätzung liegt bei 84,4 Punkten nach 86,5 Punkten im Vormonat. Für heute wurden 86,1 Punkte erwartet.

Das ifo-institut schreibt aktuell: Die Stimmung der Unternehmen in Deutschland hat sich erneut verschlechtert. Der ifo Geschäftsklimaindex fiel im September auf 85,4 Punkte, nach 86,6 Punkten im August. Dies ist der vierte Rückgang in Folge. Die Unternehmen waren insbesondere mit den laufenden Geschäften weniger zufrieden. Auch der Ausblick auf die kommenden Monate trübte sich weiter ein. Die deutsche Wirtschaft gerät immer stärker unter Druck.

Im Verarbeitenden Gewerbe ist der Index auf den niedrigsten Wert seit Juni 2020 gesunken. Die Unternehmen beurteilten ihre aktuelle Lage merklich schlechter. Auch die Erwartungen fielen deutlich pessimistischer aus. Der Auftragsmangel hat sich verschärft. Die Kernbranchen der deutschen Industrie stecken in Schwierigkeiten.

Im Dienstleistungssektor hat sich das Geschäftsklima verschlechtert. Die Unternehmen waren spürbar weniger zufrieden mit der aktuellen Lage. Die Erwartungen fielen hingegen etwas weniger skeptisch aus. Im Tourismus und im Gastgewerbe verbesserte sich die Stimmung.

Im Handel hat der Index nachgegeben. Insbesondere der Ausblick auf die kommenden Monate war wieder von mehr Pessimismus geprägt. Die Händler beurteilten auch ihre aktuelle Lage etwas schlechter.

Im Bauhauptgewerbe ist der Index gestiegen. Dies war auf weniger pessimistische Erwartungen zurückzuführen. Mit den laufenden Geschäften waren die Unternehmen hingegen etwas unzufriedener.

Expertenaussage

Die Ökonomen der Commerzbank schreiben aktuell (Headline-Aussage): Ifo – eine kalte Dusche
Das Ifo-Geschäftsklima ist im September wie gestern der Einkaufsmanagerindex schlecht ausgefallen (85,4 nach 86,6). Der Trend weist bei den Stimmungsindikatoren wieder nach unten. Das deutsche Bruttoinlandsprodukt dürfte im zweiten Halbjahr bestenfalls stagnieren. Zwar lässt im kommenden Jahr der Gegenwind von der Geldpolitik und den Energiepreisen nach. Aber mit einem Plus von nur 0,5% ist wegen der seit Jahren erodierenden Standortqualität kein richtiger Aufschwung in Sicht.

Der Chart zeigt den Verlauf des ifo-Index der letzten drei Jahre.

Chart zeigt Verlauf im ifo-Index in den letzten drei Jahren source: tradingeconomics.com



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3 Kommentare

  1. Die Zuwächse von AfD und BSW sind deren kompetenter Außenwirtschaftspolitik geschuldet. Beide Parteien bekennen sich im Gegensatz zur Bundeskanzler Olaf Scholz-Bundesregierung/Koalition und Oppositionsführer Friedrich Merz zu einer interessenorientierten Außenwirtschaftspolitik, die berücksichtigt, daß sich jedes einzelne UN-Mitgliedsland auf seine Souveränität und territoriale Integrität berufen kann. Handel mit der ganzen Welt ist also angesagt.

  2. „Der ifo-Index (ifo-Geschäftsklimaindex) ist der mit Abstand am meisten beachtete deutsche Konjunkturindikator, der auch im Ausland starke Beachtung findet. Vor wenigen Augenblicken wurde der Index für den Monat September veröffentlicht. Daten und Aussagen zeigen auf breiter Front eine deutliche Verschlechterung der Konjunktur!“

    der dax scheint ihn nicht so beachtenswert zu finden. mit veröffentlichung der zahlen ist er wieder richtung ath ausgebrochen. es ist tatsächlich erstaunlich wie die indizes vollkommen losgelöst von der realwirtschaft (und somit immer abstruseren bewertungen der indexschwergewichte) auf immer neue höchststände klettern. für mich ein inzwischen untrügliches zeichen eines algo-befeuerten crackup booms.

    1. @ost: Erstaunlich ist eher, dass ifo-Index und DAX in eine Beziehung gebracht werden. Das kann mit Potenzial, Arbeit und Leistung erklärt werden. Ifo bildet das Potenzial ab, DAX die Leistung. Ifo ist lokal auf Deutschland beschränkt, DAX global aufgestellt. Da ist nichts losgelöst, es gibt nur kaum fundamentale Beziehungen, die beide Indizes dauerhaft verbindet. Wie beim Storch und den Kindern.

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