„Düstere Perspektiven für den Wohnungsbau“, so heißt es heute vom ifo-Insitut. Die Zinsen bei der EZB hängen jetzt erstmal auf dem hohen Niveau von 4,5 %, und es dürfte noch mindestens einige Monate dauern, bis sich da etwas tut. Das Problem: Je länger sie da oben bleiben, desto mehr auslaufende Zinsbindungen bei Krediten müssen durch neue, viel teurere Zinsverträge ersetzt werden. Und alle neu geplanten Projekte stehen ebenfalls vor dieser enormen Zinshürde. Für immer mehr Kreditnehmer wird die Lage damit problematisch, die Immobilienkrise verschärft sich. Und so eskaliert die Lage beim Wohnungsbau in Deutschland auch immer weiter. Dies zeigen heute veröffentlichte Daten vom ifo-Institut.
Auftragsmangel und Stornierungen im Wohnungsbau
„Die Situation im Wohnungsbau verdunkelt sich weiter. Immer mehr Unternehmen klagen über Auftragsmangel. Im Dezember waren es 49,1% der Unternehmen, nach 48,7% im Vormonat. Dies stellt bereits den achten Anstieg in Folge dar. Auftragsstornierungen spielten dabei mit 21,5% der Meldungen eine fast unvermindert große Rolle wie im Vormonat (22,2%). Den Unternehmen im Wohnungsbau springen reihenweise die Kunden ab. Die hohen Baukosten und das aktuelle Zinsniveau lassen viele Bauherren verzweifeln. Viele Projekte rechnen sich unter diesen Bedingungen schlicht nicht mehr und müssen zurückgestellt oder gestrichen werden“, so sagt es das ifo-Institut.
Stimmung bleibt eisig
Für einige Unternehmen werde das schwache Neugeschäft gefährlich. 11,1% der Teilnehmenden melden Finanzierungsschwierigkeiten, nach 9,9% im Oktober. Dabei notiert das Geschäftsklima laut ifo mit außerordentlich schwachen -54,6 Punkten auf dem niedrigsten Stand seit Beginn der Erhebung 1991. Das war nochmals eine geringfügige Verschlechterung gegenüber den beiden ähnlich schwachen Vormonaten. „Die Stimmung unter den befragten Betrieben bleibt eisig, Besserung ist im Moment nicht in Sicht. Die aktuellen Meldungen zur Haushaltskrise dürften dabei noch keinen wesentlichen Einfluss auf die Befragungsergebnisse gehabt haben, der Großteil der Antworten ging in der ersten Novemberhälfte ein. Damit ist auch noch nicht abzulesen, wie sich die Insolvenz der Signa-Holding auf die Stimmung auswirkt, “ so die weitere Ausführung von ifo.
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