Devisen

Zinssenkungen und schwache Wirtschaft Vor EZB-Sitzung: Wetten auf fallenden Euro steigen stark an

EZB-Zentrale
EZB-Hochhaus. Foto: Alex Kraus/Bloomberg

Händler wetten im Vorfeld der Sitzung der EZB in der kommenden Woche auf eine Schwäche des Euro und größere Schwankungen der Währung. Darüber berichtet Bloomberg.

Händler wetten auf schwachen Euro vor der EZB-Sitzung

Die Gemeinschaftswährung fiel am Mittwoch auf den tiefsten Stand seit einer Woche gegenüber dem Dollar, und die Optionsmärkte signalisieren, dass die Anleger sich nun gegen weitere Verluste absichern. Die sogenannten one-week risk reversals – ein am Markt stark beachtetes Barometer für die Positionierung und die Stimmung – zeigen, dass die Händler dem Euro gegenüber so negativ eingestellt sind wie seit mehr als drei Wochen nicht mehr.

Die Wetten auf die Volatilität in der nächsten Woche steigen so stark an wie bisher noch nicht in diesem Jahr – und könnten morgen noch weiter ansteigen, wenn der neue Wochen-Kontrakt die EZB-Sitzung vom Donnerstag mit einschließt. Es wird erwartet, dass die europäischen Notenbanker die Zinsen unverändert lassen werden. Wichtig werden daher aber vor allem die von der EZB nächste Woche aktualisierten Inflations- und Wachstumsprognosen. Die Märkte wetten auf schnellere und tiefere Zinssenkungen in diesem Jahr im Vergleich zu den USA – und das obwohl EZB-Mitglied Holzmann kürzlich klar gestellt hatte, dass die EZB nicht vor der Fed die Zinsen senken werde. Die Wirtschaft in der Eurozone ist jedoch deutlich schwächer als die der USA – daher die Zinssenkungs-Wetten der Märkte. Gleichwohl scheinen innerhalb der EZB deutliche Meinungsverschiedenheiten zu herrschen, wann und wie stark die Zinsen sinken sollten – manche halten das für ein pures Chaos der Kommunikation.

Viele wichtige Daten voraus

Da der Datenkalender ab Mittwoch immer voller wird, setzen Optionshändler auch auf die Volatilität anderer Kontrakte. Die implizite Zwei-Wochen-Volatilität des Euro-Dollar, die sowohl die EZB-Sitzung als auch die Veröffentlichung der US-Inflationsdaten für Februar am 12. März erfasst, steuert auf den größten zweitägigen Anstieg seit November zu.

Der Markt hat diese Woche viel zu befürchten, denn es stehen wichtige Datenveröffentlichungen an, darunter die Inflation im Euroraum und der PCE-Deflator in den USA, der bevorzugte Inflationsindikator der Federal Reserve. EZB-Vizepräsident Luis de Guindos sagte am Mittwoch, die Zentralbank werde die Zinsen senken, wenn sie davon überzeugt sei, dass das Verbraucherpreiswachstum zu ihrem Ziel zurückkehre.

Das Risiko, dass sich die EZB-Präsidentin Christine Lagarde auf der Sitzung nächste Woche zurückhaltend äußert, oder weitere Daten, die auf eine robuste US-Wirtschaft hindeuten, sorgen dafür, dass die Händler die unmittelbaren Aussichten der Gemeinschaftswährung eher negativ beurteilen. Die Nachfrage nach Optionen, die den Dollar bevorzugen, ist bei kurzfristigen Kontrakten ausgeprägter, bevor der Einfluss bei Optionen mit mindestens sechs Monaten dann deutlich nachlässt. Mit anderen Worten: die Märkte gehen davon aus, dass der Euro vor allem in den nächsten Tagen udn Wochen Abwärtsdruck haben wird, bevor sich die Lage später dann wieder normalisieren könnte.

EZB Wetten Euro Skew

FMW/Bloomberg

Lesen Sie auch



Kommentare lesen und schreiben, hier klicken

Lesen Sie auch

Hinterlassen Sie eine Antwort

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert




ACHTUNG: Wenn Sie den Kommentar abschicken stimmen Sie der Speicherung Ihrer Daten zur Verwendung der Kommentarfunktion zu.
Weitere Information finden Sie in unserer Zur Datenschutzerklärung

Meist gelesen 7 Tage