Anleihen

Optionshändler erhöhen Wetten auf große EZB-Zinssenkungen

Einige Optionshändler wetten auf verstärkte Zinssenkungen der EZB in den nächsten Monaten. Hier einige Beispiele.

EZB-Zentrale
EZB-Zentrale. Foto: digograndi-Freepik.com

Die Euro-Schwäche der letzten Tage zeigte vor allem, dass die Devisenmärkte auch verstärkt auf baldige Zinssenkungen der Federal Reserve hoffen, was den Dollar stärkt. Aber aktuell nehmen Wetten auf starke Zinssenkungen der EZB zu!

Auf dem Optionsmarkt ist eine Vielzahl von Positionen zu beobachten, die auf umfangreiche Zinssenkungen durch die Europäische Zentralbank setzen.
Laut Bloomberg haben allein in dieser Woche Händler mehrere Wetten auf Bundesanleihen und Benchmark-Geldmarktsätze abgeschlossen, die von einer aggressiven Zinssenkung der EZB ab nächstem Monat profitieren würden. Die jüngste Wette, die heute abgeschlossen wurde, sieht eine Auszahlung von mehr als 6 Millionen Euro vor, d.h. mehr als das 14-fache des Einsatzes, wenn die Zentralbanker die Zinsen bei jeder Sitzung bis Oktober senken.

Das ist nicht die vorherrschende Meinung auf den Märkten. Während eine Senkung um einen Viertelpunkt im Juni so gut wie eingepreist ist, erwarten die Geldmärkte eine zweite Zinssenkung erst nach drei weiteren Sitzungen im Oktober. Theophile Legrand, Zinsstratege bei Natixis, sieht darin eine attraktive Gelegenheit, auf mehr zu setzen, und verweist auf die Möglichkeit, dass die EZB auf der Grundlage neuer Inflationsprognosen gleich nachlegt. “Wenn die Juni-Inflationsprognosen ziemlich positiv sind, warum sollte man bei der Juli-Sitzung aufhören?”, fragt er.

Entwicklung der Renditen für deutsche Staatsanleihen

Zu den anderen Optionswetten auf deutsche Anleihen gehört eine, die auf einen steilen Rückgang der zweijährigen Renditen um 60 Basispunkte auf 2,4% innerhalb der nächsten fünf Wochen abzielt. Das ist ein Niveau, das zuletzt im Februar erreicht wurde. Seitdem sind die Renditen aufgrund von Zweifeln über den weltweiten geldpolitischen Kurs stark gestiegen.

Während Natixis davon ausgeht, dass die EZB ihren Einlagensatz bis zum Jahresende in fünf Schritten auf 2,75% senken wird, haben einige Währungshüter kürzlich erklärt, dass sie nach dem wahrscheinlichen ersten Schritt am 6. Juni nichts überstürzen sollten. EZB-Ratsmitglied Pierre Wunsch lehnte in einem Interview am Dienstag eine hintereinanderfolgende Senkung im Juni und Juli ab.

FMW/Bloomberg



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