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Aber Umsatzausblick nicht hoch genug? Nvidia-Quartalszahlen übertreffen Erwartungen + 50 Milliarden Dollar Aktienrückkauf

Nvidia übertrifft mit seinen Quartalszahlen die Erwartungen und verkündet Aktienrückkäufe für 50 Milliarden Dollar.

Nvidia-Firmenlogo
Nvidia-Firmenlogo. Foto: I-Hwa Cheng/Bloomberg

Nvidia hat soeben seine Quartalszahlen veröffentlicht. Hier die wichtigen Kennzahlen.

Der Umsatz liegt bei 30,04 Milliarden Dollar (Vorjahresquartal 13,51 / für heute erwartet 28,86). Werte unter 30 Milliarden Dollar sahen einige Analysten im Vorweg der Meldung als Enttäuschung an.

Für das aktuell laufende Quartal erwartet Nvidia jetzt 32,5 Milliarden Dollar Umsatz, plus oder minus 2 % (Markterwartungen bislang 31,85). Reicht das nicht aus, waren die heimlichen Erwartungen der Anleger viel höher? Dazu mehr weiter unten im Text.

Auch hat man soeben verkündet, dass man für 50 Milliarden Dollar zusätzlich eigene Aktien zurückkaufen wird!

Der Gewinn pro Aktie liegt bei 0,68 Dollar (Vorjahresquartal 0,27 / für heute erwartet 0,64).

Die Data Center-Umsätze liegen bei 26,27 Milliarden Dollar (für heute erwartete Marktschätzung bei 25,08 Milliarden Dollar nach 10,32 Milliarden Dollar im Vorjahresquartal).

Die Aktie notiert nachbörslich 2 % im Minus.

Gross Margin liegt bei 75,7 % (erwartet 75,5 %).

Headline-Aussagen des Unternehmens aktuell: “Hopper demand remains strong, and the anticipation for Blackwell is incredible,” said Jensen Huang, founder and CEO of NVIDIA. “NVIDIA achieved record revenues as global data centers are in full throttle to modernize the entire computing stack with accelerated computing and generative AI.”

“Blackwell samples are shipping to our partners and customers. Spectrum-X Ethernet for AI and NVIDIA AI Enterprise software are two new product categories achieving significant scale, demonstrating that NVIDIA is a full-stack and data center-scale platform. Across the entire stack and ecosystem, we are helping frontier model makers to consumer internet services, and now enterprises. Generative AI will revolutionize every industry.”

Weitere Aussagen: We shipped customer samples of our Blackwell architecture in the second quarter. We executed a change to the Blackwell GPU mask to improve production yield. Blackwell production ramp is scheduled to begin in the fourth quarter and continue into fiscal 2026. In the fourth quarter, we expect to ship several billion dollars in Blackwell revenue. Hopper demand is strong, and shipments are expected to increase in the second half of fiscal 2025.

Nvidia-Umsatzprognose verfehlt die hochgesteckten Erwartungen

Waren die Flüster-Erwartungen an die Umsätze offenbar so weit über den Konsens-Schätzungen, dass die aktuell gemeldeten Daten die Börsianer etwas enttäuscht haben? Hier dazu die aktuelle Einordnung von Bloomberg: Nvidia, der Chiphersteller im Herzen des Booms der künstlichen Intelligenz, gab eine Umsatzprognose ab, die hinter den optimistischsten Schätzungen zurückblieb, und schürte damit die Sorge, dass sein explosives Wachstum nachlässt.

Der Umsatz im dritten Quartal wird etwa 32,5 Milliarden Dollar betragen, teilte das Unternehmen mit. Obwohl die Analysten im Durchschnitt mit 31,9 Milliarden Dollar gerechnet hatten, lagen die Schätzungen bei bis zu 37,9 Milliarden Dollar. Das Unternehmen signalisierte auch, dass man mit seinem mit Spannung erwarteten neuen Blackwell-Chip an Produktionsproblemen arbeitet, was die Aktien im späten Handel belastete.

Der Ausblick droht, den KI-Rausch zu dämpfen, der Nvidia zum zweitwertvollsten Unternehmen der Welt gemacht hat. Der Chiphersteller ist der Hauptnutznießer des Wettlaufs um die Aufrüstung von Rechenzentren zur Verarbeitung von KI-Software, und seine Umsatzprognosen sind zu einem Barometer für diesen Ausgabenboom geworden.

Im Vorfeld der Ankündigung gab es Bedenken, dass Nvidia Probleme mit seinem neuen Blackwell-Design hat. Nvidia räumte ein, dass es Probleme mit der Produktion gab, und erklärte, dass das Unternehmen Änderungen vornehme, um die Produktionsausbeute zu verbessern – die Anzahl der funktionierenden Chips, die die Fabriken verlassen. Gleichzeitig sagte das Unternehmen, dass es im vierten Quartal mit dem Produkt „mehrere Milliarden Dollar“ an Einnahmen erwartet.

„Die Vorfreude auf Blackwell ist unglaublich“, sagte Chief Executive Officer Jensen Huang in einer Erklärung. Die Aktien fielen im erweiterten Handel nach der Veröffentlichung des Berichts um etwa 4 %. Sie hatten sich in diesem Jahr bis zum Börsenschluss am Mittwoch mehr als verdoppelt, nachdem sie im Jahr 2023 einen Zuwachs von 239 % verzeichnet hatten.

Nvidia kann auf eine Reihe von Quartalen zurückblicken, in denen die Erwartungen der Wall Street übertroffen wurden – auch wenn die Analysten ihre Schätzungen weiter anhoben. Der größte Teil des Wachstums kam jedoch von einer kleinen Gruppe von Kunden. Etwa 40 % des Umsatzes von Nvidia stammen von großen Rechenzentrumsbetreibern – Unternehmen wie Google und Meta Platforms, die Dutzende von Milliarden Dollar in KI-Infrastrukturen investieren.

Grafik zeigt Nvidia-Umsätze über den Erwartungen

Obwohl Meta und andere ihre Investitionsbudgets in dieser Gewinnsaison erhöht haben, gibt es Bedenken, dass die Menge an Infrastruktur, die aufgebaut wird, den aktuellen Bedarf übersteigt. Das könnte zu einer Blase führen. CEO Huang von Nvidia hat jedoch behauptet, dass dies erst der Beginn einer neuen Ära für Technologie und Wirtschaft ist.

Die Erwartungen sind hoch gesteckt. Nvidia war in diesem Jahr die Aktie mit der besten Performance im S&P 500 Index und hat die Gewinne aller anderen Halbleiteraktien in den Schatten gestellt. Mit einem Marktwert von mehr als 3 Billionen Dollar ist Nvidia ungefähr so viel wert wie die 10 nächstgrößten Chiphersteller zusammen.

Nvidia hat sich mit dem Verkauf von Videospielkarten einen Namen gemacht, ist aber heute vor allem für sogenannte KI-Beschleuniger bekannt. Diese von seinen Grafikprozessoren abgeleiteten Chips werden zur Entwicklung von Software für künstliche Intelligenz verwendet, indem sie mit Informationen bombardiert werden.

Durch diesen als Training bezeichneten Prozess werden KI-Modelle besser in der Lage, Eingaben aus der realen Welt zu erkennen und darauf zu reagieren. Die Komponenten kommen auch in Systemen zum Einsatz, die die Software anschließend ausführen, was als Inferenz bezeichnet wird, und helfen bei der Bereitstellung von Diensten wie ChatGPT von OpenAI.

Der Umsatz im zweiten Quartal des Geschäftsjahres, das bis Juli dauerte, übertraf die Prognosen der Analysten. Und der Vorstand des Unternehmens genehmigte zusätzliche Aktienrückkäufe in Höhe von 50 Milliarden Dollar.

FMW/Bloomberg



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2 Kommentare

  1. nach dem aktiensplit sah man sich offensichtlich gezwungen mit den aktienrückkäufen die nächste stufe von kursstützungsmaßnahmen zu zünden. wozu soll sonst bei so einem growth-titel notwendig sein – hier gehts darum die vollkommen überzogene bewertung zu halten um nach so unfällen wie supermicro und intel das ki märchen nicht weiter zu belasten.

    50 mrd klingen viel – wenn man es im kontext sieht ist es beides. der gewinn der bude von ca. drei quartalen (!) aber auch nur ca. 1,6% der börsenkapitalisierung – auch aus dieser ratio erkennt man die abstrusität dieser bewertung.

  2. Auf tradegate ist Nvidia aktuell- 29. Aug. 8:06 Uhr – 6,25% runter und dabei durchaus ansehnlichen Volumen. Die Leute haben Angst, würde ich sagen, ob berechtigt oder nicht.

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