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Nach Covestro: Wintershall Dea auf Abu-Dhabi-Einkaufsliste

Nach Covestro greift der staatliche Ölkonzern Adnoc aus Abu Dhabi nun womöglich auch noch nach Wintershall Deal.

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Adnoc-Logo. Photographer: Christopher Pike/Bloomberg

Ist das der „Ausverkauf“ der deutschen Industrie? Soweit sollte man nun nicht gehen, auch wenn es bestimmte Kreise wohl gerne so benennen werden. Aber es ist schon auffällig, was sich da gerade tut in Zeiten, wo BASF in Ludwigshafen spürbar Aktivitäten abbaut und im Ausland aufbaut, und wo viele mittelständische Unternehmen Produktion ins Ausland verlagern, oder schon konkret darüber nachdenken. Aktuell kommt diese Meldung: Im Rahmen ihrer internationalen Expansion erwägt die nationale Ölgesellschaft des Emirats Abu Dhabi namens Adnoc informierten Kreisen zufolge neben dem Übernahmewunsch von Covestro nun auch eine Übernahme von Wintershall Dea, so Bloomberg aktuell. Dabei könnte das Joint Venture der BASF mit mehr als mehr als 10 Milliarden Euro bewertet werden, berichten mit der Angelegenheit vertraute Personen.

Zu den Interessenten an Wintershall Dea gehört neben der Abu Dhabi National Oil Co (Adnoc) den Angaben zufolge auch die britische Harbour Energy, deren Aktie an der Londoner Börse gelistet ist. BASF prüfe mit Beratern einen Verkauf seiner 73%-Beteiligung an Wintershall Dea, hieß es. Die restlichen Anteil am Joint Venture hält die Gesellschaft LetterOne des Milliardärs Michail Fridman.

Adnoc-Chef Sultan Al Jaber ist eifrig dabei, den Konzern mit Zukäufen im Ausland zu vergrößern und das Geschäft zu diversifizieren. Derzeit ist der Energieriese dabei, einen 30 Milliarden Euro schweren Chemiedeal mit dem österreichischen Öl- und Gaskonzern OMV festzuzurren. Separat wird am Kauf der Leverkusener Covestro gearbeitet, der früheren Kunststoffsparte der Bayer.

Kommt es zu einem Wintershall-Dea-Deal, würde dieser dem Vernehmen nach wohl erst im nächsten Jahr stattfinden, da die russische Regierung dem geplanten Ausstieg von Wintershall Dea aus dem Land zustimmen muss. Vertreter von Adnoc und Harbour Energy wollten sich nicht zum Thema äußern. Sprecher von BASF und Wintershall Dea antworteten nicht umgehend auf Bitten um Stellungnahme.

Im dritten Quartal erwirtschaftete Wintershall Dea vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Explorationskosten einen Gewinn von 964 Millionen Euro. Das tägliche Produktionsvolumen im Quartal belief sich auf 324.000 Barrel Öläquivalent.

FMW/Bloomberg



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1 Kommentar

  1. Vielleicht spricht sich Abu Dhabi National Oil Company ja auf der anstehenden COP 28 dafür aus, der energiepolitischen Agenda der Öl-Allianz OPEC+/Energiemix bestehend aus fossilem Erdöl, fossilem Erdgas, Wasserstoff, Wasserkraft, Sonnenenergie, Atomenergie, Kohleindustrie, Windenergie und Biomasse einen entsprechenden Stellenwert einzuräumen.

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