Märkte

Kurz und knapp Ölpreis: Powell-Aussagen haben 3,60 Dollar gekostet

Der Ölpreis fällt seit gestern Nachmittag spürbar. Schuld sind die Aussagen von Fed-Chef Jerome Powell über noch höhere US-Zinsen.

Der amerikanische WTI-Ölpreis fällt seit gestern Nachmittag kurz vor 16 Uhr von 80 Dollar auf aktuell 76,40 Dollar. Im Chart ist der Startzeitpunkt der gestrigen Rede von Federal Reserve-Chef Jerome Powell eingekreist. Die Lage ist recht einfach: Obwohl der Markt bereits hawkische Aussagen erwartet hatte (starker Zinsauftrieb), fielen die Worte von Jerome Powell so eindeutig aus, dass US-Dollar und Anleiherenditen stiegen, und der Aktienmarkt fiel. Es werde ein langer und holpriger Weg sein um Inflation nach unten zu bringen – und der Zinsgipfel werde wohl höher liegen als zuvor erwartet, so Powell gestern.

Höhere Zinsen drücken als Szenario auf die Ölnachfrage – Ölpreis fällt jetzt schon mal

Neben einem schwächeren Aktienmarkt zeigt auch der Ölmarkt seit gestern Nachmittag Schwäche. Denn wenn die Federal Reserve die Zinsen noch stärker anhebt als ohnehin schon erwartet, sollte dies die US-Konjunktur mit noch größerer Wahrscheinlichkeit dämpfen. Je schlechter die Konjunktur läuft, desto geringer die Ölnachfrage. So ein Szenario wird immer sofort an den Märkten eingepreist, und dieses Mal auch spürbar im Ölpreis. Auf kurze Sicht wirkt die Powell-Rede negativ auf Öl – auch noch für den Rest der Woche? Aber wie es am Ölmarkt nun mal ist – der Wind kann auch schnell wieder drehen.

Öl-Lager

Heute um 16:30 Uhr wurden für die USA die wöchentlichen Öl-Lagerdaten gemeldet mit -1,7 Million Barrels im Wochenvergleich beim Rohöl. Unterm Strich fällt der Ölpreis seit 16:30 Uhr weiter ab um gut 40 Cents.

Analystenkommentar

Ole Hansen von der Saxo Bank sagte heute zum Ölmarkt, dass der Ölpreis gestern eine abrupte Kehrtwende von einem Drei-Wochen-Hoch verzeichnete, da Wachstums- und Nachfragesorgen in den Vordergrund traten, nachdem Jerome Powell seine Entschlossenheit signalisiert hatte, die Inflation mit weiteren Zinserhöhungen zu bekämpfen. Die seit Jahrzehnten am stärksten invertierte US-Renditekurve signalisiert laut Ole Hansen nun ein noch größeres Risiko einer Rezession in den USA, und damit eine schwächere Nachfrage nach Kraftstoffen.

Chart zeigt Auswirkung der Powell-Rede auf den Ölpreis Chart: TradingView



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3 Kommentare

  1. Hinzu kommt noch, daß sich der 46. US-Präsident Joseph Robinette Biden mittels einer steuerpolitischen Hau-Druff-Mentalität gegen die Ölindustrie wieder einmal in seiner Rolle als energie- und rohstoffpolitischer Schuft gefällt.

    1. Ein aktueller n-tv-Fernsehtext hingegen berichtet nur darüber, daß Präsident Biden Superreiche höher besteuern möchte. Die Rundfunkkommission der Länder [email protected] wird am besten wissen, ob man hierbei noch von objektiv-kritischer Berichterstattung sprechen kann.

      1. Der n-tv-Teletext hingegen spricht von einer geplanten höheren Besteuerung für Superreiche und Unternehmen.

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