Märkte

Ölpreis rutscht wegen Iran-Szenario – Achtung OPEC heute Nachmittag!

Öl-Pumpe in der Wüste

Der Ölpreis ist gestern deutlich gefallen. Notierte WTI-Öl am Dienstag Mittag noch bei 84 Dollar, so sahen wir heute früh Kurse knapp unter 80 Dollar (aktuell 80,97 Dollar). Schauen wir auf die Gründe, und auf das große OPEC-Ereignis heute Nachmittag, das für den gesamten Ölmarkt eine sehr wichtige Rolle spielt!

Iran-Szenario sorgt für Angst vor massiver Angebotssteigerung, Ölpreis fällt

Gestern Nachmittag sorgten die um 3,3 Millionen Barrels gestiegenen Lagerbestände für Rohöl in den USA zwar für weiteren Abwärtsdruck im Ölpreis. Aber hauptsächlich sank Öl gestern so deutlich, weil man Angst davor hat, dass der Iran massiv Öl auf den Weltmarkt wirft. Dies könnte geschehen, wenn die Sanktionen gegen den Iran aufgehoben werden. Laut jüngsten Berichten sollen die Atomverhandlungen mit dem Iran am 29. November wieder aufgenommen werden. Der Auswärtige Dienst der EU und der Iran haben diesen Termin bestätigt. Entscheidend ist hier, was die USA sagen, die verantwortlich für die Sanktionen gegen den Iran sind.

Ein rasches Neu-Inkraftsetzen der Nuklearvereinbarung mit dem Iran sei aus Sicht der USA möglich für den Fall, dass der Iran zu ernsthaften Verhandlungen bereit sei, so sagte es US-Außenamtssprecher Ned Price gegenüber Journalisten. Bei solchen Worten macht der Ölpreis natürlich den Schritt nach unten – denn der Iran wartet nur darauf nach Ende der Sanktionen seine Ölproduktion endlich wieder frei auf dem Weltmarkt anbieten zu können. Deutlich mehr Angebotsmenge senkt den Preis für Öl, so einfach ist das. Natürlich ist diese Angst der Öl-Bullen vor einer Erhöhung der globalen Angebotsmenge noch ein Szenario. Aber es ist ein durchaus realistisches Szenario, denn Joe Biden fährt nun mal eine andere Agenda als Donald Trump.

Heute Nachmittag Entscheidung von OPEC und Gesamtgruppe OPEC+

Heute um 14 Uhr deutscher Zeit wird das Joint Ministerial Monitoring Committee (JMMC) in Wien zusammenkommen, um eine Art Empfehlung für die OPEC und die Gesamtgruppe OPEC+ (inklusive Russland und anderer Förderländer) zu geben. Dann ab 15 Uhr wird die OPEC+ ihre Tagung starten. Zuletzt ging es ziemlich schnell mit den monatlichen Entscheidungen für die Anhebung der Fördermengen, weil man bei den vorigen vereinbarten Anhebungen um monatlich 400.000 Barrels Öl pro Tag blieb. Aber ist man sich uneins, kann sich eine Entscheidung der OPEC auch gerne mal bis in die Abendstunden hinziehen. Für heute ist es wohl das wahrscheinliche Szenario, das man für Dezember wie bisher angedacht einen Anstieg der Öl-Förderung um 400.000 Barrels pro Tag beschließt. Wäre das für den Ölpreis der Anlass um wieder anzusteigen, weil das Angebot nicht stark genug erhöht wird? Gut möglich.

Auf der anderen Seite drängen allen voran Abnehmerländer wie die USA die OPEC dazu, dass man doch deutlich mehr Öl fördern soll, um mit einem höheren Angebot den Ölpreis zu senken. Ipek Ozkardeskaya, Senior Analyst bei Swissquote, sagt heute früh zur der Thematik, dass die OPEC zwar unter dem wachsenden Druck der USA, Japans und anderer Länder stehe, das Angebot an Öl zu erhöhen, um die weltweite Energiekrise zu lindern. Ihrer Meinung nach ist die Wahrscheinlichkeit aber gering, dass die Saudis diesem Druck nachgeben werden. Aber es bestehe immer noch Hoffnung, dass sie die Fördermenge um etwas mehr als die aktuellen 400.000 Barrels pro Tag erhöhen, um etwas mehr Geld zu verdienen und uns zu einem besseren Winter zu verhelfen, ohne natürlich die Preise zu sehr fallen zu lassen.

Im Chart sehen wir den Kursverlauf im WTI-Ölpreis in den letzten zehn Tagen.



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