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US-Börsen weiter im Aufwind Wall Street-Analyst erhöht das S&P 500-Ziel auf 6.000 Punkte

Wall Street-Analyst erhöht das S&P 500-Ziel auf 6.000 Punkte
Trader at the NYSE. Foto: Bloomberg

Unbeeindruckt von dem Kurseinbruch an den europäischen Aktienmärkten notiert der S&P 500 Index weiterhin in der Nähe seines jüngst erreichten Rekordhochs. Angetrieben von dem Hype rund um die künstliche Intelligenz und der anhaltenden Rallye von Big Tech weiteten die Technologie-Indizes Nasdaq 100 und S&P 500 ihre Rekordjagd aus. Auch der geldpoltische Gegenwind konnte den US-Leitindex nicht daran hindern, bis auf ein Allzeithoch von 5.447 Punkten zu steigen und zum ersten Mal in seiner Geschichte die Marke von 5.400 Punkten per Tagesschlusskurs zu überwinden. Trotz der Aussicht auf immer weniger Zinssenkungen der US-Notenbank Fed scheint das Ende der Hausse an den US-Aktienmärkten noch nicht in Sicht. So sollte es auch nicht verwundern, dass immer mehr Wall Street-Analysten ihre Ziele für den S&P 500 nach oben setzen.

Neue Ziele für den S&P 500

Nachdem der S&P 500 Index einen Rekord nach dem anderen aufgestellt hat, prognostiziert Evercore ISI eine weitere zweistellige Rallye bis Ende 2024.

Laut einem Bericht von Bloomberg hob Julian Emanuel, Chefstratege für Aktien und quantitative Analysen bei Evercore ISI, seine Jahresendprognose für den S&P 500 Index auf 6.000 Punkte an. Das ist der höchste Wert unter den von Bloomberg erfassten Wall Street-Strategen und liegt rund 10 % über dem Schlussstand des Index am Freitag. Das ist die nächste Kehrtwende von einem prominenten Bären an der Wall Street, der zuvor davon ausging, dass der Leitindex das Jahr bei 4.750 Punkten beenden würde. Vor ihm hatte auch schon Morgan Stanleys Mike Wilson das Handtuch geworfen.

Der Optimismus über eine robuste Wirtschaft, steigende Unternehmensgewinne und das Ende des Straffungszyklus der Fed hat den S&P 500 in diesem Jahr um 14 % nach oben getrieben. Emanuel ist der Meinung, dass die nachlassende Inflation und die Begeisterung für künstliche Intelligenz die Aktien noch weiter nach oben treiben werden. Seine neue Schätzung liegt deutlich über der Marke von 5.600 Punkten, die David Kostin von Goldman Sachs, Jonathan Golub von der UBS Group AG und Brian Belski von BMO Capital Markets ansetzen.

„Die Pandemie hat alles verändert“, schrieb Emanuel am Sonntag in einer Mitteilung an seine Kunden. „Rekordstimulierung, hohe Bargeldbestände und geringe Verschuldung unterstützen den Verbraucher. Dann kam auch noch der KI-Boom. Heute ist das Potenzial von GenAI in jedem Job und in jedem Sektor unübersehbar. Der Hintergrund einer sich verlangsamenden Inflation, einer Fed, die bald die Zinsen senken will, und das anhaltende Wachstum unterstützen das Goldilocks-Szenario.“

Aktienmärkte: Wall Street-Analyst hebt das Ziel für den S&P 500 Index an
Evercore ISIs 6.000-Punkte-Ziel für den S&P 500 ist das Höchste an der Wall Street

Wall Street: Fortsetzung der Rallye

Der Analyst hob auch seine Schätzung für den Gewinn pro Aktie des S&P 500 in den Jahren 2024 und 2025 auf 238 bzw. 251 USD an. Die neuen Werte implizieren ein Gewinnwachstum von 8 % bzw. 5 %, so Emanuel.

Der Sprung des S&P 500 auf 6.000 bis Ende Dezember bei einem Gewinn pro Aktie von 238 USD wird das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) des Indexes auf 25 auf ansteigen lassen, so Emanuel. Das ist zwar im historischen Vergleich sehr hoch, aber immer noch unter dem Niveau von 28 während des Dot-Com-Hochs, so der Analyst. Er hält es für möglich, dass der 500 Mitglieder umfassende Leitindex bis Ende 2025 sogar auf 7.000 Punkte steigt.

Während der Überschwang der künstlichen Intelligenz die Bewertungen „auf das oberste Dezil seit 1960“ getrieben hat, könnten die Kurs-Gewinn-Multiplikatoren des S&P 500 für „längere Zeit“ erhöht bleiben, so Emanuel.

Dieser Schritt erfolgt, nachdem Goldman’s Kostin am Freitag das Jahresendziel für den S&P 500 zum dritten Mal angehoben hat, was die optimistischen Aussichten der Wall Street für das Gewinnwachstum und die US-Wirtschaft widerspiegelt. Von den großen Wall Street-Banken hat JPMorgan Chase mit 4.200 das niedrigste Jahresendziel für den Index, was einen Rückgang von mehr als 20 % gegenüber dem Schlussstand vom Freitag bedeutet.

FMW/Bloomberg



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