Europa

Airbus sei Dank? Auftragsbestand steigt um 0,5 % – Vorsicht Sondereffekt!

Mitten in der Industrie-Krise steigt der Auftragsbestand plötzlich an! Dank Airbus? Es hagelte jüngst Großaufträge. Hier dazu aktuelle Daten.

Airbus A321
Airbus A321. Foto: Arpingstone / Gemeinfrei

Was ist denn hier los? Ist die deutsche Industrie nicht eher im Rückwärtsgang? Plötzlich sehen wir für den Monat Dezember einen Anstieg im Auftragsbestand der Industrie um 0,5 % im Vergleich zu November 2023. Im Jahresvergleich aber – also im großen relevanteren Vergleich – ist es ein Rückgang um 5,1 %. So zeigen es aktuelle Daten vom Statistischen Bundesamt. Wichtig für die Jubelmeldung im Monatsvergleich: Es geht um einen Sonderfaktor, der die Wahrnehmung verzerren kann.

Grafik zeigt Entwicklung im Auftragsbestand der Industrie seit dem Jahr 2015

Der Anstieg beim Auftragsbestand im Vormonatsvergleich kam laut Aussage der Statistiker durch die positive Entwicklung im Sonstigen Fahrzeugbau (+6,0 % zum Vormonat) sowie aus der Herstellung von elektrischen Ausrüstungen (+4,6 % zum Vormonat) zustande. Der starke Anstieg in diesen Bereichen ist auf Großaufträge zurückzuführen, insbesondere wurden im Dezember 2023 außergewöhnlich viele Flugzeuge bestellt.

Vermutlich geht es dabei um den Großauftrag von Turkish Airlines aus Dezember mit 220 Flugzeugen für Airbus? Auch gab es im Dezember von easyjet einen Auftrag über 157 Flugzeuge der Airbus A321-Klasse, die auch zu großen Teilen in Deutschland gebaut werden. Ebenfalls im Dezember wurden für den A321 Bestellungen der Leasingfirma Avolon über 100 Stück vermeldet. Alles zusammen genommen ist das schon ein enormes Volumen, das den Auftragsbestand kräftig pushen kann.

Weitere Details von den Statistikern: Negativ beeinflusste das Gesamtergebnis beim Auftragsbestand hingegen die Automobilindustrie. Hier nahm der Auftragsbestand um 5,3 % ab. Die offenen Aufträge aus dem Ausland erhöhten sich im Dezember 2023 gegenüber November 2023 um 0,2 %, der Bestand an Aufträgen aus dem Inland erhöhte sich um 0,9 %. Bei den Herstellern von Investitionsgütern stieg der Auftragsbestand um 0,3 % und bei den Herstellern von Vorleistungsgütern um 1,3 %. Bei den Herstellern von Konsumgütern fiel er um 0,3 %.



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2 Kommentare

  1. wie lang ist eigentlich die Durchlaufzeit solcher Großaufträge?

  2. Zum Flottenerneuerungsprogramm der Deutsche Lufthansa AG gehören Boeing- und Airbusflugzeugmuster. Jetzt muß die rein entfernungsbezogene Luftverkehrssteuer noch dahingehend novelliert werden, daß auch Flottenerneuerung im Rahmen der Staffelung der Luftverkehrssteuer berücksichtigt wird. Neuere Flugzeuge verbrauchen weniger Kerosin, und somit weniger fossiles Erdöl.

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