Europa
Verbraucherpreise: Saufen, Party, Hotels und Benzin bringen den Schnitt kräftig nach oben
Saufen, Party, Hotels und Benzin… das klingt fast schon nach einer sehr Boulevard-lastigen Schlagzeile? Aber es ist nun mal wie es ist. Das Wichtigste, was wir alle Tag für Tag als Kostenfaktor haben, hat in keinster Weise dazu beigetragen, dass die Verbraucherpreise im April plötzlich von +1,3% im März auf +2,0% gestiegen sind (im Jahresvergleich). Lebensmittel (ohne Alkohol) verteuerten sich im April nämlich nur um 0,5% gegenüber April 2018. Das zeigen die heute früh veröffentlichten Detaildaten des Statistischen Bundesamtes für den Monat April.
Die folgende Grafik zeigt es sehr gut. Bei einem Anstieg der Verbraucherpreise von im Schnitt glatt 2% legten die Preise für Verkehr (Benzin tanken) sowie für den Bereich „Freizeit, Unterhaltung und Kultur“ mit jeweils 3,3% am Stärksten zu. Alkohol und Tabak legten mit 2,5% auch stärker zu als der Schnitt, genau so wie die Preise für Hotelübernachtungen.
Neben Nahrungsmitteln sorgten auch Post und Telekommunikation mit -0,6%, Bildungswesen mit 0,0% und Möbel mit 0,8% dafür, dass der Schnitt nicht noch stärker angestiegen ist. Im April verteuerten sich die Energieprodukte gegenüber April 2018 um 4,6%. Ohne Berücksichtigung der Energiepreise hätte die Inflationsrate im April nur bei +1,7% gelegen. Aber wie zum Beispiel schaffte es das Segment „Freizeit, Unterhaltung und Kultur“ mit +3,3% zum Antreiber der Verbraucherpreise zu werden? Dazu die Statistiker hier im Wortlaut:
Zudem wurde die Inflationsrate für April 2019 vor allem durch die Preiserhöhung bei Pauschalreisen (+11,2 %) beeinflusst. Diese ist in erster Linie auf den Kalendereffekt durch die im Vergleich zum Vorjahr späte Lage von Ostern in diesem Jahr zurückzuführen. Auch für die Fahrt mit dem Fernbus (+13,6 %), für Flugtickets (+6,1 %) und Bahntickets (+3,4 %) mussten die Verbraucherinnen und Verbraucher binnen Jahresfrist deutlich mehr bezahlen.
Hier weitere Details der Statistiker im Wortlaut:
Erheblich teurer als ein Jahr zuvor war im April 2019 Gemüse (+9,7 %). Weitere Preiserhöhungen gab es unter anderem bei Fisch, Fischwaren und Meeresfrüchten (+2,6 %) sowie bei Brot und Getreideerzeugnissen (+2,3 %). Diesen Preisanstiegen stand jedoch ein starker Preisrückgang bei Obst (-8,4 %) gegenüber. Binnen Jahresfrist gingen auch die Preise für Speiseöle und Speisefette (-1,9 %), Molkereiprodukte und Eier (-1,3 %) sowie Zucker, Marmelade, Honig und andere Süßwaren (-1,0 %) zurück.
Die Preise für Waren insgesamt erhöhten sich von April 2018 bis April 2019 um 1,8 %. Neben den deutlichen Preisanstiegen für Energieprodukte (+4,6 %) verteuerten sich auch Zeitungen und Zeitschriften (+4,8 %) sowie Tabakwaren (+3,6 %). Einige Waren wurden demgegenüber auch deutlich günstiger (zum Beispiel Geräte der Unterhaltungselektronik: -6,8 %; Telefone: -6,7 %).
Im Vergleich zu den Waren erhöhten sich die Preise für Dienstleistungen insgesamt im April 2019 gegenüber dem Vorjahr mit +2,1 % überdurchschnittlich, maßgeblich bestimmt durch den Preisanstieg für Reiseleistungen. Zudem verteuerten sich Dienstleistungen sozialer Einrichtungen (+5,0 %), Wartung und Reparatur von Fahrzeugen (+4,3 %) sowie Gaststättendienstleistungen (+2,6 %). Bedeutsam für die Preisentwicklung der Dienstleistungen war auch die Preiserhöhung bei Nettokaltmieten (+1,4 %), da private Haushalte einen großen Teil ihrer Konsumausgaben dafür aufwenden.
Europa
Industrieproduktion in Deutschland: Katastrophaler Rückgang!
Das Statistische Bundesamt hat soeben die Daten zur Industrieproduktion (Produktion im Produzierenden Gewerbe) für den Monat Oktober veröffentlicht. Sie ist im Vergleich zu Oktober 2018 um 5,3% rückläufig (im Vormonat waren es -4,5%). Die meisten großen Presseorgane achten auf den Monatsvergleich, also von September zu Oktober 2019. Hier gibt es ein kräftiges Minus von 1,7%, obwohl ein Plus von 0,1% erwartet wurde. Gestern hatten wir die aktuellsten Auftragseingänge besprochen, die ebenfalls extrem schwach sind mit -5,5% im Jahresvergleich. Also, die kräftige Rezession in der Industrie geht volle Fahrt weiter.
Europa
EU: Einzelhandelsumsätze schwach – Deutschland auch beim BIP in „Abstiegszone“
Vor wenigen Minuten wurden die Einzelhandelsumsätze aus der Eurozone veröffentlicht: sie fielen mit -0,6% schwächer aus als erwartet (Prognose war -0,5%). Zum Vorjahresmonat stiegen damit die Einzelhandelsumsätze lediglich um +1,4% und damit deutlich weniger als die erwarteten +2,2%.
Dazu wurden der Vormonat September von zuvor +0,1% auf nun -0,2% nach unten revidiert.
Besonders schwach war mit -1,9% Deutschland und Irland – kein gutes Omen für das Weihnachtsgeschäft. Dazu Eurostat:
„Among Member States for which data are available, the largest decreases in the total retail trade volume were registered in Germany and Ireland (both -1.9%) and Finland (-1.2%). The highest increases were observed in Portugal (+2.1%), Poland (+0.9%), Belgium and Romania (both +0.8%).“
Das BIP der EU fiel in der letzten Veröffentlichung mit +0,2% aus wie erwartet. Auch hier: Deutschland in Sachen Wachstum in der „Abstiegszone“, während die mittelosteuropäischen Staaten das stärkste Wachstum verzeichnen:
„Among Member States for which data are available for the thirdquarter of 2019, Poland (+1.3%), Hungary (+1.1%) and Estonia (+1.0%) recordedthe highest growth compared with the previous quarter, followed by Bulgaria, Croatia and Slovenia(all+0.8%). The lowest growth was observed in Germany, Italy and Austria (all +0.1%).“
Europa
Auftragseingänge Industrie: Katastrophaler Rückgang!
Das Statistische Bundesamt hat soeben die Auftragseingänge für die Industrie (Verarbeitendes Gewerbe) für den Monat Oktober veröffentlicht. Im Vergleich zu Oktober 2018 ist es ein katastrophaler Rückgang von 5,5% nach bereits -5,0% im Vormonat. Im Monatsvergleich von September zu Oktober ist es ein Rückgang von 0,4% (erwartet +0,3%). Dabei gibt es eine klare Zweiteilung nach Inlands- und Auslandsaufträgen, wie auch die folgende Grafik zeigt. Im Zitat von den Statistikern:
Im Oktober 2019 fielen die Aufträge aus dem Inland im Vergleich zum Vormonat um 3,2 %, die Auslandsaufträge erhöhten sich um 1,5 %. Dabei nahmen die Auftragseingänge aus der Eurozone um 11,1 % zu. Die Auftragseingänge aus dem restlichen Ausland fielen dagegen um 4,1 % gegenüber September 2019.
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