Die türkische Lira hatten wir gestern bereits besprochen, da sie ein neues Rekordtief erreicht hatte mit 8,73 Lira für 1 US-Dollar. Denn Präsident Erdogan hatte in einem Fernsehinterview gesagt, dass er mit dem Zentralbankchef gesprochen habe, und das es im Sommer Zinssenkungen geben müsse. Dies wirkt klar negativ gegen die türkische Lira! Denn wenn die Zinsen sinken sollten, und die seit Monaten eh schon deutlich steigende Inflation in der Türkei gleichzeitig weiter ansteigt, ist das ein Gift-Cocktail.
Und vor wenigen Minuten hat das türkische Statistikamt die Inflation für den Monat Mai veröffentlicht. Im Vergleich zu Mai 2020 steigen die Verbraucherpreise in der Türkei überraschenderweise „nur noch“ um 16,59 Prozent (erwartet waren 17,25 Prozent). Wow, das ist endlich mal ein gutes Zeichen. Denn zuvor war die Teuerungsrate sechs Monate in Folge gestiegen von 11,89 Prozent auf 17,14 Prozent (im Chart steht ein Balken für einen Monat). Die türkische Lira zeigt in einer ersten Reaktion etwas Erleichterung – US-Dollar gegen Lira fällt von 8,62 auf 8,60.
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Schon am 17. Juni steht die nächste Zinsentscheidung der Zentralbank in Ankara an. Wird es dann heißen: Ja, die Inflation ist doch im Mai etwas zurückgekommen, da können wir auch gleich den Leitzins kräftig absenken? Das wäre ja zumindest eine „Argumentationsgrundlage“.
source: tradingeconomics.com
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