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Difi-Index Stimmung bei Immobilienfinanzierern erhebt sich aus Tal der Tränen

Die Stimmung für deutsche Immobilienfinanzierer erhebt sich aus Tal der Tränen. Hier zeigen wir dazu die aktuellsten Daten des Difi-Index.

Wohnungen mit Balkonen
Foto: grandwarszawski-Freepik.com

Die Stimmung der Immobilienkreditgeber hellt sich weiter auf. Der Deutsche Immobilienfinanzierungsindex (Difi), der Bloomberg exklusiv vorab vorliegt, ist im zweiten Quartal geklettert. Der Difi stieg gegenüber dem ersten Quartal des laufenden Jahres um einen Punkt und erreichte mit minus 14,6 Punkten immerhin den höchsten Stand seit dem ersten Quartal 2022. Der vom internationalen Immobiliendienstleister JLL und dem Hamburgischen WeltWirtschaftsestitut (HWWI) ermittelte Index bildet die Einschätzungen von Immobilienfinanzierern ab. Diese werden vierteljährlich zur Lage am Kreditmarkt in den vergangenen sechs Monaten und zur erwarteten Entwicklung in den kommenden sechs Monaten befragt.

Grafik zeigt Entwicklung im Difi-Immobilienfinanzierungsindex

Der Punktzuwachs des Difi ist dabei ausschließlich auf eine höhere Bewertung der Situation der letzten sechs Monate zurückzuführen: Der Situationsindikator verbessert sich um 3 Punkte und steht aktuell bei minus 26,8 Punkte. Der Erwartungsindikator hingegen verfehlt seine Vorquartalsnotierung geringfügig um 1,1 Punkte und sank auf minus 2,5 Punkte.

Wie in allen Umfragen der letzten vier Jahre, blicken die Experten jedoch per Saldo positiver in die Zukunft als auf die aktuelle Lage. Die Immobilienmärkte sind in den letzten zwei Jahren durch steigende Zinsen und sinkende Bewertungen unter Druck geraten. Besonders stark sind die Turbulenzen bei Büroimmobilien. Hier kommt erschwerend der Trend zum Homeoffice hinzu, der zu hohen Leerständen geführt und die Risiken für die Finanzierer weiter erhöht hat.

Auf dem Frankfurter Bürovermietungsmarkt etwa ist die Leerstandsquote im zweiten Quartal erstmals seit 2015 wieder auf ein Niveau von 10% geklettert „Das größte Fragezeichen unter allen Assetklassen sehen wir derzeit bei Büros”, erklärte Gero Bergmann, der im Vorstand der BayernLB das Geschäft mit Immobilien verantwortet, vor kurzem in einem Interview mit Bloomberg. Zugleich sagte er aber auch, dass er den Abgesang auf Büros für übertrieben hält. „In Summe wird die Nachfrage nach Büros mittelfristig größer sein, als wir bisher angenommen haben. Und das wird einen positiven Effekt auf den Büromarkt haben. Auf die Quadratmeterpreise und auf die Leerstände.”

Zu den wichtigsten Finanzierern von Gewerbeimmobilien in Deutschland zählen neben der BayernLB beispielsweise etwa auch LBBW, Helaba, Aareal Bank und Pfandbriefbank. Die Risikovorsorge, die elf der größten deutschen Banken im Jahr 2023 für Gewerbeimmobilien gebildet haben, beläuft sich nach Berechnungen von Bloomberg auf mindestens 2,5 Milliarden Euro.

FMW/Bloomberg



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