Europa

Lebensmittel Push-Faktor Nr 1 Inflation 8,7 % – die Detaildaten – Kernrate klettert auf 5,7 %

Die Inflation liegt bei 8,7 %. Interessant: Lebensmittel sind Push-Faktor Nr 1 vor Energie: Wichtig: Die Kernrate steigt weiter an!

Einkaufswagen und Preiszettel

Die Inflation, die vorab mit 8,7 % für Februar gemeldet wurde, wurde heute früh vom Statistischen Bundesamt auch mit 8,7 % im Jahresvergleich bestätigt. Interessant: Im kurzfristigen Vergleich von Januar zu Februar ist es ein Anstieg von 0,8 %. „Die Inflationsrate verharrt auf einem hohen Stand“, so lässt sich Ruth Brand, Präsidentin des Statistischen Bundesamtes, aktuell zitieren. Weiter sagt sie: „Besonders spürbar für die privaten Haushalte waren auch im Februar die gestiegenen Preise für Nahrungsmittel, die sich noch stärker erhöhten als die Energiepreise.“ Wichtig: Die Kernrate der Inflation klettert weiter an auf jetzt 5,7 %!

Entwicklung der Inflation in den letzten drei Jahren

Neuer Antreiber für die Inflation sind die Preise für Lebensmittel

War im Jahr 2022 lange Zeit der Bereich Energie mit weitem Abstand der Push-Faktor Nummer 1 für die Inflation, so sind es inzwischen die Lebensmittel. Die Preise für Lebensmittel erhöhten sich im Februar 2023 um 21,8 % im Jahresvergleich. Der Preisauftrieb hat sich damit verstärkt nach +20,2 % im Januar. Damit sind die prozentualen Preisanstiege für Lebensmittel inzwischen höher als im Bereich Energie. Erneut wurden bei allen Nahrungsmittelgruppen Preiserhöhungen beobachtet. Insbesondere verteuerten sich Molkereiprodukte und Eier (+35,3 %) sowie Brot und Getreideerzeugnisse (+24,3 %). Deutlich teurer wurden beispielsweise auch Speisefette und Speiseöle sowie Fisch, Fischwaren und Meeresfrüchte (jeweils +22,8 %). Auffällig hoch war die Teuerung bei einzelnen Nahrungsmitteln – so mussten die Verbraucher beispielsweise für Zucker 69,9 % mehr bezahlen.

Energie

Die Preise für den Bereich Energie lagen im Februar trotz der Entlastungsmaßnahmen der Bundesregierung um 19,1 % höher als im Februar 2022. Im Januar 2023 hatte die Teuerung noch bei +23,1 % gelegen. Seit Januar 2023 wird der Anstieg bei Energie teilweise durch die Preisbremsen für Strom, Erdgas und Fernwärme begrenzt, da diese auch rückwirkend seit Januar 2023 wirksam sind. Beeinflusst wird die Preisentwicklung bei Energie jedoch durch viele Faktoren, insbesondere durch die internationalen Einkaufspreise. Im Einzelnen verteuerte sich von Februar 2022 bis Februar 2023 die Haushaltsenergie mit +32,2 % nach wie vor besonders stark: So erhöhten sich die Preise für Erdgas um 46,6 %, für Strom um 23,1 % und für Fernwärme um 16,1 %. Auch andere Haushaltsenergieprodukte verteuerten sich weiterhin überdurchschnittlich, zum Beispiel Brennholz, Holzpellets oder andere feste Brennstoffe um 41,7 % und leichtes Heizöl um 11,8 %. Die Preissteigerung bei Kraftstoffen lag mit +3,2 % allerdings unter der allgemeinen Teuerung. Wichtig: Der europäische Terminmarktpreis für Erdgas fällt seit Wochen kräftig – wird dies die Inflation im Bereich Energie in den nächsten Monaten weiter entlasten?

Kernrate klettert weiter auf 5,7 %

Im Februar 2023 lag die Inflationsrate ohne Energie bei +7,6 %. Wie stark aktuell die Nahrungsmittelpreise Einfluss auf die Gesamtteuerungsrate nehmen, zeigt sich an der Inflationsrate ohne Berücksichtigung von Energie und Nahrungsmitteln (also die von der EZB stark beachtete Kernrate): Sie lag deutlich niedriger bei +5,7 %. Dennoch wird an dieser Kernrate laut Aussage der Statistiker offensichtlich, dass auch in anderen Güterbereichen die Inflation hoch ist. Bereits im Dezember 2022 lag diese Kenngröße mit +5,2 % über der Fünf-Prozent-Marke und hat sich nach +5,6 % im Januar 2023 jetzt mit 5,7 % erneut erhöht.



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