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Robert Habeck will die Wirtschaft ankurbeln – Maßnahmen und Kritik

Robert Habeck will über neue Sondervermögen die Wirtschaft ankurbeln. Hier seine Aussagen und dazu kritische Kommentare.

Robert Habeck
Robert Habeck. Foto: Krisztian Bocsi/Bloomberg

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat heute eine offizielle Mitteilung zur wirtschaftlichen Lage in Deutschland veröffentlicht, und mit welchem Maßnahmen man wieder Schwung in den Laden bekommen kann. Erst zeigen wir hier seine Aussagen, und anschließend folgt meine persönliche Sichtweise dazu.

Robert Habeck wünscht sich neue große Sondervermögen

Zwei Berichte an zwei aufeinanderfolgenden Tagen – von Mario Draghi zur Wettbewerbsfähigkeit der EU und vom BDI zur deutschen Industrie: Beide zeigen deutlich, dass viel auf dem Spiel steht, so Robert Habeck. Man müsse den Schalter umlegen. „Wir müssen unsere Wirtschaft modernisieren und die Wettbewerbsfähigkeit unseres Landes sichern. Ich stimme mit dem BDI ausdrücklich überein: Deutschland ist Industrieland und soll es bleiben, von der Grundstoff- bis zur Hightech-Industrie.“

Mit der Wachstumsinitiative habe die Bundesregierung noch einmal einen wichtigen Anlauf unternommen, um die strukturellen Probleme Deutschlands anzugehen: mit neuen Investitionsanreizen, Arbeitsanreizen gegen den Fachkräftemangel, Bürokratieabbau in der Praxis. Mit der dauerhaften Senkung der Stromsteuer für die produzierenden Unternehmen und der Verlängerung der Strompreiskompensation für energieintensive Unternehmen habe man die Energiepreise gedämpft.

Das seien wichtige Dinge, und sie würden Wirkung entfalten. Doch beide Berichte würden unterstreichen, dass es mehr braucht. Man muss laut Robert Habeck jetzt den Willen, die Fähigkeiten und die Ressourcen aufbringen, um die deutsche und die europäische Wirtschaft global wettbewerbsfähig zu machen und den Umbau hin zu Klimaneutralität zu stemmen. Der BDI habe recht – es sei eine Generationenaufgabe. Deshalb findet Robert Habeck es einen guten Vorschlag vom BDI, klar definierte Sondervermögen zu schaffen. Dafür müssten alle demokratischen Parteien bereit sein, einen neuen wirtschafts- und finanzpolitischen Konsens zu prägen. Deutschland brauche einen kräftigen Modernisierungsschub.

Meine Kritik

Meine Meinung: Was Robert Habeck sich wünscht, ist letztlich das selbe, was auch Mario Draghi vorgestern forderte. Riesige neue Schuldentöpfe aufmachen und massiv auf Pump leben. Was in Deutschland das „Sondervermögen“ ist (also Sonderschulden), das wäre auf EU-Ebene eine Schuldenaufnahme über die EU-Kommission, ein gemeinsamer Schuldentopf, für den sich kein Mitgliedsland mehr zuständig fühlen würde. Diese neuen Schulden, die wären dann ja weit weg in Brüssel.

Es geht darum außerhalb des normalen Haushalts munter der Schuldenaufnahme zu fröhnen. Natürlich reden Robert Habeck und Co davon, für klar definierte Aufgaben spezifische Sondervermögen einzurichten. Aber in Wirklichkeit möchte man einfach nur möglichst viel neues Geld haben, für all seine Wunschprojekte. Das Grundproblem ist aus meiner Sicht: Hunderte Milliarden neue Schulden über Sondervermögen zwecks Ankurbelung der Konjunktur würde man nicht für die besten Ideen von Start Ups, die besten Bildungsmaßnahmen, die besten Infrastrukturprojekte ausgeben, sondern nur für diejenigen Firmen und Projekte, bei denen die „richtigen Produkte“ hergestellt werden, bei denen die „richtige Infrastruktur“ aufgebaut wird. Nicht die Wirtschaft soll über Innovationen und die Methode „Versuch und Scheitern“ herausfinden, was der beste Weg ist. Nein, die Politik um Personen wie Robert Habeck will vorgeben, worin investiert und was produziert wird. Das nennt man Planwirtschaft.

Und zum Thema Sondervermögen sei noch dies gesagt: Wenn man sich zahlreiche neue Sondervermögen ausdenkt und immer mehr der Neuverschuldung hierüber laufen lässt, kann man ab einem bestimmten Punkt die Aufstellung eines ordentlichen Bundeshaushaltes auch gleich ganz abschaffen, und ohne lästige Regeln Schulden aufnehmen, Geld ausgeben, wie man eben lustig ist. Denn ab einem bestimmten Punkt verliert ein sauber aufgestellter Bundeshaushalt seinen Wert, wenn ein immer größerer Teil neuer Schulden außerhalb verbucht wird.

Sinnvoller als immer neue Wege für immer neue Schulden zu suchen, wäre meiner Meinung nach: Viele überflüssige Ausgaben im Bundeshaushalt streichen. Denn der Bund hat kein Einnahmenproblem, sondern ein Ausgabenproblem. Jährlich würde dann sicherlich ein anständiger Betrag von den Staatseinnahmen übrig bleiben für sinnvolle Zukunftsinvestitionen. Beispiel gefällig? Laut Bundesregierung werden vom Bundeshaushalt unglaubliche 9,45 % ausgegeben nur für den Posten „Allgemeine Finanzverwaltung“, satte 46 Milliarden Euro. Hier wäre viel zu sparen durch jede Menge Effizienzmaßnahmen, und so könnte man durch viele Ausgabenposten gehen.



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11 Kommentare

  1. die Politik stellt sich mal wieder als Retter hin für etwas, was sie letztlich erst mit angerichtet hat. Jahrzehnte des Subventionierens, des Rettens und des Beschützens hat die deutsche Wirtschaft bzw. die Unternehmen träge, faul und fett werden lassen. Jetzt merkt man, dass man abgehängt wurde.
    Wettbewerb zulassen, Zombies sterben lassen, etc. Das wären Maßnahmen. stattdessen der gute alte Weg des Schulden machen und an heimische Firmen verteilen. Davon wird nichts besser.

    1. Vom Subventioniern wird man nicht träge, faul und fett. Der Grund warum die deutsche Automobilwirtschaft nicht mehr hinter den Chinesen her kommt – die massiv subventioniert wird – ist, dass die Branche im Westen oligopolistisch ist. Denn das ist in der EU und der USA genauso. Die wenigen Hersteller im Westen kümmern sich um ihre dicken Gewinne, aber nicht um den Kunden. Ein gutes Beispiel sind die eAutos, die nur mit Steuergeldern und Dienstwagen- Förderung verkauft werden können. Einen Markt findet man heute nur noch in China, wo reihenweise Autohersteller pleite gehen und neue gegründet werden.

  2. *klar definierte Sondervermögen*
    Ja, jetzt benötigt Habeck ganz, ganz viel Geld.
    Und das Geld wird natürlich *klar definiert* eingesetzt.
    Habeck muss nur vertraut werden (!?)
    Lief doch alles bisher ganz gut (!?)
    Vertraue mir (!?)
    Aber egal was nun kommt.
    Es wird sehr, sehr teuer.

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

  3. Meine Prognose: Das wird relativ schnell gehen. Dann wird es beworben und ausgegeben und es werden Versprechungen gemacht. Das Stimmvolk wählt dann die Ampel wieder 🤣

  4. Dr. Sebastian Schaarschmidt

    Der Börse scheint’s zu gefallen, ging nach dem Statement gleich bergauf…

  5. Habecks Vorschläge zur Konjunkturbelebung aus der kommunistischen Mottenkiste der Planwirtschaft ist Faesers Aktionen gegen die illegale Migration gleichzusetzen. Es muß etwas geschehen, aber es darf nichts passieren. Nicht der Staat und hier der Wirtschaftsminister habe in die Wirtschaftsunternehmen investieren , da beide dafür unfähig sind. Sinnvolle Investitionen tätigen die Marktteilnehmer auf eigene Kosten und nicht auf Kosten der Steuerzahler. Habeck hatte 3 Jahre Zeit, die Rahmenbedingungen der Wirtschaft zu verbessern. Das Gegenteil geschah, zudem verbrannte Habeck hunderte Milliarden an Steuergeldern und Vermögen von Unternehmungen. Die 500 000 Arbeitslose seit 2022 gegen auf das Konto von Habeck und Scholz. Bei haben hinreichend ihre totale Unfähigkeit bewiesen. Die „Schuster“ mögen bei ihren Leisten bleiben, z.B. beim Erzählen von Märchen.

  6. Habeck „spricht aus Draghis Mund“, oder glaubt jemand im ernst, das dieser „WEF“ Vorschlag auf seinen „Mist“ gewachsen ist.

  7. ha be r b o ck. Haberbock kommt..

  8. Moin, moin,

    das nimmt kein gutes Ende in der BRD. Als Otto-Normalverbraucher fühlt man sich immer mehr auf den Arm genommen. Für wie blöd halten die da „oben“ die Bevölkerung? Immer mehr Leute werden wach, langsam lässt sich hier niemand mehr diesen Blödsinn vormachen. Mit fremden Geld (=Steuereinnahmen) muss man wirtschaften können und nicht immer nach neuem Geld und Schulden schreien.

    Fazit: Die Rot-Grünen müssen zur Verantwortung gezogen werden, bis in die Ortsgrößen hinab und zwar mit ihrem Privatvermögen. Nürnberg bitte melden!

  9. nachdem man den karren in den dreck dirigiert hat beauftragt man einen sündteuern abschleppdienst, der auch noch auf steuerzahlerkosten einen neuen gratismotor einbauen soll.

    so geht MMT. da kommt das geld ja aus dem geldautomaten und der erhält es frisch aus der direktleitung zur druckerpresse.

    die verkaufen die zukunft der jüngeren generationen in einer art und weise, dass man froh sein kann wenn man den 50er schon hinter sich hat.

  10. Monopolisten und „Möchtegern-Politiker“ ,die sich zu gern in der Öffentlichkeit affektieren…………

    Alter Feudalismus in neuen Schläuchen und die Menschheit glaubt es noch,oder ihr ist ihr Schicksal egal…

    Es wird eben immer volatiler,nicht nur auf den Finanzmärkten Finanzmarkt ? Heisst das heute immer noch so ?

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