Immobilien

Hypothekenzinsen drücken Anträge auf Immobilienkredite in den USA fallen auf 28-Jahres-Tief

Anträge auf Immobilienkredite in den USA fallen aktuell auf ein 28-Jahres-Tief. Wieder stark steigende Zinsen drücken.

Einfamilienhäuser in den USA

Ein Indikator für Anträge auf Immobilienkredite in den USA ist in laut heute veröffentlichten Daten in der vergangenen Woche auf den niedrigsten Stand seit 1995 gefallen, da die höchsten Hypothekenzinsen seit drei Monaten laut Bloomberg auf einen um Stabilisierung ringenden Immobilienmarkt einschlugen. Der Index der Mortgage Bankers Association (MBA) für Anträge für Immobilienkredite fiel in der Woche bis zum 17. Februar um mehr als 18 % auf 147,1 Punkte – der stärkste Rückgang seit 2015. Die Hypothekenzinsen (für eine 30-jährige Festhypothek) stiegen um weitere 23 Basispunkte auf 6,62 %, und damit auf den höchsten Stand seit November 2022.

Anträge auf Immobilienkredite in den USA und Hypothekenzinsen im Vergleich

Der MBA-Bericht veranschaulicht die Auswirkungen der Zinserhöhungen der Federal Reserve im vergangenen Jahr zur Bekämpfung der raschen Inflation sowie die Erwartung, dass die Zentralbanker die Kreditkosten weiter erhöhen werden. Mortgage News Daily, das häufiger aktualisiert wird, bezifferte den 30-jährigen Zinssatz am Dienstag auf 6,87 %. Andere Zahlen vom Dienstag zeigten, dass die Verkäufe von Eigenheimen im Januar den zwölften Monat in Folge zurückgingen, und damit das langsamste Tempo seit 2010 erreichten.

Der MBA-Index der gesamten Hypothekenanträge fiel um mehr als 13 %, der stärkste Rückgang seit der letzten September-Woche. Die Daten können um die Feiertage herum schwanken, und die Zahlen lagen vor dem Presidents‘ Day am Montag. Die MBA-Umfrage, die seit 1990 wöchentlich durchgeführt wird, basiert auf den Antworten von Hypothekenbankern, Geschäftsbanken und Sparkassen. Die Daten decken mehr als 75 % aller Anträge auf private Hypotheken in den USA ab.

FMW: Im folgenden TradingView Chart haben wir die Problematik nochmal klarer dargestellt, warum der Markt für Immobilienkredite in den USA derzeit so stark einbricht. Seit 2018 sehen wir in orange den Leitzins der Federal Reserve, der von 0,25 % seit Anfang 2022 bis jetzt auf 4,75 % angehoben wurde. Die Hypothekenzinsen sind seitdem von 4,0 % auf aktuell 6,62 % gestiegen. Sehen sie nun weitere Anstiege, weil der Zinserhöhungsdruck auf die Federal Reserve offensichtlich anhält? Dies würde eine weitere Verdüsterung für neue Immobilienkredite in den USA bedeuten, und damit einen weiteren Einbruch am Immobilienmarkt. Denn je höher die monatliche Zinsbelastung für die Kreditnehmer, desto unwahrscheinlicher ist die Aufnahme neuer Kredite für den Hauskauf. Das selbe Phänomen sehen wir derzeit auch in Deutschland – hier brach das Netto-Neugeschäft für Immobilienkredite in nur 3 Monaten bei den Sparkassen um 65 % ein.

Chart zeigt seit 2018 Fed-Zinsen und Hypothekenzinsen

FMW/Bloomberg/MBA



Kommentare lesen und schreiben, hier klicken

Lesen Sie auch

Hinterlassen Sie eine Antwort

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert




ACHTUNG: Wenn Sie den Kommentar abschicken stimmen Sie der Speicherung Ihrer Daten zur Verwendung der Kommentarfunktion zu.
Weitere Information finden Sie in unserer Zur Datenschutzerklärung

Meist gelesen 7 Tage