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Zalando: Umsatz rückläufig, weniger Kunden, aber Gewinn steigt

Zalando meldet aktuell rückläufige Umsätze, aber höhere Gewinne. Ein gemischtes Bild in Zeiten von Kaufzurückhaltung. Hier dazu die Details.

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Zalando hat seine Quartalszahlen gemeldet. Dort kann man das schwierige Geschäftsumfeld für Einzelhandel und Versandhandel im Zuge von hoher Inflation ablesen, die wohl immer noch in einer Kaufzurückhaltung mündet. Der Umsatz bei Zalando sank im Jahresvergleich um 3,2 % von 2,35 auf 2,27 Milliarden Euro. Der operative Gewinn (bereinigtes EBIT) stieg aber von 13,5 auf 23,2 Milliarden Euro. Ganz am Ende nach Abzug aller sonstigen Faktoren gab es einen Verlust von 8,2 Millionen Euro – im Vorjahresquartal lag der Verlust noch bei 35,4 Millionen Euro. Die Aktie notiert heute früh vorbörslich mit +1,2 %.

Zalando-Aussage über Quartalszahlen

Zalando sagt aktuell (auszugsweise): Zalando bestätigt die Jahresprognose für das bereinigte EBIT und passt angesichts des erwarteten anhaltenden Drucks auf die Nachfrage für den Rest des Jahres gleichzeitig die Jahresprognose für das Bruttowarenvolumen (GMV) und den Umsatz an. In einem angespannten gesamtwirtschaftlichen Marktumfeld, das von Konsumzurückhaltung und rückläufigen Online-Umsätzen geprägt war, sank der GMV im dritten Quartal um 2,4% auf 3,2 Milliarden Euro und der Umsatz um 3,2% auf 2,3 Milliarden Euro. Zudem wurde das Quartal durch den wärmsten September seit Aufzeichnung in Europa negativ beeinflusst, da die Kund*innen zu dieser Jahreszeit nicht wie üblich Herbst- und Winterbekleidung gekauft haben.

Gesamtjahresausblick 2023

Zum Ausblick sagt das Unternehmen wie folgt, im Wortlaut: Zalando bestätigt seine Gesamtjahresprognose für das bereinigte EBIT und passt die Prognose für Bruttowarenvolumen (GMV) und Umsatz an. Im Geschäftsjahr 2023 wird unverändert ein bereinigtes EBIT zwischen 300 bis 350 Millionen Euro erwartet. Für das Geschäftsjahr 2023 erwartet das Unternehmen jetzt ein Wachstum des Bruttowarenvolumens (GMV) zwischen -2% und 1% und eine Umsatzentwicklung von -3% bis -0,5%. Zuvor hatte das Unternehmen prognostiziert, dass Bruttowarenvolumen und Umsatz in der unteren Hälfte der Prognosespanne von 1% bis 7% für GMV und -1% bis 4% für Umsatz liegen würden. Im Vergleich dazu belief sich im Jahr 2022 das Bruttowarenvolumen auf 14,8 Milliarden Euro, der Umsatz auf 10,3 Milliarden Euro und das bereinigte EBIT auf 184,6 Millionen Euro.

Aktuelle Analystenaussage

Die Analysten der Deutschen Bank sagen zu den Zalando-Quartalszahlen aktuell: Zalando konnte das EBIT im 3. Quartal leicht übertreffen und hielt die EBIT-Prognose für das Gesamtjahr bei 300-350 Mio. €. Die GMV- und Umsatzprognose für das Gesamtjahr wurde jedoch erneut auf -2% bis +1% bzw. -3% bis -0,5% gesenkt. Das EBIT im 3. Quartal wurde durch eine weitere Senkung der Marketingausgaben erhöht, und wir gehen davon aus, dass geringere Marketingausgaben im 4. Quartal die GJ-Prognose stützen. Es ist zwar verständlich, dass in einem schwachen Markt keine Marketingausgaben getätigt werden, doch trägt dies nicht zum Umsatzwachstum im GJ24e bei. Daher wurde die Investitionsprognose für die Logistik zurückgenommen. Wir glauben, dass eine bessere Umsatzdynamik der Schlüssel für die Rückkehr des Anlegerinteresses an der Aktie ist, wobei eine bessere EBIT-Marge weitgehend als Trostpreis angesehen wird. Die Kürzung der Umsatzprognose deutet nicht darauf hin, dass sich der Oktober von einem sehr schwachen September deutlich erholt hat. Die gute Nachricht ist, dass die Erwartungen für das Umsatzwachstum im 4. Quartal und im GJ24 (Konsens -0,1 %) bereits gesunken waren, aber der Mittelwert von -1,8 % deutet darauf hin, dass der Konsens die Umsatzprognose um ca. -1,5-2 % senken wird. Da die Aktien nur knapp über dem IPO-Preis von 2014 gehandelt werden, glauben wir, dass das Chancen-Risiko-Profil nach oben geneigt ist und behalten unsere Kaufempfehlung bei.



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1 Kommentar

  1. Höhere Gewinne, trotz weniger Umsatz. Gibt dafür eigentlich nur 2 Erklärungen.

    Höhere Preise. Bei Zalando wohl eher nicht.

    Geringere Kosten. Durch Personalabbau, was tatsächlich auch passiert ist. Nur blöd, dass sich das unweigerlich negativ auf den Kundensupport auswirkt.

    Die ausgesprochen negativen Rezensionen im Inet sprechen für sich.

    Wenn Zalando so weiter macht, ist der Laden bald Geschichte.

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