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Profiteure der Krise Rezession und Inflation: Pfandleihe-Boom – Signal harter Wirklichkeit

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Foto: vecstock - Freepik.com Finance and healthcare intertwined money and care generated by AI

Rezession und Inflation hinterlassen ihre Spuren – die Folge ist zum Beispiel ein regelrechter Boom bei Pfandleihe-Firmen! Aber auch da, wo keine Rezession, wohl aber Inflation herrscht – also in den USA – zeigt sich dieser Boom bei Pfandleihe-Firmen: Bei FirstCash Holdings (FCFS), einem amerikanischen Pfandleihe-Riesen mit rund 3000 Filialen, boomt das Geschäft.

Der operative Geldfluss hat sich seit Beginn der „Inflations-Krise“ verdoppelt. Die Aktie steht auf einem Allzeithoch. Diese traurige Tatsache befindet sich im Einklang mit der zunehmenden und historisch extremen Wohlstandsungleichheit in den USA (siehe „5 Facts About Rising Income Inequality in the United States„) zu der nicht zuletzt die Zentralbank durch ihre Subventionsprogramme für privilegierte Gruppen maßgebend beiträgt. Immer mehr Amerikaner nutzen überdies das Prinzip „buy now, pay later“ – und geraten dann nicht selten in eine Schuldenfalle.

Rezession, Inflation und der Boom von Pfandleihe-Firmen: Triste Lage auch in Deutschland

Auch in Deutschland ist die wirtschaftliche Lage bekanntlich trist, sichtbar im Boom der Leihhäuser. Die verfügbaren Daten sind zwar nicht aktuell, doch der Trend lässt sich bereits erahnen. Auffallend ist der Zuwachs an Werbung, die potentielle Kunden zur unweigerlichen Wertvernichtung überreden will – viele werden leider keine Wahl haben.

Ein kurzer Check bei einer online Pfandplattform gibt mir einen Einblick in die Gnadenlosigkeit der Konditionen: Für eine Unze Gold im Wert von circa 1870 Euro, bekomme ich 1362 Euro, für die ich nach 30 Tagen eine Gebühr von 65 Euro zu entrichten habe. Das entspricht einer annualisierten Verzinsung (inklusive der Nebenkosten, die bei längeren Darlehen allerdings weniger ins Gewicht fallen) von fast 75%. Kann ich das Geld zur Auslösung nicht aufbringen, so habe ich meine Münze, je nach Zusatzkosten und erzieltem Verkaufspreis durch das Pfandhaus, effektiv deutlich unter Wert verkauft. Überflüsig zu sagen, dass die Pfandleiher nicht wirklich im Interesse ihre Kunden agieren – sie sind vielmehr die Profiteure von Rezession iund Inflation

Sachwerte fließen nach Asien

Was aber passiert mit den abgegeben Pfändern? Ein Insider des europäischen Kunstmarkts hat mir berichtet, dass nicht nur die weiterhin extrem hohe Sterblichkeit im deutschsprachigen Raum zu einem Angebotsboom bei Kunstwerken führt, sondern vor allem die gesunkene Leistbarkeit des gewohnten Lebensstils viele (noch) Wohlhabende dazu bewegt, die Kunstsammlungen ihrer Vorfahren zu veräußern.

Der überwiegende Teil dieser Sachwerte gelangt in asiatische Hände, die diese Schätze dann vorzugsweise in der Schweiz oder in Dubai verwahren lassen. Vor allem affluente chinesische Käufer sind kaum preissensitiv, da sie sich mit diesen Investitionen wohl eine Versicherung gegen politische Willkür erkaufen – ein Gesichtspunkt, der auch für uns Europäer durchaus Gültigkeit haben könnte..



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11 Kommentare

  1. aber,aber, diese schinesen, die knabbern doch am hungertuch,
    wo haben die bloss die knete her, um den alten krempl
    im prosperierenden europa zu kaufen?
    oder sind das eine art kulturelles carepaket, um den baunausen im osten zivilisation beizubringen?
    hohe sterblichkeit, die wird doch geleugnet.
    nur zeigen die versicherer andere daten seit dem idiotentest im wertewesten 2021/2022

  2. Hallo Herr Niederwieser,
    Danke für die gute Recherche. Schon erschreckend.
    Unwahrscheinlich, dass bei derartigen Konditionen der Besitzer einer Goldunze betreffend das in Anspruch nimmt und nicht gleich verkauft !
    Solche Menschen hätten sicher keine Goldmünze !

    1. Das paßt schon. Wenn der Verpfändende die Münze zeitgerecht auslösen kann, kommt das kostenmäßig ungefähr auf die gleiche Größenordnung wie Verkauf und späterer Neukauf. Dazu kommen individuelle Gesichtspunkte, wie der Zustand der Münze, eine evt. besondere Beziehung weil z.B. Erbstück.
      Viele Selbständige in diesem Land leben mit Liquiditätslücken, die sie irgendwie überbrücken müssen. Oma anpumpen oder Gold versetzen ist da weit vorn dabei.

      (Aber das ist auch ganz normal, wenn man sich auf die Kräfte des Marktes verläßt, anstatt einfach den Vorgaben unserer Regierung Folge zu leisten.)

  3. Sehr interessanter Artikel, dankeschön.

    Was ich nicht verstehe, wie man sich in China „mit diesen Investitionen wohl eine Versicherung gegen politische Willkür erkaufen“ kann? Mag mir das jemand erläutern? Als Bestechungsartikel?

    1. Kein vernünftiger Mensch traut einem diktatorischen (damit automatisch auch korrupten) System. Also lagert man nach Möglichkeit universelle Sachwerte in einem geeignet erscheinendem Land. Traditionell Schweiz, neu dabei: Dubai. Asiatische Stadtstaaten, Karibik-Inseln, früher auch Kanada, Kanalinseln usw.usf.. Je nach Geldbeutel und worum es geht.
      Das hat zwei Gründe: Sie können zu ihrem Vermögen hin fliehen, und wenn Sie das nicht mögen, so können Sie doch wenigstens verhindern, dass ihr Vermögen denen in die Hände fällt.

      1. @felix
        man lagert wegen der harten Diktatur sein Geld in asiatischen Stadtstaaten. Ups, da herrscht ja ne richtige Diktatur, wer hätte das ahnen können…

      2. @Felix
        Und wie kommen Sie auf den Trugschluss, dass Menschen mit Sachwerten unbedingt vernünftig sein müssen?
        Bei Ihren Kommentaren beschleicht einem immer das Gefühl, Sie gehen fest davon aus, wer erfolgreich ist oder irgendwie an Geld und Vermögen gekommen ist, muss automatisch vernünftig oder gar intelligent sein.

      3. Dankeschön, das macht Sinn!

    2. Bestechung läuft immer, funktioniert aber kaum im hier angedeuteten Ernstfall. Jeder sollte den Klassiker kennen:

      Sie gaben ihre Freiheit, um ihr Vermögen zu behalten.
      Dann mußten Sie ihr Vermögen abgeben, um überleben zu dürfen.
      Und schließlich kamen sie und brachten sie um.

      Diese Spirale setzt jedes totalitäre System in Gang. Immer und ohne Ausnahme. Die Frage ist nur der genaue zeitliche Ablauf. Deswegen regiere ich so empfindlich bei jedweden Freiheitseinschränkungen.

      1. @Felix
        „Deswegen regiere ich so empfindlich bei jedweden Freiheitseinschränkungen.“
        Das erklärt natürlich, warum Sie sich immer so positiv zur AfD und so wenig russland- und chinakritisch äußern 😂

        1. @mait zabbel,

          warum in die ferne schweifen, das böse liegt näher, als man glaubt.
          wenn in einem „rechtsstaat“ zur tötung von mitgliedern z.b. der afd folgenlos aufgerufen werden darf,
          sollte man erst vor der eigenen tür kehren.
          denunziation, bespitzelung, kontosperren, morddrohungen uvm. wie wir es aus der geschichte kennen.
          wie schwach muss diese demokratiekarrikatur schon sein, dass man sich der werkzeuge von diktaturen bedient und sich seiner eigenen sa – antifa – bedienen muss?
          ein intakter staat braucht keine repressionen gegen opposition.

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