Die Kurzarbeit ist in Deutschland von April auf Mai nur leicht gesunken von 2,45 auf 2,28 Millionen betroffene Personen, was einem Anteil von 6,8 Prozent der abhängig Beschäftigten entspricht. Das ergibt die heute veröffentlichte Schätzung des ifo-Instituts. Der Rückgang der Kurzarbeit war laut ifo zwar in nahezu allen Branchen zu sehen. Sehr hoch lag der Wert aber immer noch im Gastgewerbe mit 46,1 Prozent oder 489.000 der Beschäftigten. Im Einzelhandel sank die Zahl der Kurzarbeiter von 235.000 auf 227.000 oder 9,3 Prozent.
Es gebe aktuell keine Anzeichen dafür, dass sich die Verschärfung der Materialknappheit in Teilen der Industrie und des Baus in einem substantiellen Anstieg der Kurzarbeit niederschlägt, so das ifo-Institut. Auf dem Bau zum Beispiel habe der Anteil der Kurzarbeiter nur von 0,8 Prozent auf 0,9 Prozent zugenommen. Im Druckgewerbe (18,8 Prozent im Mai nach 17,9 Prozent im April) und in der Automobilindustrie (5,4 Prozent nach 5,3 Prozent) gab es nur geringe Anstiege. Im Handel insgesamt, mit Großhandel und Autohändlern, sank die Kurzarbeit von 363.000 auf 349.000 Beschäftigte oder eine Quote von 9,3 Prozent. In der Industrie fiel die Zahl im Mai von 412.000 auf 371.000 Menschen. Damit sind dort noch 5,3 Prozent der Beschäftigten Kurzarbeiter.
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Anmerken darf man wohl: Die Gesamtzahl sinkt recht langsam, wenn man bedenkt wie sehr auch Dienstleistungen und Gastgewerbe in den letzten Wochen bundesweit wieder öffnen konnten. Schaut man in vier Wochen auf den Monat Juni zurück, sollte/müsste die Kurzarbeit im Gastgewerbe doch wirklich spürbar gesunken sein?
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