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Problem für die Industrie Rhein-Wasserpegel: So dramatisch ist heute die Lage

Die Wasserpegel am Rhein sind an mehreren Punkten dramatisch tief gefallen. Für die großen Industriebetriebe am Fluss bedeutet das Probleme.

Ein Binnenschiff befährt den Rhein

Die Schifffahrt auf dem Rhein wird zunehmend schwierig bis unmöglich. Die Daten der „Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes“ (ELWIS) zeigen an vielen Messpunkten extrem niedrige Pegelstände. Hier ausgewählte Messpunkte Stand heute Mittag 13 Uhr:

Emmerich: 2 cm
Kaub (am meisten beachtet): 31 cm
Koblenz: 26 cm
Worms: 14 cm
Oberwinter: 9 cm

Laut Ansicht vieler Beobachter und Experten gilt der Rhein ab einem Pegelstand von weniger als 40 cm als nicht mehr befahrbar für die Binnenschifffahrt. Schon jetzt hört man es immer öfter: Schiffe die wichtige Waren über den Rhein zu Industrieanlagen oder Kraftwerken befördern, können – wenn überhaupt – nur noch zu Bruchteilen beladen werden.

Niedrige Pegelstände am Rhein – Problem für die Industrie

Der Pegelstand am Rhein ist so niedrig, dass die Binnenschiffe ihre Lademengen deutlich verringern müssen. Und in den nächsten Tagen drohen noch tiefere Pegelstände – dann könnten die Lieferungen per Binnenschiff ganz eingestellt zu werden. Große Industriebetriebe (zum Beispiel BASF uvm) liegen direkt am Rhein und beziehen bedeutende Teile ihrer Rohstofflieferungen über den Wasserweg. Werden die Lieferungen größtenteils oder ganz einstellt, verschärft das die derzeit eh schon schwierige Lage für die deutsche Industrie. Jetzt denkt man sich natürlich: Warum werden die Rohstoffe nicht einfach per Lkw transportiert statt über den Rhein? Nun, ein Binnenschiff mit einer Tragfähigkeit von 3.000 Tonnen entspricht 150 Lkw-Ladungen. Wo will man in Windeseile so viele zusätzliche Lkw-Kapazitäten herzaubern? Ganz zu schweigen davon, dass jetzt schon europaweit an allen Ecken und Enden Lkw-Fahrer fehlen!

Pegelstand ist nicht gleich Wassertand

Was bitte, wie bitte, der Rhein in Emmerich ist nur noch 2 cm tief? Nein, das ist natürlich nicht der Fall. Wenn man diese Messstände wie oben aufgelistet hört, ist vom Pegelstand die Sprache, und nicht von der wirklichen Wassertiefe. Bei nur 2 cm Pegelstand lag die Fahrrinnentiefe in Emmerich zuletzt bei 2 Metern. Die Fahrrinnentiefe beim Messpunkt Kaub laut heute früh bei 1,43 Metern, bei einem Pegelstand von 31 cm. Das untere Ende der Pegellatte, also der Pegelnullpunkt, befindet sich grundsätzlich in einer mehr oder weniger willkürlichen Höhenlage.

Der Pegelnullpunkt hat dabei nichts mit dem tiefsten Punkt eines Gewässers zu tun, sondern wurde in der Regel so gewählt, dass auch bei extremer Trockenheit keine Minus-Werte am Pegel entstehen. Die Höhenlage der Pegelnullpunkte ist von Pegel zu Pegel durch geographische Umstände unterschiedlich. Und ein Wasserstand von 0 cm bedeutet nicht, dass das Flussbett trocken liegt – die Pegellatte taucht dann gerade nicht mehr ins Wasser. Bei einem Pegelstand von beispielsweise 134 cm taucht sie 134 cm tief ein. Mehr Details über die Unterschiede von Pegelstand, Wassertiefe und Wasserstand finden sie hier beim SWR.



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4 Kommentare

  1. Pegelstand,Wassertiefe,Wasserstand=typische deutsche Erbsenzählerei.
    Wichtig,so scheint es zumindest,ist:Die Börsen steigen unentwegt,all die vielfältigen Krisen sind „eingepreist“ und die Nuttenbanken haben noch genügend Werkzeuge in ihren Kästen.
    Wo sollen also Probleme sein?
    Vielleicht in den Weissagungen der Cree-Inder*Innen(Ex-Indianer!),welche da schon vor sehr langer Zeit warnten:
    Erst wenn der letzte Baum gerodet,der letzte Fisch gefangen,der letzte Fluss vergiftet oder verschwunden ist,werdet ihr merken,dass man Geld nicht essen kann.
    Ich werde den Verdacht nicht los,dass wir verdammt nah dran sind!

    1. Exakt! Der Fluss lässt sich nicht aufhalten.

    2. Weil Immer wiederkehrende tiefe Rhein -Pegelstaende, -Wassertiefen, -Wasserstaende, im Moment mal wieder fuer das aktuellste Klimakatastrophen Narrativ herhalten muessen?
      Was waere anders, wenn man Putin auch fuer die Wasserstaende die Schuld gaebe?
      Finde den Fehler!

      1. Ich habe mich schon gefragt, wie lange es wohl dauern wird, bis der erste Haubentaucher trockenen Fußes durch das Rheinbett watschelt und uns allen verklickert, die aktuelle Dürre ist normal und wiederkehrend und hat nichts mit dem Klimawandel zu tun. Dann noch eine kurze Putin-Nebelkerze und als Sahnehäubchen eine beliebte und schlau klingende Quer-Phrase als krönender Abschluss.
        Lol!!!

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