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Kreissparkasse Esslingen-Nürtingen gehörte zu Signa-Geldgebern

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Sparkassen-Logo. Photographer: Krisztian Bocsi/Bloomberg

Die Krise um die Firmengruppe Signa von Rene Benko verschärft sich immer mehr. Nach der ersten Insolvenzanmeldung einer Immobilienfirma aus der Signa-Gruppe letzte Woche darf man weitere Probleme erwarten, wenn Investoren nicht Geld nachschießen? Auch wird zunehmend klarer, wo Kredite herkamen. Relativ naheliegend ist die Vermutung, dass die Schweizer Julius Bär Kredite vergeben hat. Und offenbar auch die kleinen seriösen Sparkassen vom Lande? Innerhalb der Sparkassen-Finanzgruppe gehören nicht nur die Landesbanken zu den Geldgebern bei Signa.

Auch die im Verhältnis viel kleinere Kreissparkasse Esslingen-Nürtingen hat sich engagiert. Die Sparkasse war zusammen mit anderen Instituten an einer 100 Millionen Euro schweren Kreditlinie für den Online-Sportartikelhändler Signa Sports United beteiligt, wie Daten von Bloomberg belegen. Die Linie wurde im Mai 2021 gewährt und hatte eine Laufzeit bis Mai 2024. Die Kreissparkasse, die laut der Daten als Lead Arranger agierte, erklärte auf Anfrage, dass sie mit Blick auf das Bankgeheimnis grundsätzlich keine Auskünfte zu einzelnen Kreditengagements mache.

Involviert war den Daten zufolge auch die LBBW. Sie hatte bereits vor wenigen Tagen bestätigt, dass sie Agent eines Konsortialkredits mehrerer Banken an Signa Sports United war. Namen nannte sie nicht. Signa Sports United hatte im Oktober Insolvenz angemeldet, weil die Signa Holding von Benko eine bereits zugesagte Finanzspritze in Höhe von 150 Millionen Euro zurückgezogen hatte. In früheren Pressemitteilungen hatte das Unternehmen Esslingen als einen Standort angegeben.

Signa steht im Epizentrum eines Einbruchs bei europäischen Gewerbeimmobilien. Im Laufe von zwei Jahrzehnten aggressiver Expansion hatte Rene Benko erstklassige Immobilien erworben, darunter große Einzelhandelsobjekte an Top-Standorten in ganz Europa. Steigende Zinsen und sinkende Bewertungen bedrohen dieses Imperium nun massiv. Nach Bloomberg-Informationen haben jenseits der LBBW auch die Landesbanken Helaba, BayernLB und NordLB jeweils dreistellige Millionensummen bei Signa im Feuer. Die Institute wollten sich dazu nicht äußern.

FMW/Bloomberg



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