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Daten von Creditreform Zahlungsverzug bei Unternehmen auf höchstem Wert seit 7 Jahren

Die große Wirtschaftsauskunftei Creditreform meldet aktuell, dass der Zahlungsverzug bei Unternehmen im zweiten Halbjahr 2022 auf den höchsten Wert seit 7 Jahren gestiegen ist. Bisher sah man die Energiekrise weder bei den Insolvenzen, noch am Arbeitsmarkt. Aber offenbar sieht man, dass sich die Unternehmen in Deutschland im Schnitt länger Zeit lassen mit dem Bezahlen ihrer Rechnungen. „Energiekrise erhöht Ausfallrisiken“, so die Headlineaussage von Creditreform. Kreditgeber und Lieferanten verzeichneten laut der aktuellen Meldung eine spürbare Verschlechterung des Zahlungsverhaltens in Deutschland.

Zahlungsverzug deutlich gestiegen – „Alarmglocken schrillen“

Im 2. Halbjahr 2022 stieg der Zahlungsverzug im B2B-Geschäft auf durchschnittlich 10,95 Tage (2. Halbjahr 2021: 9,97 Tage). Das ist wie gesagt der höchste Wert seit sieben Jahren. „Die Zunahme der Zahlungsverzögerungen trifft gerade auf eine Phase des Konjunkturabschwungs. Das lässt bei Kreditgebern und Gläubigern die Alarmglocken schrillen. Das Risiko für Forderungsausfälle ist so hoch wie seit Jahren nicht mehr“, so Creditreform. Für dieses Studienergebnis hat die Creditreform nach eigener Aussage rund vier Millionen Rechnungsbelege aus dem Creditreform Debitorenregister ausgewertet.

Zahlungsziele schon während der Corona-Zeit gekürzt

Die mittlere Forderungslaufzeit beziehungsweise Außenstandsdauer lag im 2. Halbjahr 2022 laut Creditreform branchenübergreifend bei durchschnittlich 40,92 Tagen und damit 0,61 Tage höher als in der Vorperiode (Januar bis Juni 2022). Diese Kennzahl bildet die Dauer zwischen dem Zeitpunkt der Leistungserbringung und dem Zahlungseingang ab. Den-noch war die Forderungslaufzeit, die sich aus dem vereinbarten Zahlungsziel zuzüglich des Zahlungsverzugs zusammensetzt, weiterhin niedriger als vor der Corona-Krise. Viele Kreditgeber hatten ihre Zahlungsziele im Zuge der Krise gekürzt, um Ausfallrisiken zu minimieren.

Im Durchschnitt wurde den Kunden im 2. Halbjahr 2022 laut Creditreform ein Zahlungsziel von 29,97 Tagen gewährt. Zum Vergleich: Zu Beginn der Corona-Pandemie waren deutlich längere Zahlungsziele von rund 32 Tagen üblich. „Lieferanten und Kreditgeber profitieren derzeit von ihrem risikominimierten Forderungsmanagement aus der Corona-Zeit“, so Creditreform. Allerdings belasten nun massive Preissteigerungen bei Energie und weiteren Vorprodukten Kreditgeber wie Kreditnehmer. Durch die Verschlechterung der Rahmenbedingungen seien die Kreditgeber gezwungen, die Kreditkonditionen erneut anzupassen. Dennoch dürften die Zahlungsausfälle steigen.



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