Devisen

Rubel erneut mit Allzeittief – kapituliert die Notenbank?

Der russische Rubel ist heute erneut auf ein neues Allzeittief sowohl zum Euro als auch zum Dollar gefallen. Dollar-Rubel steig bis knapp unter die 45-er Marke – und das trotz der Anhebung der Leitzinsen um 1,5% durch die russische Zentralbank am letzten Freitag. Damit beträgt der Lietzins nun 9,5% – eine heftige Differenz zu den Zinssätzen der Währungen Euro und Dollar.

Auslöser des neuen Allzeittiefs des Rubels ist die Meldung der Zentralbank, dass sie ihr maximales Volumen zur Stützung des Rubel deutlich verringern wird. So will die Bank of Russia nur noch täglich maximal 350 Millionen Dollar ihrer Währungsreserven zur Stützung der einheimischen Währung einsetzen. Zuvor war die Interventionssumme praktisch unbegrenzt – zumeist agierte die Notenbank mit Interventionen von 350 Millionen Dollar bei jeder Aktion.

Die Entscheidung der Notenbank dürfte darauf zurück zu führen sein, dass die Währungsreserven des Landes dahinschmelzen. Allein im Oktober hatte sie ca. 30 Milliarden US-Dollar zur Stützung des Rubel einsetzen müssen. Geholfen jedoch hat es wenig – wie das heutige neue Allzeittief erweist. Ziel der russischen Politik ist darüber hinaus, den Rubel-Handel Stück für Stück freier zu gestalten – bislang „floatet“ die Währung in einer von der Notenbank vorgebenen Handelsspanne.

Neben den westlichen Sanktionen ist vor allem der stark gefallene Ölpreis Treiber der Rubel-Schwäche. Sollte die These stimmen, dass die USA mit Saudi-Arabien bewusst den an den Finanzmärkten doch recht kleinen und daher vergleichsweise leicht zu steuernden Ölmarkt nach unten drücken, um neben Russland auch den Iran politisch zu schwächen, hätte diese Strategie aus Sicht der Amerikaner auf ganzer Linie Erfolg! Es dürfte nämlich kein Zufall sein, dass sich Russland in den letzten Tagen deutlich kompromißbereiter zeigt (Abzug russischer Truppen von der ukrainischen Grenze, Gasdeal mit der Ukraine unter Vermittlung der EU).

usdrub



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