Blick auf Optionen S&P 500 und morgige US-Arbeitsmarktdaten: Optionshändler erwarten enorme Schwankung

Nach den Powell-Aussagen von gestern Abend steht morgen um 14:30 Uhr deutscher Zeit ein weiteres Mega-Event an, dass für die Zinssenkungsaussichten und für die Aktienmärkte sehr wichtig sein kann. Die US-Arbeitsmarktdaten für April werden verkündet. Wie immer, werden Stundenlöhne und die Zahl neu geschaffener Stellen im Fokus der Börsianer sein. Und auf dem Optionsmarkt wird derzeit darauf gewettet, dass die Aktienkurse nach dem US-Arbeitsmarktbericht am Freitag Nachmittag stark schwanken könnten.

Bloomberg berichtet aktuell: Laut Stuart Kaiser, Leiter der US-Aktienhandelsstrategie bei der Citigroup, wird erwartet, dass sich der S&P 500 Index nach der Veröffentlichung des Berichts um 1,2 % in die eine oder andere Richtung bewegt, basierend auf den Kosten für am Geld befindliche Puts und Calls, die am Freitag auslaufen. Diese Zahl, die auf den Preisen von S&P Straddles zum Börsenschluss am Mittwoch basiert, ist der größte implizite Swing vor einem Beschäftigungsbericht seit März 2023, sagte er.

„Alle konzentrieren sich jetzt auf die US-Arbeitsmarktdaten vom Freitag, weil der Arbeitsmarkt die Inflationsentwicklung bestimmt“, sagte Jeff Klingelhofer, Co-Leiter der Investmentabteilung bei Thornburg Investment Management. „Wenn der Arbeitsmarkt bemerkenswert stark ist, wird das nichts an der Tendenz der Fed ändern, dass der nächste Schritt eine Zinssenkung ist, aber es bedeutet, dass die Wahrscheinlichkeit, dass die Kreditkosten später in diesem Jahr sinken, noch weiter nach hinten verschoben wird.“

Während der S&P 500 im April um 4,2 % fiel – sein schlechtestes Monatsergebnis seit September – bewegen sich die US-Aktien weiterhin in einer engen Spanne. Der Benchmark-Aktienindex war bemerkenswert ruhig und bewegte sich nur in 17 der 84 Handelssitzungen im Jahr 2024 um 1 % oder mehr in die eine oder andere Richtung, wie aus den von Bloomberg zusammengestellten Daten hervorgeht, während er in 300 Sitzungen nicht um mindestens 2 % nachgab – die längste Zeit seit 2018.

Der VIX-Index, der die implizite 30-Tage-Volatilität des S&P 500 auf der Grundlage von Optionswerten widerspiegelt, ist zurückgefallen, nachdem er Mitte April auf den höchsten Stand seit mehr als fünf Monaten gestiegen war. Der Fed-Vorsitzende Jerome Powell bekräftigte am Mittwoch, dass mehr Beweise für eine Abkühlung der Inflation erforderlich seien, bevor die Kreditkosten von einem Zwei-Dekaden-Hoch gesenkt werden. Er hielt sich auch mit der Aussage zurück, dass Zinssenkungen in diesem Jahr wahrscheinlich seien oder dass die Zinssätze einen Höchststand erreicht hätten, was er bereits früher gesagt hatte.

Die morgigen US-Arbeitsmarktdaten werden voraussichtlich zeigen, dass sich das Wachstum der Beschäftigtenzahlen außerhalb der Landwirtschaft im April bei einer stabilen, niedrigen Arbeitslosigkeit auf ein immer noch starkes Tempo verlangsamt hat. Es wird geschätzt, dass die Arbeitgeber im vergangenen Monat 241.000 neue Stellen geschaffen haben, nachdem im März ein gewaltiger Anstieg um 303.000 Stellen zu verzeichnen war, während die durchschnittlichen Stundenlöhne gegenüber dem Vormonat um 0,3 % gestiegen sein dürften.

FMW/Bloomberg