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Alibaba: sind die Zahlen gefälscht?

FMW-Redaktion

Am Mittwoch startet der „Single Day“ in China – ein gigantisches Konsumfest, manche sagen eine gigantische Konsumorgie. Per Internet bestellen Chinesen dann zu verbilligten Konditionen vor allem über Plattformen von Alibaba, das das Fest imm übrigen selbst erfunden hat. Vor wenigen Wochen hatte Alibaba Zahlen gemeldet, die die Märkte positiv überrascht hatten – die Aktie schhoß daraufhin nach oben. Aber nun mehren sich Zweifel daran, dass es bei den von Alibaba gemeldeten Zahlen mit „rechten Dingen“ zugeht. So hatte der legendäre amerikanische Shortseller Jim Chanos am Freitag bekannt gegeben, dass er die Aktie von Alibaba geshortet habe, wegen „accounting concerns“ – sprich wegen Zweifel, ob die von Alibaba gemeldeten Zahlen auch wirklich stimmen. Die Zahlen seien, so Chanos, „unplausibel hoch“, zumal die chinesische Wirtschaft deutlich abkühle.

Die Alibaba-Aktie hatte daraufhin am Freitag zwischenzeitlich 5% verloren – denn Chanos gilt als ein Hedgefondmanager, der ein Gespür hat für Unregelmäßgkeiten bei Unternehmen. Fast immer hatte Chanos in der Vergangenheit recht – was den Kurssturz der Aktie erklärt, bevor es dann zu einer Erholung kam:

Seit dem Tief im September war die Aktie von 59 Dollar auf 86 Dollar gestiegen – auch wegen den angeblich so hervorragenden Zahlen. Mit dieser Gewinnstrecke könnte aber nun Schluß sein. Der erste Zweifel an Alibaba war schon durch einen Artikel Mitte September durch das amerikanische Wirtschaftsmagazin „Barron´s“ genährt worden – auch wenn Barron´s vor allem auf die zahlreichen unprofitablen Bereiche bei Alibaba abzielte (etwa eine Youtube-artige Videoplattform) und im chinesischen Konkurrenten JD.com einen Rivalen ausgemmacht hatte, der für Alibaba durchaus gefährlich werden könnte.

Ähnlich sieht das auch Chanos, der zugleich mit seinem Alibaba-Short bekannt gab, bei JD.com long gegangen zu sein. Umso entscheidender wird für Alibaba nun der Single Day am Mittwoch: im Vorjahr hatte das Unternehmen am Single Day einen Rekord erzielt mit Verkäufen von 9,8 Milliarden Dollar an einem einzigen Tag. Zumindest, wenn man den Zahlen von Alibaba glauben schenken mag – denn die Bilanzierungs-Standards sind im Reich der Mitte deutlich geringer als etwa in den USA (wo man gleichwohl Wege der „kreativen Buchführung“ meisterhaft beherrscht). Aber Alibaba ist eben auch in den USA gelistet – und sollten sich die (bislang jedoch recht dünnen) Verdachtsmomente bestätigen, dürfte es für Alibaba in den USA richtig unangenehm werden..



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