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DIW-Daten für November Konjunkturbarometer verschlechtert sich weiter

Das Konjunkturbarometer des DIW verschlechtert sich weiter. Alle Einzelfaktoren sinken Monat für Monat weiter ab.

Wenn das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) schon ein verstärkt negatives Konjunkturbarometer veröffentlicht, dann wird da was dran sein? Denn der Institutsleiter Fratzscher ist bekannt dafür, nur all zu gerne auf Regierungslinie (SPD) zu sein. So bezeichnete ihn die FAZ bereits im Jahr 2017 als „Claqueur der SPD“. Das heute vom DIW veröffentlichte Konjunkturbarometer für November weist weiter bergab.

Das Konjunkturbarometer des DIW verschlechtert sich weiter

Konjunkturbarometer weist bergab

Die Grafik zeigt es Monat für Monat. Alle einzelnen Faktoren wie Industrie, Dienstleistungen, Arbeitsmarkt und Finanzmarkt haben sich in den letzten Monaten weiter verschlechtert. Das Konjunkturbarometer des DIW sinkt im November den dritten Monat in Folge und steht mit nun 85,3 Punkten fast drei Punkte niedriger als im Oktober. Damit entfernt sich der Barometerwert deutlich von der neutralen 100-Punkte-Marke, die ein durchschnittliches Wachstum der deutschen Wirtschaft anzeigt. Nachdem diese im dritten Quartal 2023 minimal um 0,1 Prozent geschrumpft ist, sind die Aussichten laut DIW auf ein kleines Plus im vierten Quartal zwar weiterhin intakt, aber: „Die deutsche Wirtschaft kommt nur mühsam aus dem Tal heraus“, so sagt es Timm Bönke, Co-Leiter des Bereichs Prognose und Konjunkturpolitik im DIW Berlin. „Die hohen Zinsen und nur allmählich zulegende Reallöhne belasten die deutsche Wirtschaft. Der positive Beitrag der Außenwirtschaft konnte dies bis zuletzt nicht kompensieren. Und nun haben sich die geopolitischen Unsicherheiten durch den Krieg im Nahen Osten noch beträchtlich erhöht.“

Hinzu komme das Urteil des Bundesverfassungsgerichts zu einer strikten Auslegung der Schuldenbremse und dessen Folgen, erklärt Geraldine Dany-Knedlik, Co-Leiterin des DIW-Konjunkturteams zur aktuellen Konjunkturbarometer-Veröffentlichung: „Der voraussichtliche Wegfall einiger geplanter Unternehmenssubventionen dürfte die Investitionstätigkeit vor allem in den kommenden beiden Jahren deutlich belasten, sollte keine alternative Finanzierung gefunden werden. Allgemein dürften die offenen Fragen mit Blick auf die Haushaltspolitik der Bundesregierung und die künftigen Bundeshaushalte enorme Unsicherheiten verursachen und nicht dazu beitragen, dass Verbraucher*innen und Unternehmen ihre Zurückhaltung bei Anschaffungen schnell ablegen“, so Dany-Knedlik.

Schwache Industrie

Das DIW führt aus, im Wortlaut: Immer noch ist die Lage vor allem in der Industrie eingetrübt. Im September ist die Industrieproduktion weiter gesunken. Besonders der langjährige Vorzeigebereich der deutschen Wirtschaft – die Automobilindustrie – schwächelt merklich. Es gibt aber auch Lichtblicke, die auf eine langsame Verbesserung der Lage hindeuten: Die Geschäftserwartungen für die Industrie insgesamt haben sich im November etwas verbessert. Auch bei den Auftragseingängen deutete sich zuletzt eine Erholung an, vor allem aus dem Ausland wurden mehr neue Aufträge verzeichnet. Gemischte Signale kommen derweil auch vom Bau: „Im Wohnungsbau ist die Lage weiterhin kritisch,“ sagt Laura Pagenhardt, „doch aus dem Nichtwohnungsbau kamen zuletzt positive Impulse. Hier bleibt abzuwarten, ob und wie sich die unklare Haushaltslage niederschlagen wird.“

Lage bei Dienstleistungen eingetrübt

Bei den Dienstleistungen ist die Lage wie schon in den vergangenen Monaten etwas besser als in der Industrie, bleibt aber ebenfalls eingetrübt, so das DIW. Im Wortlaut: Ein kräftiger Aufschwung ist momentan nicht in Sicht. Die Umsätze im Einzelhandel waren zuletzt weiterhin schwach. Der schrittweise Rückgang der Inflation und die steigenden Reallöhne haben die Kauflaune der Menschen bis jetzt kaum verbessert. Immerhin ist die Lage auf dem Arbeitsmarkt trotz einer leichten Abkühlung weiterhin gut. Ein starker Anstieg der Arbeitslosigkeit zeichnet sich nicht ab. „Die deutsche Wirtschaft wartet schon länger auf einen kräftigen Aufschwung. Die deutsche Wirtschaftsleistung ist heute nur unwesentlich höher als vor der Pandemie“, so DIW-Konjunkturexperte Guido Baldi. „Die finanzpolitischen Turbulenzen drohen nun den erhofften zaghaften Aufschwung wieder abzuwürgen.“



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1 Kommentar

  1. die finanzmärkte (insb. unternehmensbewertungen in form ihres aktienwertes) scheint mit der realwirtschaft nicht mehr das geringste zu tun zu haben. man muss sich zb. nur den dax in den letzten wochen ansehen – selbst wenn man ihn natürlich überregional betrachten muss. das einzige was noch (angeblich) brummt ist die pump-wirtschaft in den usa. reicht das für den rest dieser welt?

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