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Aktienmärkte stürzen ab nach Meldung der US-Inflation für März

Die Aktienmärkte stürzen ab nach der Meldung der US-Inflation für März um 14:30 Uhr. Hier ein kurzer Überblick mit Einordnung.

Börsenkurse
Grafik: jakkphoto-Freepik.com

Aktienmärkte fallen spürbar seit 14:30 Uhr. Der Dow Jones fällt auf CFD-Basis um 490 Punkte, S&P 500 -78 Punkte, Nasdaq 100 -300 Punkte Dax -200 Punkte. Dies liegt an der um 14:30 Uhr veröffentlichten US-Inflation für März. Nachdem bereits vorige US-Konjunkturdaten wie die vom US-Arbeitsmarkt vom letzten Freitag sehr robust ausfielen, sehen wir jetzt das selbe in der März-Inflation. Robuste Daten! Monats- und Jahresveränderung liegen um 0,1 Prozentpunkte über der Erwartung, und auch die monatliche Kernrate steigt mit 0,4 % stärker als erwartet (+0,3 %).

Damit wird dem Markt quasi gesagt, dass die Zinsen der Federal Reserve zwecks Inflationsbekämpfung noch länger oben bleiben dürften. Was die Märkte seit Wochen ignoriert haben, kann man jetzt nicht mehr ignorieren? Aktienmärkte fallen, weil Zinsen, die noch länger als gedacht oben hängen bleiben, nun mal die Kreditkosten für Unternehmen und Verbraucher verteuern. Das preist der Markt aktuell in die Kurse von Aktien ein. Diese Einpreisung sieht man auch an der Rendite für zehnjährige US-Staatsanleihen, die um 14:30 Uhr abrupt von 4,35 % auf 4,50 % gestiegen ist – ein klarer Satz nach oben.

Dieser TradingView Chart zeigt die Marktbewegung der letzten Minuten ganz klar: Der Nasdaq 100 (CFD-Basis) fällt abrupt ab (blaue Linie), während die Rendite für zehnjährige US-Staatsanleihen sprunghaft ansteigt (orange Linie). Während die Aktienmärkte aktuell „mustergültig“ negativ korrelieren im Vergleich zu Anleiherenditen, zeigt sich Gold nur ein wenig negativ. Der Goldpreis fällt seit 14:30 Uhr von 2.349 Dollar auf aktuell 2.323 Dollar. Der große Absturz ist das noch nicht, wenn man die vorige gigantische Rally der letzten Wochen bedenkt.

Chart zeigt fallende Aktienmärkte in Relation zu steigenden Renditen für US-Staatsanleihen

Wie gesagt, längere Zeit hohe Zinsen sind grundsätzlich Gift für die Aktienmärkte, weswegen wir den aktuellen Abwärtsruck in den Kursen sehen. Was Ökonomen zur aktuellen Inflationsmeldung sagen? Hier die Headline-Aussage der Ökonomen der Commerzbank: „In den USA bleibt der Inflationsdruck hoch. Die Verbraucherpreise sind im März stärker als erwartet um 0,4% gestiegen. Auch ohne Energie und Nahrungsmittel betrug der Anstieg 0,4%. Erneut erhöhten sich vor allem die Preise von Dienstleistungen, bei denen sich die höheren Lohnkosten bemerkbar machen. Die Daten sprechen dafür, dass sich die US-Notenbank mit Zinssenkungen über die Jahresmitte hinaus Zeit lässt, zumal die Wirtschaft weiter kräftig expandiert.“

Risikohinweis: Der Handel mit Wertpapieren und Finanzinstrumenten kann Ihr Kapital erheblichen Risiken aussetzen, unter Umständen auch über das eingesetzte Kapital hinaus. Trading ist nicht für jeden geeignet. Vergangene Performance ist keine Garantie für zukünftige Performance. Die hier gezeigten Analysen stellen keine Anlageberatung dar und sind daher auch keine Empfehlung zum Kauf bzw. zum Verkauf eines Wertpapiers, eines Terminkontraktes oder eines sonstigen Finanzinstrumentes. Die bereitgestellten Analysen sind ausschließlich zur Information bestimmt und können ein individuelles Beratungsgespräch nicht ersetzen. Eine Haftung für mittelbare und unmittelbare Folgen aus diesen Vorschlägen ist somit ausgeschlossen.

Hinweis auf mögliche Interessenkonflikte: Der Autor dieses Artikels ist mittelbar oder unmittelbar in Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate investiert: Gold, Dax, Nasdaq 100.



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1 Kommentar

  1. Das kann für den US-Stastshaushalt richtig teuer werden, und vielleicht fällt damit auch die Zinssenkung für den Euro aus. Tja, da haben sich einige Politiker kräftig verspekuliert.

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